Weit, weit, weit entfernt, fernab der uns bekannten Welt, liegt ein einsamer Kontinent, umgeben von Schutzzaubern, Magiebannen und dem eisigen Meer.
Lynia, wird das Land von seinen Bewohnern genannt.
Den alten Dialekten zufolge bedeutet der Name »Schuppe des Drachen«.
Seit Urzeiten schon wird Lynia von allerlei Kreaturen bevölkert, welche die Magie des Ortes zu nutzen wissen. Und vor nunmehr dreitausend Jahren, kamen schließlich die Menschen nach Lynia.
Mit sich brachten sie seltsame Sprachen und Bräuche, doch sie wurden trotzdem herzlich von den Einheimischen willkommen geheißen. Ihnen wurde eine neue Heimat gewährt und die Menschen fügten sich schnell in ihre neue Umgebung ein. Sie gründeten Gemeinden, Stämme und Gilden, welche mit der Zeit zusammenwuchsen und die Sieben Großen Clans formten:
Den Tarabris-, Seruma-, Collias-, Nemuus-, Foliare-, Vastita- und Peruina-Clan.
Die Clans lagen lange Zeit im Streit miteinander. Jeder wollte das meiste Land und die meisten Gemeinden für sich, und es kam immer wieder zu Grenzkriegen und territorialen Übergriffen.
Das Blutvergießen endete erst, als eines Tages die Drachen, die Herrscher des Kontinents, einschritten.
Je eine der mächtigen Kreaturen wurde vom Urdrachen zu jedem der sieben Clans gesandt, wo sie sich mit den Oberhäuptern beratschlagten.
Diese Zusammenkünfte wurden »Die Friedenskonferenzen« getauft. Mithilfe der Konferenzen wurde bestimmt, dass Waffenruhe zwischen den Clans herrschen sollte, solange die Drachen über sie und ihre Führer wachten. Jedem Clan wurde ein Schützerdrache zugeteilt, der für die Sicherheit und den Wohlstand seiner Menschen sorgen sollte. Um diesen Beschluss zu besiegeln brachte jeder Drache fünf Exemplare seines eigenen Geleges zu den Clans, welche sie aufnahmen und mit Zaubern versahen.
So entstand das Geschlecht der sogenannten Mischblüter. Halb Mensch, halb Drache, lebten diese nun als Friedensbringer und Boten bei den Clans.
Ein ganzes Jahrtausend lang herrschte Friede, und der Urdrache Asin wachte über alles. Handel entfaltete sich und Beziehungen unter den Clans wurden geknüpft. Allianzen entstanden und Lynia blühte auf.
Doch irgendwann stießen auch die Drachen an ihre Grenzen. Sie waren müde und erschöpft durch den Energieverlust, den sie aufgrund ihrer Wohltaten für die Clans erlitten. So legten sie sich nieder und verschwanden vom Angesicht des Kontinents. Genauso ihre Nachfahren, die Mischblüter. Nur wenige von ihnen überlebten den Rücktritt der Drachen. Die meisten wurden bei Aufständen von Menschen getötet, die nach Antworten für das Verschwinden ihrer Schützer suchten. Heute gelten sie, genau wie ihre Vorfahren als Mythos des Volkes, vergessen und ins Reich der Märchen und Legenden verbannt.
Nachdem die Drachen sich zurückgezogen hatten, brach unter den Clans jedoch kein weiterer Krieg aus.
Sie mieden einander, die Oberhäupter trafen sich nur noch selten. Sie waren zu sehr an den Schutz der magischen Wesen gewöhnt, als dass sie erneut anfangen würden, was sie vor so vielen Jahren fast vernichtet hätte. Für mehr als fünfhundert Jahre nach dem Verschwinden der Drachen herrschte Waffenstillstand und Ruhe. Es dauerte Jahrzehnte, bis der Handel in Lynia wieder aufgenommen wurde und sich erneut Allianzen formten. Über die Jahre besserte sich die Lage und angenehmer Frieden kehrte ein, der es jedem ermöglichte, frei im Einklang mit seinen Mitmenschen zu existieren.
Doch kein Friede währt ewig. Und nicht jede Seele ist so friedvoll wie die der alten Clanführer. Alte Prophezeiungen wurden gesprochen, Übel wurden vorhergesagt. Geschehnisse, denen niemand zu entkommen vermag. Schicksale, die eintreffen werden.
Auch auf diesem scheinbar perfekten Kontinent schlummert das Böse in dunklen Erdhöhlen und wartet nur auf eine Gelegenheit, zuzuschnappen, und das Licht für immer zu verzehren.
- Buch der tausend Legenden, Kapitel 1; Seite 5
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Die Asche des Drachen (Wird momentan überarbeitet)
FantasíaDer 17-Jährige Ewan Feliciano wurde von Kindheit an elitärst ausgebildet, um später seinem Vater auf den Thron seines Clans zu folgen. Als er von eben diesem einen äußerst gefährlichen Auftrag erhält, wird sowohl sein Können als auch sein Wille...