22 zurück im Labyrinth

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Am Morgen war ich schon früh wach. Ich wartete, bis sich die Tore öffneten und setzte mich solange auf den Aussichtsturm. Ich ließ den kühlen Morgenwind durch meine Haare wehen. Es war schön, wie sich unsere Lichtung gemacht hatte. Mein Blick schweifte zu den, mit Efeu bewachsenen, Mauern. Ob wir jemals einen Ausweg finden würden? Wenn ja, wann? Werden noch Mädchen kommen, irgendwann? Warum war ich bloß das einzige Mädchen? Plötzlich riss mich jemand aus meinen Gedanken. „Morgen süße." Newt setzte sich neben mich und legte seine Hand auf mein Bein. „Süße?" fragte ich schmunzelnd und er grinste mich schulterzuckend an. „Manchmal vermisse ich die alten Zeiten." ich lehnte mich an ihn und ließ meinen Blick über die Lichtung schweifen. Ich roch das Frühstück, das Pfanne gerade zubereitete. Ich hörte Gally wieder an irgendetwas herum Hämmern. Ich spürte Newts warme Hand auf meinem Bein und sah, wie die ersten Lichter aus ihren Hängematten gekrochen kamen. Ich seufzte leise. „Ich auch." flüsterte Newt.
Plötzlich hörte ich das knacken von Stein. Sofort sprang ich auf. „Mist, so ein Klonk. Ich gehe ja heute ins Labyrinth." so schnell wie möglich kletterte ich den Aussichtsturm hinunter, rannte in den Kartenraum und zog meine Läufer Sachen an. Minho wartete bereits vor dem Tor auf mich. „Du hast es dann auch mal endlich geschafft?" fragte Minho scherzhaft. „Ob du es glaubst oder nicht, das habe ich." „dann lass uns losgehen." er lief los. Ich zögerte kurz, mein Blick schweifte nach oben. Newt saß noch auf dem Aussichtsturm und winkte mir zu. Ich hauchte ihm einen Kuss zu und lief los, Minho hinterher.
Ich war den ganzen Tag im Labyrinth, ich rannte und rannte durch die mit Efeu bewachsenen, scheinbar endlos langen Gänge. Mir war hieß und meine Kehle brannte vor Durst, doch es war großartig. Ich fühlte mich frei und wichtig, wie ich mich sonst nicht fühlte.
An dem Tag rannte ich mit Minho zusammen. Wir machten eine kleine Pause. Gierig trank ich aus meiner Wasserflasche. „Hast du eigentlich mal versucht Newt zu küssen?" Fragte er mich plötzlich. Ich war so überrascht von der Frage, dass ich mich an meinen trinken verschluckte. Hustend spuckte ich das Wasser vor mir auf den Boden. Als mein Atem sich wieder beruhigte schaute ich Minho verlegen an. Er grinste schief und dafür wollte ich ihn am liebsten boxen. „Nein?!" „Wieso nicht?" ich spürte, wie ich rot wurde. Warum? Wieso pochte mein Herz auf einmal so?
„Warum sollte ich Newt küssen?" doch anstatt mir zu antworten stand Minho auf und joggte weiter. „Hey, Minho, warte auf mich du Neppdepp." schnell hatte ich ihn eingeholt. „Jetzt antworte mir doch. Hallo?" doch er reagierte nicht mehr auf meine Fragen. Er grinste nur ab und zu blöd. Doch mir ging dieser eine Gedanke nicht mehr aus dem Kopf. Warum war ich so glücklich, wenn ich daran dachte Newt zu küssen. Das war doch absurd. Er war doch mein bester Freund. Nur mein bester Freund, oder...?

Entkomme dem Tod | Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt