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 Ewan

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Ewan


Inzwischen war die Sonne bereits wieder untergegangen.

Das Bett in dem kleinen Raum, der mir zugeteilt worden war, hatte sich als erstaunlich bequem erwiesen und so hatte ich die vergangenen Stunden damit zugebracht, auf ebenjenem Bett zu sitzen und die Karte sowie das Schwert Stormwhiner genauer zu erforschen.

Ich warf einen Blick hinauf zu der Uhr, die über dem hölzernen Türrahmen hing und stetig leise vor sich hin tickte. Die langen schwarzen Zeiger verkündeten stolz, dass es kurz vor 18:00 Uhr sein musste.

Mein Blick schweifte nach links zu dem großen Fenster das direkt neben dem Bett platziert war und nach unten auf den Innenhof der Herberge zeigte.

Durch die Späte des Herbstes herrschte bereits dunkle Nacht und die ersten sanften Umrisse von Sternen erschienen am Firmament.

Der Hof wurde von einigen schwachen Lampen erhellt, deren Licht die Umrisse der Ställe und des Tores erkennbar machte.

Beinahe hätte ich mich wieder abgewandt, bemerkte aber etwas, das mich stutzen ließ.

Eine Kutsche, gezogen von einem abgemagerten Schimmel, rollte durch die Pforte auf das Anwesen.

Die weiße Farbe, die das Gefährt bedeckte, war schmutzig und blätterte an den meisten Stellen ab. Die Räder schienen ebenfalls nicht in bestem Zustand zu sein. Und es gab keine Fenster, nur Ritzen zwischen dem Holz.

Der Kutscher saß weit vornübergebeugt und trug einen Hut.

Nichts Ungewöhnliches. Und trotzdem bekam ich ein ungutes Gefühl. Es war eine bestimmte Art Kutsche.

Ich kannte mich bei den Gestellen nun wirklich nicht besonders gut aus aber ich wusste, dass sie normalerweise nicht so aufgebaut waren, es sei denn, sie dienten einem bestimmten Zweck. Und mit einem Menschen der eine solche Kutsche fuhr, wollte ich mich lieber nicht anlegen.

Menschenhändler, dachte ich im Stillen, legte Stormwhiner vorsichtig auf die Matratze und rückte etwas näher ans Fenster, um eine bessere Aussicht zu bekommen.

Das Beunruhigende war eigentlich: weder Menschen- oder Sklavenhändler waren Seltenheiten.

Das bedeutete, dass ich mich an keinen Gesetzeshüter wenden konnte, um einen von ihnen anzuzeigen.

Diese Tatsache war etwas, das mich an unserer Gesellschaft schon immer gestört hatte. Es gab viel zu viele solcher Händler, aber nie wurde auch nur das Geringste gegen sie unternommen.

Sie waren wie eine Rattenplage die man zu spät entdeckt hatte und welche sich nun nicht mehr ausrotten ließ.

Der Mann stieg vom Kutschbock und gab die Zügel des Pferdes an einen Stallknecht, der ihm zunickte. Offenbar war es nicht sein erster Besuch hier.

Die Asche des Drachen (Wird momentan überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt