2 Das Labyrinth

265 9 0
                                    

Ich träumte, es war kein umfangreicher Traum. Ich hörte nur die ganze Zeit diese Worte: „Pass auf dich auf Charlie bitte!"
Ich schreckte hoch, Charlotte, das war mein Name. Es gab mir ein bisschen Trost nicht ganz verloren zu sein. Doch wer sagte diesen Namen? Die Stimme war so fremd und doch so vertraut. Die Tatsache auf einer Lichtung eingeschlossen zu sein zu sein machte das ganze nicht gerade besser. Wobei..., meine Augen wanderten zu der Stelle, an der gestern noch das Tor war. Die Wände waren immer noch geschlossen. Ich wollte mich gerade abwenden, als ich in der selben Sekunde das selbe Geräusch wie gestern Abend hörte und sah, dass die Steinmauern sich wieder öffneten. ,Okay also sie öffnen sich morgens und schließen sich abends.' Ich beschloss frühstücken zu gehen. Während dem Frühstück musste ich die ganze Zeit an diese Worte aus meinem Traum denken. Es war eine Jungenstimme. Sie kam so seltsam vertraut vor aber ich konnte sie nicht zuordnen. Ich stand auf um zu schauen, was ich als Nächstes machen könnte, da ich ja offensichtlich erst einmal hier bleiben musste. Schließlich blieb mein Blick an dem Tor in der Wand hängen. Langsam und vorsichtig ging ich die ersten Schritte darauf zu. Ich fühlte mich winzig zwischen den gigantischen Mauern die vor mir emporragten. Ich atmete einmal tief durch und ging hinein. Was würde mich erwarten? Die Steine waren hoch und bis ca. der Hälfte mit Efeu bewachsen. Als ich am Ende des Ganges war sah ich, dass es zwei Wege gab, einen nach links und einen nach rechts. Ich beschloss nach rechts zu gehen und lief weiter. Als ich an der nächsten Kreuzung ankam dämmerte es mir langsam: das hier war ein riesiges Labyrinth. Ich beschloss wieder zurück zu gehen. Als ich wieder auf der Lichtung war ging ich in den Wald. An der Mauer angekommen zückte ich mein Messer, das ich vorhin vorsichtshalber mitgenommen hatte und ritzte einen Strich in die Wand. Ich wollte ab sofort jeden Tag einen Strich in die Wand machen, damit ich mein Zeitgefühl nicht verlor. Ich wollte wieder aus dem Wald heraus, als ich auf eine kleine, nicht sehr stabil aussehende, Hütte stieß. Gut versteckt, sodass man sie vom Waldrand aus nicht sehen konnte. Ich öffnete vorsichtig die Tür. Der einzige Raum der Hütte war leer und ich überlegte, was man in so einer Hütte aufbewahren sollte. Da hatte ich die Idee: Wenn das da draußen ein Labyrinth ist dann muss ich wahrscheinlich den Weg raus finden, aber ich muss das gesamte Labyrinth kennen.
Wenn ich also wieder hinein ging merkte ich mir den Weg und als ich zurück kam zeichnete ich den ganzen Weg auf. Ich rannte jeden Tag ca. zwei Stunden durch das Labyrinth, kam zurück und verbrachte den restlichen Tag auf der Lichtung. Ich kümmerte mich um die Tiere, goss die Pflanzen und bastelte und schnitzte hier und da. So lebte ich mein Leben. Doch wurde ziemlich schnell einsam. War ja auch nicht wunderlich, wenn der einzige lebende Kontakt ein paar Schafe waren...

Entkomme dem Tod | Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt