46 der Aufbruch

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„Newt, sag bitte Minho Bescheid, er soll Waffen herausholen. Ihr zwei kommt mal mit." Wir liefen in Richtung Wald. „Charlotte, du bringst sie jetzt sofort wieder zurück in den Bau!" schrie Gally mich an und stapfte auf uns zu. Wir liefen einfach weiter und ich streckte ihm unbeeindruckt meinen Mittelfinger entgegen. Wir liefen in den Wald und erreichten schon bald den Kartenraum. „Also" Ich senkte die Stimme. „Wir brechen noch heute auf, so früh wie möglich. Und wir müssen versuchen so viele Lichter wie möglich davon zu überzeugen, mit uns zu kommen." plötzlich platzte Gally herein. Sein Kopf war hochrot und er lief bedrohlich auf Thomas zu. Jedoch war ich darauf vorbereitet. Blitzschnell griff ich nach dem Messer, das von vorher noch an meinem Gürtel befestigt war und stellte mich zwischen die beiden. Gally war zu weit gegangen. Was erlaube er sich? Ich starrte ihn an, das Messer auf seine Brust gerichtet. Er stoppte, blickte auf das Messer und dann in meine Augen. „Wenn du nicht mitkommen möchtest, weil du Angst hast, was uns außerhalb des Labyrinths erwartet, dann komm nicht mit. Aber du wirst uns nicht hindern können zu fliehen." sprach ich. „Ich-" begann Gally, doch ich unterbrach ihn sofort. „Ich bin noch nicht fertig. Wir haben einen Ausweg gefunden und das Labyrinth schreit uns regelrecht an, dass wir von hier verschwinden sollen. Und das werden wir, mit dir oder ohne dich. Du kannst uns nicht mehr aufhalten und wenn du es jetzt noch versuchst werde ich ich dich wohl töten müssen. Wir werden gehen. Wir werden diesen Ort verlassen und wenn ich dabei drauf gehe, dann weiß ich wenigstens, dass ich es versucht habe und nicht nur den Schwanz eingezogen habe, als es gefährlich wurde." Gally schluckte. „Wow, was für eine Ansprache von so einer starken Frau." ertönte plötzlich eine andere Stimme ich blickte zu Minho, der so tat, als würde er sich eine Träne abwischen. „Minho du Strunk, du hast den ganzen Moment ruiniert." beschwerte sich Newt. Beide standen in der Tür des Kartenraumes, die Hände voller Speere und Macheten. Ich lies meine Hand mit dem Messer sinken. „Kommt, es ist Zeit unser Zuhause zu verlassen." sagte ich, ohne auf meine beiden Freunde einzugehen. „Ich bekomme richtig Gänsehaut, wenn du das sagst." sagte Minho mit einem aufgeregten grinsen.
Mit Speeren und Messern bewaffnet liefen wir zusammen wieder auf die Lichtung. Gally wagte nicht, etwas zu erwidern und blieb alleine im Kartenraum zurück. Zu fünft trommelten wir alle Lichter zusammen. Alle begannen aufgeregt miteinander zu tuscheln. Einige Lichter suchte ich vergebens, wie zum Beispiel Zart oder Clint. Mein Magen kämpfte sich zusammen. Wir ließen die Waffen vor unseren Füßen fallen. „Hey, wir müssen aufbrechen!" ergriff Thomas das Wort, doch die meisten bekamen dies gar nicht mit. Aufgeregt diskutierten sie miteinander. „Hey ihr Strünke, hört jetzt alle mal zu was Tommy zu sagen hat." rief Newt neben mir plötzlich so laut, dass ich zusammenzuckte. Es herrschte Stille. „Wir werden heute aufbrechen und die Lichtung verlassen. Ihr habt die Wahl, ob ihr mitkommt oder nicht." „Gally hat gesagt wir können dir nicht vertrauen." sagte einer der Lichter. „Versteht ihr nicht, dass ihr hier keine Chance habt zu überleben?" Fragte Thomas. Mein Blick schweifte ab. Auf der anderen Seite des Labyrinths sah ich Gally, wie er Namen auf der Wand durchstrich. „Es ist unsere einzige Chance von hier wegzukommen." versuchte Thomas weiter, doch die Lichter schienen nicht überzeugt. „Leute," begann Minho „seit drei Jahren sind wir hier und unser einziges Ziel ist es, von hier auszubrechen und jetzt könnt ihr es und wollt es plötzlich nicht mehr? Kommt schon ihr Strünke. Lasst euch nicht von Gallys Angst und Misstrauen anstecken. Gemeinsam können wir es schaffen." Winston seufzte, lief ein paar Schritte auf uns zu und schnappte sich eine Machete von dem Haufen vor unseren Füßen. „Dann mach ich wohl den Anfang." immer mehr Lichter stellten sich zu uns. Bald waren nur noch wenige auf der anderen Seite. „In fünf Minuten treffen wir uns wieder hier. Packt trinken und Proviant ein. Wir müssen auf alles vorbereitet sein." rief ich und alle Lichter liefen in verschiedene Richtung los. Newt und ich blieben noch kurz stehen. Ich blickte zu Newt und lächelte ihn an. Er bemerkte es und schaute mich fragend an. „Tommy?" jetzt begann auch Newt zu lächeln. Er zuckte mit den Schultern „Warum nicht?"
Kurze Zeit später standen alle aufbruchsbereit vor dem Tor. „Gut, dann" plötzlich packte mich ein Impuls und ich rannte los in Richtung See. „Hey Charlie, wir müssen los!" rief Minho mir hinterher. „Ich weiß," rief ich über meine Schulter „Gebt mir nur eine Minute." Am See angekommen, rupfte ich einige dort wachsende Blumen heraus. Sofort rannte ich weiter zu den Hängematten. In jede eines verstorbenen Lichters legte ich eine Blume hinein. „Ich werde euch nicht vergessen." flüsterte ich. Dann drehte ich mich schnell um und lief zurück, doch auf dem Weg hielt mich Gally auf. „Hey Charlotte, viel Glück mit den Grievern." Zuerst blickte ich ihm misstrauisch entgegen. Er blickte mich ernst an. Er wusste, dass er uns nicht mehr aufhalten konnte. Ich lächelte ihn dankbar an. „Danke Gally, euch auch." dann rannte ich wieder zurück zum Tor, wo die anderen schon bereit standen. Bevor wir losrannten wies Minho die anderen Lichter noch auf die gefahren des Labyrinths hin. „Alle bereit?" fragte Minho schließlich und wir alle nickten. Dann setzten wir uns in Bewegung. Minho und Thomas führten uns an. Newt und ich bildeten das Schlusslicht. Ein letztes Mal warf ich einen Blick zurück auf die Lichtung. Über drei Jahre war ich dort gewesen und hatte so viel erlebt. Es war der einzige Ort, den ich kannte, an den ich mich erinnern konnte. Und jetzt war die Zeit gekommen ihn zu verlassen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 22 ⏰

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Entkomme dem Tod | Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt