Kapitel 51

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Ich hab echt den ganzen Rückflug verpennt. „Hey du bist wieder wach. Wir haben deine Wunde gereinigt und genäht." - „ja dabei haben wir ein paar Proben genommen von den glibberigen Resten die in der Wunde waren, also wenn dir was auffällt oder du dich verändertest sag bitte Bescheid. Wir konnten bisher noch nicht identifizieren was es ist. Ich würde sagen du musst dich jetzt erstmal noch ausruhen." Wands und Dad standen auf einmal vor mir. „Ich fühl mich fit." mit diesen Worten setze ich mich aufrecht hin und lasse meine Beine über die Bettkante baumeln. Ich drehe mein Kopf einmal schnell nach rechts zum Balkon, den im Augenwinkel hatte ich etwas gesehen, doch als ich gucke ist es weg. Oder war nie da? Ich weiß es nicht.

Die letzten paar Nächte waren der Horror. Wortwörtlich. Albtraum über Albtraum. Ich bin aufgewacht, eingeschlafen und mich wieder durch ein Horror-Traum gequält. Einer war immer der selbe. Ein Mädchen, es schreit nach Hilfe. Ich kenne das Mädchen nicht. Dazu kommt auch noch dieses verfluchte Einhorn, obwohl ich seit Tagen nicht mehr high bin oder war. Es ist als wolle es mir was zeigen. Aber naja sind halt einfach nur Albträume, die sich der Kopf im Schlaf zusammenspinnt.

Mein anderer Traum liegt mir schwerer im Magen. Er beschäftigt mich mehr als ein Traum zuvor. Sogar mehr als der Traum mit dem Mädchen. Ich würde ihn nicht richtig als Albtraum deuten, mehr als eine dringlich Bitte von meinem tiefsten inneren. Doch gleichzeitig hab ich so Angst davor den Traum wahr zu machen, doch ich würde es so gerne. Aber ich werde von meiner Angst geleitet. Mein Herz sagt: tu es, du willst es, du wirst dich danach besser fühlen. Dann ist eine Last von deinen Schultern. Doch mein Kopf sagt mir: tu es nicht. Du weißt nicht wie er reagiert und außerdem willst du doch nicht die Kontrolle abgeben, bei der Situation. Und genau das ist es. Ich kann die Kontrolle nicht abgeben. Ich weiß nicht wie er reagieren wird und genau deswegen hab ich so Angst davor.
Ich sitze also mit schwitzigen Händen vor meinem Tablet und Google Sachen wie „Wie oute ich mich am besten?" die Antworten sind meist die gleichen. „Oute dich am besten in der Öffentlichkeit, irgendwo im Kaffee oder Restaurant.- Erkläre deinen Eltern die Situation richtig wie du dich fühlst. - Deute die Themen während Gespräche unauffällig an." Naja die Situation im Öffentlichen ist jetzt nicht so gut in meiner Situation, ich meine Tony Stark ist mein Vater und nicht gerade unbekannt, genauso wenig wie ich. Das Erklären mit der Situation ist gut, doch leider kann ich meine Gefühle nicht richtig ausdrücken und die Themen unauffällig andeuten hab ich schon hier und da mal, doch es wurde von gar keinem richtig wahr genommen.

„Wie oute ich mich am Besen bei meinem Vater?" ich merke wie sich zwei Hände von hinten, über meine Schultern legen. Als ich sie sehe weiß ich sofort das es die Sokovianerin ist. „Sag's ihm doch einfach." diese Stimme ist etwas tiefer. Sie stellt sich als Nat's Stimme raus. „Jaaaa ihr sagt das so einfach." ich drehe mich um, um den beiden ins Gesicht zu gucken. „Ich will mir deine Naht nochmal angucken, also T-Shirt hoch." zögerlich zieh ich es nur so weit wie möglich hoch. „AHHH. Du kannst doch auch Bescheid sagen wenn du das Pflaster abziehst." ich kann mir zwar nicht mal selbst das Pflaster abziehen aber wenn andere das machen dann kann man doch wenigstens Bescheid sagen. „Ich zieh es ab." Wands hat eine Seite ihrer wundervollen Lippen zu einem frechen Lächeln hochgezogen. „Genauso musst du es auch machen. Sag es ihm einfach, zieh das Pflaster einfach ab." ich guck skeptisch zu Natasha, während die braunhaarige mit ihren kalten Fingern mein Bauch abtastet. „Ah... meine Güte sind deine Finger kalt Wands und du Nat? Du vergleichst ein outing mit dem Abziehen des Pflasters?" ich lache, alle anderen gucken ernst. „Ich meint wenn er mich nicht akzeptiert oder sogar raus wirft, das kannst du nicht mit einem Pflaster abziehen vergleichen."ich Fuchtel mit meinen Händen in der Luft herum, typisch ich. „Er wird es schon gut aufnehmen und wenn nicht dann sind wir auch noch für dich da und halten Tony erstmal eine Standpauke." - „Ja aber immerhin ist er dein Dad er wird es verstehen und akzeptieren, und manche brauchen halt ein bisschen Zeit." ich überlege mir schonmal den Wortlaut wie ich es ihm sagen soll. Ich fang einfach an mit -es ist okay wenn du Zeit brauchst, nachdem ich dir das sage und wenn du Abstand brauchst geb ich dir auch diesen- ja so sollte ich anfangen, ihm erstmal deutlich machen, dass ich Verständnis für seine Situation hab.

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