Kapitel 35

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Y/n/n POV:
Als wir, durch das Portal, wieder im Stark Tower standen kommt Mum, sieht uns und das Lächeln aus ihrem Gesicht verschwindet und sagt dann "Na hört mal es wurde gerade geputzt!". WOW ich hab ja gedacht da kommt jetzt sowas wie -oh nein wie seht ihr den aus. Geht es euch gut?- Aber nein, sie beschwert sich das gerade geputzt worden ist und wir wieder alles dreckig machen. Nach dem Gesichtsausdruck der anderen hatten sie gerade genau die gleichen Gedanken wie ich. Naja aber nützt ja alles nichts, also gehe ich jetzt in mein Zimmer, verursachen dabei noch eine Schleimspur, höre mum wütend sagen "Das wischt ihr aber alles nachher auf!" Und versuche jetzt erstmal das Glibber von mir runter zu waschen.

Ich schrubbe mich seit einer gefühlten Ewigkeit, das glibberige ist ab. Nur das Problem ist, der Glibber hat abgefärbt und nun bin ich an manchen Stellen Türkis, ein Paar Finger zum Beispiel. Ich gebe auf, ziehe mir neue Sachen an und dann sehe ich, dass auf meinem Schreibtisch noch Aufzeichnungen von der Schule liegen. Es ist Mai und im Juni hab ich schon Ferien, heißt wir sind gerade im Endspurt der Klausuren, da ich am Dienstag noch eine Schreibe lerne ich noch etwas. Sobald ich fertig war haben wir natürlich noch schön und brav das Glibber aufgewischt und danach hab ich mit Wanda im Bett Filme geschaut.

Einige Tage später:
Meine Bläulichkeit ist weg, meine Klausuren sind geschafft. Zwei Wochen, indem ich ein Betriebspraktikum machen soll sind jetzt noch von diesem Schuljahr übrig. Und jetzt ratet mal wo ich es mache. Richtig bei Stark Industrie. Was ich machen soll? Naja eigentlich das gleiche wie immer. Ich bastle und erfinde Sachen, das mach ich auch am liebsten und da ich Stark Industrie sowieso mal übernehmen soll, nimmt mich Dad vielleicht auch noch auf das ein oder andere Event mit. Immerhin muss ich ja auch bald mal Partnern von Stark Industrie vorgestellt werden.

Aber jetzt ist erstmal Freitag Nachmittag und ich sitze bei Happy im Auto, da er mich zum Arzt fährt. Ich hab beschlossen einen weiteren Schritt zu wagen und zwar zum Psychologen. Warum ich mich jetzt doch dafür entschieden habe?  Naja es gibt zwei Gründe. Erstens hätte ich sowieso zu einem Gemusst hätte da ich von Psychologen irgendwas brauch, damit ich irgendwann mal meinen Namen auch Amtlich ändern kann. Gerade ist ein neues Selbstbestimmungsrechtes Gesetzt, welches mir ermöglichen würde einfach alles beim Amt  ändern könnte, aber wer weiß wann das kommt. Zweitens ich hatte ein Intensives Gespräch mit Wanda und Tascha. Ihr zweites Argument, nach dem Argument das der Psychologe mir helfen könnte mich zu outen, war, dass er mir auch mit meinen anderen Psychischen Problemen helfen könnte. Meine Panikattacken wurden in letzter Zeit mehr, meine Kraftlosigkeit kam wieder und eigentlich hab ich Angst und fühle mich nicht wirklich bereit, aber die Drohung meinem Vater alles zu erzählen und die Unterstützung die sie mir angeboten haben, sind wir auf dem Kompromiss gekommen, dass ich wenigstens einmal hin gehe und wir danach weiteres besprechen.

Hier stehe ich also, mit meiner Krankenkassenkarte in der Hand im Fahrstuhl auf dem Weg zu meiner Ärztin, naja besser gesagt muss ich nur zu der Schwester an dem Empfang. Ich gehe rein und sehe, dass ich anstehen muss. Also heißt es jetzt erstmal warten...
Nach ungefähr 10 Minuten bin ich an der Reihe, meine Hände sind heiß und verschwitzt. . Im Wartezimmer höre ich hustende und niesende Kinder. Ja mit 17 geh ich noch zum Kinderarzt, aber bald muss ich ihn wechseln.

„Hallo wie kann ich dir helfen?" eine trotzig klingende ältere Frau begrüßt mich und guckt mich auch nach ein paar Sekunden von ihrem Computer hoch an und ich beschließe sie ein wenig anzulächeln. „Hallo ich bräuchte eine Überweisung zu einem Psychologen." ich schiebe ihr meine Karte zu und sie nimmt sie, sagt nichts dazu, nickt nicht einmal sondern guckt wieder auf dem Computer und tippt etwas rum. Nach einer halben Minute schaut sie wieder nach oben. „Was ist denn die Ursache?" ich gucke kurz runter entscheide mich für eine kurze und klare Antwort „Ich bin Transgender". Sie guckt vom Computer zu mir, zieht eine Augenbraue hoch. „Was bist du?" na toll ich merke jetzt schon, dass sie keine Ahnung haben von was ich da rede. „Transgender" erwiderte ich wieder. „Was ist das den?". Tief ein und aus atmen. Ganz ruhig bleiben. Also erkläre ich ihr es einfach damit, dass ich kein Mädchen mehr bin, sondern ein Junge. „Wie schreibt man das denn?" kommt als nächstes, also fange ich an zu Buchstabieren. Hinter mir höre ich schon Getuschel darüber, manches über mich, dass ich Transgender bin und manches über die Arzthelferin, die noch so altmodisch ist und nichts damit anfangen kann.
Sie guckt wider fragend zu mir hoch und ich weiß, dass sie noch große Fragezeichen im Gesicht hat. „Na los fragen sie schon." sag ich etwas genervter zu ihr. Nicht das ich es nicht mag darüber Fragen zu beantworten, nein ich finde es toll wenn Leute die noch nicht viel darüber wissen Fragen stellen und Interesse zeigen, aber es ist Freitag Nachmittag nach der Schule und ich will unbedingt nach Hause. „Also du warst früher ein Mädchen und wurdest auch als eins geboren und jetzt willst du auf einmal ein Junge sein?" wiederholte sie alles nochmal. „Ja genau jetzt bin ich ein Junge." sag ich klar und deutlich, denn ich finde man ist ein Mann bzw. Junge wenn man sich auch so als einer fühlt/ identifiziert und nicht nur wenn man als Junge geboren ist oder ein Männliches Geschlechtsteil hat. Genauso ist man auch Nonbinär wenn man sich so fühlt und identifiziert.
Sie schiebt mir die Karte und das Rezept wieder entgegen und ich nehme es an. Gerade als ich mich schon umgedreht hatte kommen Wörter aus ihren Mund die ich am meisten Hasse „Das ist doch nur eine Phase. Du siehst  ja nicht mal aus wie ein richtiger Junge". Ich gehe einfach weiter und als ich merke, dass mich eine Frau mit Baby anguckt sehe ich ihr in die Augen und sage einfach „Das ist keine Phase." ganz trocken, ich versuche über ihre Worte nicht zu weinen. Schon stehe ich wieder in den Aufzug nach unten um ab in mein lang ersehntes Wochenende starten zu können.

Angekommen gehe ich in mein Zimmer. Das Gespräch hat meinen heutigen Tag erstmal vermasselt und ich will einfach allein sein.

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