Die Asche des Drachen (Wird momentan überarbeitet)

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Ewan

Das Dorf war nicht wiederzuerkennen.

Neben den kleinen ansehnlichen Häusern waren imposante Zelte aufgebaut, deren Stoffe in allen Farben im Licht der sich langsam senkenden Sonne leuchteten. Wagen unterschiedlichster Größe waren aufgebaut, auf deren Auslage die verschiedensten Dinge zur Schau gestellt wurden. Tanzmusik drang aus manchen der Zelte hervor und rötliches Licht strahlte durch die Spalten der Planen. Überall liefen Menschen umher, reihten sich bei Auktionen ein, verschwanden in den aufgebauten Zelten, von denen manche bis zum Himmel zu ragen schienen, oder besahen sich die Waren die auf den Wägen ausgestellt wurden.

Ich blinzelte und löste mich aus meiner Schockstarre. Wie beim Uru hatte ich es vergessen können?! Langsam drehte ich den Kopf in Codys Richtung um seine Reaktion einzufangen.

Er musterte die ganze Angelegenheit mit geweiteten Augen, die Ohren lagen leicht nach hinten und sein Schweif peitschte auf dem Boden hin und her. Als er das ganze anscheinend genügend analysiert hatte, wandte er mir abrupt das Gesicht zu. Das schummrige Licht tauchte seine Züge in einen roséfarbenen Schein und verlieh dem Grün seiner Augen etwas Bedrohliches.

„Was ist das hier?" Er klang ruhig, und doch konnte ich die Drohung in diesen Worten spüren. Ich wich einen Schritt zurück, blickte zu dem Dorf und wieder zurück. Nervosität kroch meinen Rücken nach oben. „Ich... das ist das... das Sichelmond-Festival..."

Der Name schien ihm bekannt zu sein. Er riss für einen kurzen Moment die Augen auf, bevor er sie zu kleinen Schlitzen zusammenkniff, den Arm vorschießen ließ, meinen Mantel am Kragen packte und mich nach vorne zog. Durch die ruckartige Bewegung erschreckte sich Akira und machte mit lautem Schnauben einen kleinen Satz nach hinten.

Er stieß ein Knurren aus. Nicht wie die anderen Male, ein Zischen oder ein Fauchen, nein. Dieses Mal war es ein ausgewachsenes Knurren. Etwas das tief in der Kehle begann und dessen Vibrationen ich durch die Hand zu spüren bekam, welche mich am Kragen gepackt hielt.

Ich versteifte mich augenblicklich und starrte meinem Gegenüber in die Augen.

„Was machen wir hier?", der Satz wurde von tiefem Knurren begleitet. Ich biss mir auf die Innenseite der Wange und versuchte möglichst aufrecht zu stehen.

„Ich... ich wusste nichts davon ich...", „Lüg mich ja nicht an!" Unterbrach er meine gestotterte Erklärung. Ich blinzelte überrascht. „Was-", „Deine Augen huschen zur Seite wenn du lügst. Ich wiederhole mich: was machen wir hier?"

Irritiert machte ich eine kleine Bewegung nach hinten. Er hatte zwar Recht, was meinen Tick anging, aber ich hatte ihn bis jetzt doch kaum wirklich angelogen... ich schüttelte kurz den Kopf, beschließend mir später darüber Gedanken zu machen, und räusperte mich.

„Ich habe es vergessen. Ich habe vergessen dass das Festival hier stattfindet. Ich dachte... ich schwöre dass ich mich nicht erinnert habe. Ich... ich habe dich nicht mit Absicht hier her gebracht! Bitte, das musst du mir glauben. Ich.. es tut mir leid." Abwartend hob ich den Blick um sein Gesicht zu mustern. Er bedachte mich mit einem starren Blick, meinen Ausdruck begutachtend, als suche er nach einem weiteren Anzeichen für eine Lüge. Als er keines zu finden schien, stellte er die Ohren leicht auf und stieß ein gezischtes Fauchen aus. Erleichtert hob ich meine Hand und schob leicht seine Finger von meinem Hals weg, um das unangenehme Gefühl loszuwerden, das ich immer bekam, wenn mich jemand dort berührte.

Uru sei Dank ließ er es geschehen und erlaubte mir, seine Hand wegzuschieben.

„Kannst du uns hier wieder wegbringen, ohne dass etwas passiert?", noch immer klang er recht bedrohlich, schien sich aber langsam zu beruhigen. Ich ließ den Blick wandern, versuchte mich ein wenig zu orientieren. Nach einigen Augenblicken hatte ich den Torbogen gefunden, durch den ich damals in das Dorf eingeritten war. Nach einigen weiteren Momenten des Suchens hatte ich ungefähr herausgefunden in welcher Richtung das Dorf demnach enden musste. Ich nickte.