Ewan
Ich hustete.
Der Nebel in meinem Kopf lichtete sich zu langsam.
Ich hatte mich verausgabt.
Zum falschen Zeitpunkt.
Ich biss die Zähne zusammen und richtete mich gerade auf.
Die Stimme des Mannes, den wir schon zuvor reden gehört hatten, hallte zu unserer Gruppe herüber.
„Ewan Feliciano! Ergebt Euch und wir können eine friedliche Lösung finden!"
Ja, sicherlich.
Ich verzog spöttisch das Gesicht.
Auf Blutsverrat stand die Todesstrafe.
Wenn ich mich nun ergab, würde ich nicht nur sterben, das war meine geringste Sorge. Nein, die wertvolle Zeit die wir benötigten, würde uns gestohlen werden.
Mein Vater würde ungeduldig werden und selbst an der Drachenhöhle anmarschieren.
„Nein. Keine Kapitulation."
Aus dem Augenwinkel konnte ich die anderen nicken sehen.
Sie hatten offenbar begriffen weshalb ich diese Entscheidung getroffen hatte (oder jedenfalls teilweise).
Fieberhaft ließ ich die Augen hin und her huschen und befahl meinem ausgelaugten Gehirn sich einen Ausweg zu überlegen.
Wenn wir es schafften durch das Unterholz zu meiner Rechten zu brechen, könnten wir die Senke, die ich dahinter vermutete, ausnutzen um uns einen Vorsprung zu ergattern.
Ein Seufzen von Seiten des Gesetzeshüters war zu hören.
„Na schön", durch den Regen konnte ich vage sehen wie er eine Hand hob.
„Feuer."
Ich riss Stormwhiner aus der Scheide und schaffte es erstaunlicher Weise, einen der auf mich zurasenden Pfeile abzulenken. Mit Wucht rammte sich die Munition in den schlammigen Boden.
Mein Blick haftete an dem Holzstück.
Mein Herz hämmerte.
Sie werden versuchen uns zu töten. Uns alle. Uru... Verdammt!
Ich wich einem weiteren Geschoss nur knapp aus und strauchelte einen Schritt zur Seite.
Unsere enge Formation hatte sich aufgelöst, allerdings versuchte jeder noch immer, die anderen nach allen Kräften abzuschirmen.
Ich rempelte gegen Francis und Michelle.
„Da! Wir müssen das Unterholz da nutzen!", teilte ich ihnen halb flüsternd, halb über den Regen schreiend mit.
Beide nickten und zogen sich ein wenig weiter zurück, dem Pfeilhagel so gut es ging entgehend.
Ich drehte mich suchend nach Cody um und schlug ein erneutes Geschoss mit Stormwhiners Knauf beiseite.
Der Halbdrache stand nicht weit entfernt. Er wehrte sowohl mit dem Schweif als auch mit den Flügeln Pfeile ab, der Mantel den er getragen hatte war auf den Boden gefallen.
Ich riss die Augen auf.
Einer der Gesetzeshüter der hinter Cody in den Büschen versteckt war, zielte mit der Armbrust auf den Rücken des Drachengeborenen, direkt zwischen die Flügelansätze.
Meine Beine bewegten sich bevor ich nachdenken konnte.
Wie durch einen Instinkt, der die Führung übernahm.
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Die Asche des Drachen (Wird momentan überarbeitet)
FantasíaDer 17-Jährige Ewan Feliciano wurde von Kindheit an elitärst ausgebildet, um später seinem Vater auf den Thron seines Clans zu folgen. Als er von eben diesem einen äußerst gefährlichen Auftrag erhält, wird sowohl sein Können als auch sein Wille...