Und schon rannten wir wieder ins Labyrinth. Ich konnte mich nicht mehr an den Weg erinnern, den wir erst am Morgen zurückgelegt hatten. Minho führte uns. Ich war froh, dass er da war. Er hatte mir tausendmal versichert, dass es seinem Fuß wieder besser ging. Ich war mir sicher, dass er das nicht verpassen wollte. Während wir liefen grübelte ich. Irgendwie hatte Gally recht. Thomas war schon sonderbar. Es war mir ein Rätsel wie er sich im Labyrinth zurechtgefunden hatte. Er hatte gewusst, dass sich die Wände in genau dem Moment schließen würden ohne jemals dort gewesen zu sein. Und mir gingen Bens Worte nicht aus dem Kopf. ,Es ist alles deine Schuld!' Was hatte Ben nach dem Grieverstich gesehen? Welche Erinnerungen hatte er wiedererlangt? Ich schüttelte den Kopf. Darauf würde ich keine Antworten mehr bekommen. Und was Thomas anging, sollte ich einfach dankbar sein. Ich verdankte ihm mein Leben und in diesem Moment in dem der Griever zwischen den Wänden zerquetscht wurde, hatte er mein vollstes Vertrauen gewonnen.
Bald darauf kamen wir bei dem zerquetschten Griever an. Ein Bein ragte aus der Wand heraus. Mit vereinten Kräften zogen wir daran. Langsam und mit einem ekelhaften Schmatzen löste es sich aus dem schleimigen etwas. „Schaut mal. Da blinkt irgendwas." sagte Thomas plötzlich und deutete auf den schleimigen Kopf zwischen den beiden Wänden. Ich rümpfte die Nase. Es roch nicht besonders lecker und ich hatte nicht das Bedürfnis in den Überresten des Grievers herumzuwühlen. In dem Moment trat Minho vor, griff in den Spalt und wühlte ein wenig in der pampe herum, ehe er ein kleines zylinderförmiges Teil herauszog. Es klebte ganz viel Schleim daran. „Was ist das?" fragte ich. Das Teil war aus Metall und ungefähr so lang wie ein menschlicher Unterarm. Minho drehte es langsam in seinen Händen. Ein kleines Lämpchen blinkte immer wieder rot auf und an der Oberseite war ein kleines Display angebracht, auf dem die Zahl 7 stand. Da bemerkte ich noch etwas. „Schaut mal." Ich deutete auf die vier eingravierten Buchstaben WCKD. Minho und ich schauten uns an. „Was ist das?" fragte Thomas. „Das sind die Schöpfer, also die Menschen, die uns hier reingesteckt haben. Diese Buchstaben stehen auf den Kisten, die sie mit der Box hinauf geschickt haben." erklärte Minho. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Thomas doch wir wussten darauf keine Antwort.
„Wir sollten lieber zurückgehen und das den anderen zeigen." meinte ich und die anderen nickten zustimmend.Wenig später kamen wir wieder auf die Lichtung. Minho und Thomas gingen in den Kartenraum. Minho wollte Thomas das Modell des Labyrinths zeigen. Ich jedoch nahm das seltsame Griever Teil und zeigte es Newt. Auch er bemerkte, dass der Griever von WCKD stammte, sonst fiel ihm aber nichts weiteres auf. Das Mädchen war immer noch nicht aufgewacht und so langsam fragte ich mich, ob sie überhaupt noch aufwachen würde. Noch nie war ein Frischling so lange im Koma gelegen.
Newt und ich liefen in den Kartenraum und stellten uns zu den anderen beiden an den Tisch. „Der Griever muss aus dem 7 Abschnitt stammen." Sagte Minho. „Das würde die 7 auf dem Display erklären." Ich hob den Zylinder hoch. Minho nickte zustimmend. „Morgen gehen wir dort hin um diesen zu untersuchen, vielleicht finden wir etwas." sprach er. Plötzlich kamen Jeff und Clint angerannt. Fragend schauten wir sie an. „Das Mädchen. Sie ist aufgewacht." erklärte Clint. Wir wechselten einen kurzen Blick und rannten dann los. Wir liefen in die Sanihütte, doch diese war leer. Wir liefen wieder hinaus und ich sah Chuck lachend in der Mitte der Lichtung stehen. „Chuck was ist los?" fragte ich. Er deutete lachend auf den Aussichtsturm. Unten versammelt standen alle Lichter. Immer wieder fiel etwas vom Aussichtsturm herunter. „Es ist das Mädchen. Sie weiß sich zu verteidigen." ich musste schmunzeln. Es sah schon ein wenig lustig aus, wie hilflos die Jungs dastanden. Einige hielten sich schützend etwas über den Kopf. Sie versuchten mit dem Mädchen zu reden, doch sie hörte nicht. „Hey!" rief Thomas irgendwann. „Ich bin Thomas!" Sofort hörte sie auf, sagte jedoch nichts. Dann erschien ihr Kopf und sie betrachtete Thomas. Thomas hob beide Hände. „Ist es okay, wenn ich raufkomme?" fragte er. Sie zog, ohne zu antworten, den Kopf zurück. Für einen Moment bewegte sich niemand. Alle warteten ab. „Thomas geh hoch." flüsterte Newt und Thomas setzte sich langsam in Bewegung. Er kletterte den Turm hinauf und alle sahen ihm dabei zu. Nach wenigen Minuten begannen einige Lichter wieder ihrer Arbeit nachzugehen. Newt, Minho und ich warteten, bis die Thomas und das Mädchen hinunterkamen. Solange wir warteten, sagte niemand von uns drei etwas. Minho hatte sich nach kurzer Zeit in das weiche Gras gesetzt um seinen Fuß ein wenig zu entlasten. Ich beobachtete Chuck, der um uns herumlief um die auf dem Boden liegenden Gegenstände einzusammeln. Gerade als er fertig war, stiegen Thomas und das Mädchen die Leiter des Aussichtsturm hinunter. Minho stand auf und ich begrüßte das Mädchen, als sie vor uns standen. „Hey, ich bin Charlie, weißt du, wie du heißt?" Sie lächelte schüchtern und machte gerade den Mund auf, um mir zu antworten, als Thomas sagte: „Das ist Teresa. Sie kann sich nur daran erinnern, dass sie mich kennt, aber nicht woher. Sie weiß genauso wenig über das Labyrinth und diesen Ort wie wir." „Auch schön dich kennen zu lernen Thomas, aber eigentlich kann sie auch für sich selbst reden." sagte Minho mit seinen typischen Grinsen. „Das war's." sagte sie ein wenig niedergeschlagen. „Mehr gibt es nicht über mich zu erzählen." sie und Thomas wechselten einen Blick. Teresa war in etwa so groß wie ich, hatte braune Haare und wunderschöne blaue Augen. Ihre Haut war sehr blass aber sie wirkte wieder gesund. „Sollen wir dir die Lichtung zeigen?" fragte Newt. „Ich mache das." sagte Thomas sofort und zog sie mit sich. Verblüfft blieben wir stehen. „Was ist denn mit dem los?" fragte Newt. „Schockverliebt." sagte Minho trocken. Und wir mussten lachen.
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Entkomme dem Tod | Maze Runner ff
FanfictionWas wäre, wenn statt Alby ein Mädchen auf die Lichtung geschickt worden wäre? Sie war einen Monat lang alleine auf der Lichtung. Als einziges Mädchen unter Jungs findet sie in Newt einen besonderen Freund. Gemeinsam mit den anderen Jungs versucht s...