something sweet

something sweet-Teil 23

~Selina's Sicht~

Als ich aufwachte war es draußen bereits dunkel. Verwirrt schaute ich mich um, wo war ich? Meine Augen gewöhnten sich nur langsam an die Dunkelheit, doch ich erkannte schon bald, mein mir immer noch fremdes Wohnzimmer. Verschlafen rieb ich mir die Augen und versuchte mich daran zu erinnern was passiert war. Langsam kamen die Bilder der Pressekonferenz, der Tiefgarage und von Tom wieder zurück. Doch was in der Garage passiert war verwirrte mich. Samu verwirrte mich! Warum ließ er zu das wir uns so nahe kamen und stieß mich dann doch im letzten Moment zurück?! Ich musste mit ihm darüber reden. Da ich erst später im Büro sein musste, schrieb ich ihm eine SMS er solle doch morgen früh um 9 an die Pfütze kommen. Ich hoffte nur er verstand es und wusste, wo ich meinte.

Auch Tom verwirrte mich! Er war mein Fahrer und ich kannte ich gerade mal zwei Tage und doch fühlte es sich an als ob wir uns schon ein Leben lang kennen würden. Tom war so charmant, fürsorgliche und liebenswürdige. Und er sah auch noch gut aus! Eigentlich war er der perfekte Mann, der Traum jeder Schwiegermama. Vielleicht würde sich da ja noch etwas ergeben.... Doch was war mit Samu? Ich hatte versucht ihn zu küssen. Ich wollte ihn küssen! In meinen Gedanken war alles verwirrt, wie so oft, wenn es um Männer ging.

Als sich mein Bauch kurz darauf auch noch mit einem erschreckenden Brummeln meldete, viel mir erst auf, dass ich heute den ganzen Tag noch nichts gescheites gegessen hatte. Da es leider schon viel zu spät für eine volle Mahlzeit war, schnitt ich mir einen Apfel klein, holte mir einen Schokoriegel, den ich jetzt dringend brauchte und eine neue Wasserflasche und machte mich dann auf den Weg ins Bett. Die Schokolade war bereits aufgegessen, bevor ich mein Schlafzimmer erreicht hatte. Mit dem Rest legte ich mich hin. Ich klappte meinen neuen Laptop auf, der neben mir lag und sofort prangte mir ein Bild von meiner besten Freundin und mir entgegen. Wie sehr ich sie vermisste! Wir waren schon zusammen in die Schule gegangen und hatten den Kontakt danach nie abbrechen lassen. Sie wusste ständig alles über mich und bis jetzt hatte ich noch nicht einmal die Zeit gehabt, ihr zu erzählen mit wem ich arbeitete. Das musste ich morgen schnellstens nachholen. Sie wird ausflippen wenn ich ihr erzähle, dass ich Samu Haber und Sunrise Avenue kennengelernt hatte.

Ich checkte noch einmal kurz meine Mails und erschrak als ich eine Nachricht von Herrn Riipuu, meinem Chef hatte. 'Hi Selina, it is an importen meeting tomorrow at 3pm. Please be on time and bring all the documents from Sunrise Avenue with you! Greatings Mr. Riipuu'

Ok gut, er hatte mich noch nicht gefeuert. Ob er von dem Vorfall von heute Morgen wusste? Sicher hatte es ihm schon jemand erzählt. Und ich war die Doofe, die Mist gebaut hatte. Frustriert klappte ich den Laptop wieder zu, stellte die Äpfel und das Wasser wieder auf die Seite und kuschelte mich in meine Decke. Hunger hatte ich jetzt keinen mehr und auf die Arbeit morgen hatte ich auch keine Lust mehr. Wie toll das aussehen musste... zweiter Tag bei der Agentur und schon passierte sowas. Ich war echt ein Glückskind.

Noch schnell stellte ich mir den Wecker für den nächsten Morgen, schließlich wollte ich bevor ich mich mit Samu traf noch joggen gehen. Als ich nun meine Augen schloss, sah ich sein Gesicht vor mir. Sein blondes Haar, welches ihm verwuschelt ins Gesicht fiel, das Glitzern in seinen wunderschönen blauen Augen und die Grübchen die er bekam wenn er einen anlächelte. Dieser Mann brachte mich noch um den Verstand!

Leider kam das klingeln meines Weckers viel zu früh. Verschlafen rieb ich mir die Augen und streckte mich. Die Morgensonne schien hell in mein Zimmer, es würde heute ein schöner Tag werden. Ich zog meine Sportsachen aus dem Schrank, band meine Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen und ging los. Ich schlug die gleiche Richtung ein wie sonst auch, lief ein Stück die Straße entlang und dann in den Wald. Wie sehr ich diesen Wald liebte! Er strahlte Ruhe und Kraft zugleich aus, Vertrauen und Zufriedenheit, er vertrieb alle Sorgen und machte mir Mut weiter zu machen, immer dann wenn ich nicht wusste wie es weiter ging. Wie immer hatte ich meine Kopfhörer drinnen und die Musik hämmerte durch meinen Körper. Mit dem Rhythmus der Lieder bewegten sich meine Füße und ich lief immer schneller. Als die ersten Tackte von 'Lifesaver' anfingen, musste ich anfangen zu lächeln. Wieder dachte ich an Samu. Ich lief noch eine ganze Weile bis ich bei einer Parkbank halt machte und mich setzte. Ich schaute in die Ferne, sah den Nebel vom naheliegenden See aufsteigen und die Vögel um mich herum tanzen. Vertieft in meine Gedanken bemerkte ich nicht wie sich von hinten jemand anschlich.