Kapitel 53

88 4 1
                                    

⚠️Erwähnung von Selbstverletzendem Verhalten /ist gekennzeichnet⚠️

Ich hab Kopfschmerzen. Tag und Nacht. Ich tu wirklich alles dagegen. Ich nehm Schmerztabletten, sogar die doppelte Dosis, ich trink irgend so ein komischen Kräuter Tee der dagegen helfen soll, ich geh warm duschen, dann mal wieder kalt, ich geh an die frische Luft, mach irgendwelche Dehnübungen aber NICHTS davon hilft. Manchmal hab ich das Gefühl ich würde vor Schmerz umkippen. Und das auch noch in der ersten Woche meiner Sommerferien. Endlich, die wohl verdienten Sommerferien sind da. Von Juli bis Anfang September.
3 volle Monate an denen ich keinen einzigen, noch so winzigen Gedanken an die Schule verschwenden werde. Der Urlaub ist gebucht und ich freue mich riesig. Sonne, Strand, Meer und auch Berge. Doch ich könnte mich deutlich mehr freuen auf den Urlaub, wenn ich keine Kopfschmerzen hätte.

Genauso wie heute. Meine Kopfschmerzen waren mal wieder höllisch. Zum Frühstück hab ich mir ein halbes Toast und 2 Kopfschmerz Tabletten eingeworfen und mit aller Kraft runtergewürgt.

Ich hatte das Gefühl, das sich alles dreht und manches hab ich sogar doppelt gesehen. Ich beschließe duschen zu gehen, wie so oft in letzter Zeit.

Im Bad ziehe ich meine Sachen aus. Gucke jedoch nicht nach rechts zum Spiegel, weder an mir runter. Ich kann es einfach nicht. Wenn ich in den Spiegel gucke sehe ich y/o/n nicht y/n/n. Ich sehe eine Person die ich nicht bin, gefangen in diesem Körper indem ich mich unwohl fühle. Ich finde mich selbst nicht schön, hässlich um genauer zu sein. Deswegen vermeide ich jeden Blick in den Spiegel oder an mir runter wenn ich nackt bin.

Schnell steige ich in die Dusche, mache das warme Wasser an und lasse es, in der Hoffnung das die Kopfschmerzen wenigstens ein bisschen besser werden, auf meinen Kopf prasseln. Ich hab nicht vor mir die Haare zu waschen oder den Rest meines Körpers, das hab ich gestern schon. Ich stehe einfach in der warmen Dusche mit den kalten blauen Fliesen und lass das Wasser an mir runter laufen. Und genau so wie kalt die Fliesen sind, so fühle ich mich auch. Kalt, obwohl ich gerade warm dusche. Außen ist mir warm, doch innen ist mir kalt, eiskalt.
⚠️⚠️⚠️
Meine Hände greifen also zum Wasserhahn. Langsam drehe ich diesen immer mehr zum roten Punkt hin. Den Duschkopf halte ich nicht mehr auf meinen Kopf sondern an mein Oberkörper, sodass das Wasser diesen und meine Beine komplett runter laufen kann. Erst wird nur alles rot, doch so weiter ich den Wasserhahn nach links, zum roten Punkt drehe, desto mehr tut es weh.
Erst ist es nur ein kleines ziepen, doch das reicht mir nicht, nicht heute, nicht in dieser Zeit.
Ich drehe weiter langsam fängt es leicht an zu brennen, meine Haut wird immer röter. Ich schließe meine Augen und beiße meine Zähne zusammen. Es tut mittlerweile weh, meine Haut ist knall rot. Ich lasse einige Sekunden das heiße Wasser laufen über mich laufen.
Das Bad ist mittlerweile ganz mit Wasserdampf bedeckt. Es tut weh, aber ich muss sagen, es ist gewollt. Ich hab diese blöde Angewohnheit -Schmerz bekämpft man mit Schmerz- und diesen Schmerz füge ich mir gerade selber zu. Und tatsächlich kann ich für ein paar Sekunden meine Kopfschmerzen vergessen. Ich spüre nur das Brennen auf meiner Haut.
⚠️❌
Ich weiß nicht wie lange aber irgendwann schalte ich das Wasser langsam ab. Als ich nach unten gucke sehe ich, dass ich fast das ganze Bad flute. In der Dusche steht das Wasser schon über den Rand und ich bin mir sicher, das wenn ich jetzt die Tür aufmachen würde wahrscheinlich das ganze Wasser rauslaufen.

Meine Haut ist heiß und rot, so rot wie Feuerflammen als ich mich abtrockne. Genau wie am Beginn, ohne ein Blick dabei in den Spiegel zu schauen. Von der Dusche schwitze ich doch im Bad ist es kalt. Und mir irgendwie auch noch immer.

Langsam gehe ich aus dem Bad um mich dann wieder auf mein Bett zu legen, eigentlich mag ich es gar nicht und irgendwie sträubt sich mein Gewissen davor am Tag auf mein Bett zu liegen aber die Stimme die mir sagt -es ist okay das zu tun- wird lauter und so gebe ich mich ihr hin.

The „new" Stark Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt