„Woher weißt du das alles, Gellert, über Aurelius?", verlangte Albus am Abend zu wissen. Wir waren inzwischen nach Hogwarts zurückgekehrt.
„Das Meiste wusste ich schon damals", gab ich zu. „Ich hatte gespürt, dass Aberforth etwas zu verbergen hatte, war neugierig und habe ihm nachgestellt. Schließlich habe ich herausgefunden, wer seine Freundin war und der Rest, war nach minimaler Recherche klar. Ich habe ihm nie erzählt, dass ich davon wusste, ich dachte, das Wissen könnte mir irgendwann noch von Nutzen sein." Arschloch, hallte eine Stimme durch meinen Kopf.
„Wieso hast du es mir nicht erzählt?", fragte mich Albus nun, „damals als wir noch in Godrics Hollow waren."
„Du hättest ihn zur Rede gestellt, oder nicht? Ich wollte dir diesen Stress ersparen."
Albus seufzte, holte tief Luft, bevor er erneut zum Sprechen ansetzte: „Gellert, wenn du mir das damals gesagt hättest, hätten wir das alles aufhalten können, wir – "
„Genau deswegen habe ich es dir nicht gesagt. Du kannst nicht immer alles verhindern, Albus. So wie es gekommen ist, so musste es kommen."
„Und Aurelius Tod muss auch so kommen? Oder wie siehst du das? Du musst es versuchen, Gellert", drängte mich Albus, aber ich schüttelte vehement den Kopf. „Aberforth bringt mich um, wenn etwas schief geht." Albus schwieg, er wusste, dass ich Recht hatte.
„Was denkst du, wie lange hat er noch?", fragte er mich schließlich unsicher.
„Ein paar Wochen vielleicht, das ist immer schwierig zu sagen", vermutete ich wage. „Aber warum fragst du mich? Im Bhutan dachte ich, es seien Stunden und offenbar habe ich mich da geirrt." Albus nickte geistesabwesend.
„Ich muss dir etwas gestehen", setzte ich vorsichtig an, mein Gegenüber warf mir schon einen bestürzten Blick zu.
„Nein, ich habe niemanden umgebracht", beruhigte ich ihn schnell, „nur... fast. Isaac. Ich habe ein paar ... Methoden an ihm ausprobiert."
„Jetzt gerade würde ich dir gern eine klatschen, du Mistkerl!", gab Albus zu.
„Ich weiß", murmelte ich, „aber es war für – "
„Wenn du jetzt sagst „Für das Größere Wohl, dann hole ich den Chupacabra und sorge dafür, dass er dir auch noch in die andere Hand beißt." In seinem Blick lag eine deutliche Warnung, zu Wort kommen ließ er mich nicht.
„Gellert, wenn du das sagst, weiß ich nicht mehr, ob ich das ernstnehmen kann. Für dich ist doch alles das Größere Wohl, was Menschen umbringt und dich voranbringt, oder nicht?" Ich konnte seinen Missmut verstehen, schließlich war Isaac sein Schüler und er mochte ihn. Er wollte nicht, dass ihm etwas zustieß.
„Was hast du mit ihm gemacht?", verlangte Albus nun zu wissen.
„Ich bin zuerst nur in seinen Geist eingedrungen. Schließlich habe ich die Kontrolle darüber übernommen, nachdem ich ihn vorher aufgewühlt habe, sodass er durcheinander war. Das Chaos und die Wut in seinem Kopf habe ich schließlich in gewisser Weise zum Ausbrechen gebracht."
„Du hast wirklich nicht mehr alle Bowtruckles auf dem Baum", stellte Albus kopfschüttelnd fest.
„Wenn ich weiß, wie ich es auslösen kann, ist es viel wahrscheinlicher, dass es mir gelingt, den Prozess zu verhindern oder umzukehren. Aber ich bin nicht sehr weit gekommen mit meiner Forschung. Du und dein Muffler-Freund habt mich leider unterbrochen."
Albus fing unerwartet an, zu lachen, verwirrt sah ich ihn an.
„Muffler? Dein Ernst, Gellert? Niffler!"
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Phönixasche (Grindeldore)
FanfictionNachdem die Machtübernahme Grindelwalds nur knapp abgewendet werden konnte, zieht sich der dunkle Zauberer nach Nurmengard zurück und beginnt schon bald damit, neue Pläne zu schmieden, die ihn seiner Vision einer gerechteren Welt näherbringen sollen...