Kapitel 33

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Wir waren alle wieder zuhause und in unseren Zimmern, da wir stillschweigend, also ohne auch nur ein Wort zu tauschen, beschlossen haben, dass wir nach diesem zwei Tage Kurztrip erstmal alle genug voneinander haben. Das haben wir manchmal so alle an uns.
Also sitze ich jetzt hier in mein Zimmer und suche einen Platz für mein neuen Pokal. Nebenbei höre ich Musik, um den Kopf frei zu kriegen. Von was? Naja von dem mobbing die letzten Tage und ja das war es eigentlich auch. Wanda war bis vor kurzem noch hier und wir haben erzählt und gekuschelt. Ich hab auch noch meiner Mum gesagt, dass ich gerne mit ihr reden möchte, nur wir beide allein. Ich möchte den nächsten Schritt wagen.
Endlich hab ich einen Platz gefunden. Ich hole ein Staubtuch, da ich diese Chance direkt nutze um mein Regal ab zu stauben. Also steht der Pokal jetzt in chronologischer Reihenfolge zu den anderen, von den vorherigen Jahren, im nun sauberen Regal und wartet nur darauf jetzt ein zu stauben.

Es zieht sich zum Abend hin und wir sitzen in der Küche am Esstisch um gemeinsam Abendbrot zu essen. Wir erzählen viel. „Ich hab neue Pfeile entworfen. Es gibt nur ein Problem, wenn alle in der Box sind und ich welche benutze, dann weiß ich nicht was die Pfeile genau anstellen." sagt Clint planlos zu uns. „Wie wäre es mal mit beschriften Barton?" gibt mein Vater als Antwort. „Oder vielleicht verschiedene bunte Farben. Du musst sie einfach bemalen. Ich kann dir auch meine Farbe geben und dir helfen." sagt Morgan in ihrer süßen kindlichen Stimme und wir alle müssen über ihre Antwort lachen. Aber keine Sorge wir lachen sie natürlich nicht aus.
Als wir alle gegessen haben bin ich direkt wieder auf mein Zimmer. Nach einiger Zeit klopft es und Mum kommt rein.

„Du wolltest reden?" sagt sie, also zeige ich ihr den Platz neben mir auf meinem Bett, damit sie sich setzten kann. „Was ist los? Wirst du gemobbt? Hast du Streit mit Aria oder Natasha oder Wanda?" legt sie direkt los, als sie saß. „Nein, da ist alles gut." Lüge. Ja ich werde ab und zu Mal in der Schule gemobbt, aber das ist jetzt nicht Thema. „Nein es geht um mich." ich guck ihr in die Augen und sie mir. „Um operieren kannst du dich erst wenn du volljährig bist, das weißt du oder?" sie weiß ganz genau welches Thema ich mit ihr besprechen möchte. „Ich weiß und ich möchte den nächsten Schritt wagen, doch manchmal bin ich unsicher. Ob es wirklich so ist."- „naja wenn du ein Kuchen hättest. Eine Seite Mädchen, die andere Seite junge. Von welcher Seite würdest du etwas nehmen?" oh wow jetzt kommt wieder das Kuchen spiel, dass hat sie früher auch immer gemacht wenn ich mich bei etwas nicht entscheiden konnte, aber jetzt. Damals waren es kleine unbedeutende Entscheidungen, doch jetzt? Jetzt war es was vollkommen anderes! Trotz all dem antworte ich ihr "ja gerade auf jeden Fall von der Jungen Seite. Ich will auch ein Junge sein, nur hab ich Angst, dass ich damit falsch liege." Langsam kommen mir die Tränen. "Ich will endlich den nächsten Schritt wagen Mum. Bitte" ich guck sie an. Da wusste ich auch nicht, dass ihre nächsten Worte so hart für mich sind. "Wenn du dich nicht entscheiden kannst oder unsicher bist, dann sollten der nächste Schritt besser der Psychologe sein." Na klar, darum geht es ihr. Sie will einfach das ich zum Psychologen gehe im Sinne von "der Seelenklempner bringt das alles wieder in Ordnung" ich hasse Psychologen. Ich war ein Mal bei einem. Früher, also naja vor ein paar Jahren, weil ich andauernd Kopfschmerzen hatte und der wollte mir tatsächlich einreden, dass ich mir die nur einbilde. Seitdem war ich nicht mehr bei einem und hab auch nicht vor zu einen zu gehen. Jetzt stehe ich vor ihr, während sie noch auf dem Bett sitzt. "Nein ich weiß doch das ich ein Junge sein will. Manchmal hab ich nur Angst das es nicht so ist." „Du solltest trotzdem mal zu einem Psychologen gehen y/o/n." Ich schalte in den Panik Modus. Schnelle Atmung, genau so wie Herzschlag, ich nehme alles viel zu ernst was die Menschen um mich herum sagen und dann kommt noch dazu, dass ich weine. Ich hab so Angst davor wieder zu einem Psychologen zu gehen. Ich merke eine Nein zwei Hände auf meiner Schulter. Mum ist jetzt auch aufgestanden. "Hey das war nicht böse gemeint. Wenn du bereit bist, dann sag bescheid und wir können ein Termin vereinbaren. Glaub mir, der will dir nichts böses und hilft dir, auch um dich besser zu verstehen und dir deine Angst zu nehmen, okay? Wir müssen ja nicht jetzt gleich in der nächsten Woche oder auch nicht nächsten Monat hin gehen. Sag mir einfach wenn du dich bereit fühlst." Ich weine immer noch, nicke aber und gebe ein leises okay von mir. Mum ist schon an meiner Tür "manchmal in meinen Träumen, werde ich mit meinen Jungsname angesprochen oder ich bin männlich in meinen Träumen." Das habe ich noch nie jemanden erzählt, Mum ist die erste der ich es erzähle. Sie dreht sich nochmal um, als sie das hört "Na siehst, du dann hat sich dein Unterbewusstsein schon entschieden." Und mit diesen Worten geht sie raus.

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