Der 17-Jährige Ewan Feliciano wurde von Kindheit an elitärst ausgebildet, um später seinem Vater auf den Thron seines Clans zu folgen.
Als er von eben diesem einen äußerst gefährlichen Auftrag erhält, wird sowohl sein Können als auch sein Wille...
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Ewan
Acht, neun, zehn... innerlich zählte ich die einzelnen Runden mit, die ich den String um den Schwertgriff wand.
Es war beinahe Mittag und die Nässe des Morgennebels hing noch in der Luft.
Fünf Tage waren seit der Auswahl der jungen Naomi aus Desert vergangen.
Einige der Ausgewählten von diesem Abend waren bereits wieder zurück. Natürlich waren auch wieder Neue losgeschickt worden.
Ich biss die Zähne aufeinander und wickelte erneut das Lederband um den Griff, wobei ich diesmal fester daran zog als beabsichtigt.
Wie angekündigt, hatte Ravod Millie, Alec und mich beim Training beobachtet.
Aber nicht, wie er es gesagt hatte, nur einmal. Sondern die gesamte Woche über.
Ich seufzte und fuhr mir mit der Hand über die Stirn.
Es war Sonntag.
Heute hatten wir zumindest nur bis Mittag Pflichten und danach die Zeit zur freien Verfügung.
Jeden Sonntag wurden am Morgen Zettel in der Speisehalle aufgehängt, die den Studenten ihre Aufgaben für den Tag zuteilten. Mir war das Auffrischen der Waffen zugefallen, weshalb ich schon seit 6:00 Uhr morgens Schwerter polierte und deren Griffe neu einwickelte.
Ich hatte mich dazu auf die Stiege neben dem Waffenlager niedergelassen, das aus einem Schuppen an der Außenseite der Arena bestand.
Ich legte seufzend den Kopf in den Nacken und blickte zu den Wolken empor.
Meinen Gemütszustand mit „frustriert" zu beschreiben, wäre eine gewaltige Untertreibung. Ich musste mittlerweile so viele negative Gefühle in mir speichern, dass die meisten anderen Coal mit der Gabe der Weitsicht mich für eine wabernde, schwarze Wolke halten mussten.
Die Albträume, die mir nachts den Schlaf raubten halfen meiner Stimmung nicht gerade aus ihrem Tief heraus.
Noch dazu trug Ravod ein großes Stück zu meiner schlechten Laune bei.
Die Schlange ließ es sich bei keinem einzigen Training der vergangenen Woche entgehen, mich wegen auch nur dem kleinsten Fehler zu Brei zu schlagen, der sogar dem Eintopf im Speisesaal Konkurrenz gemacht hätte.
Ich hatte noch immer höllische Schmerzen im Brustkorb, wo sich ein Fleck über meinen Rippen ausgebreitet hatte, der mittlerweile nicht einmal mehr blau, sondern schwarzviolett wirkte.
Und warum hatte ich mir diesen ziemlich brutalen Tritt eingefangen? Ich hatte (ich zitiere): »Nicht genug Kraftaufwand in die Sache gesteckt und somit mein und das Leben der anderen gefährdet.«
„So ein Schwachsinn", fauchte ich leise vor mich hin, als die Erinnerung an Ravods Worte durch mein Gedächtnis zog.