9 Der Unfall

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Am nächsten morgen lag Newt wieder nicht in seiner Matte. Ich machte mich auf den Weg zum Kartenraum. Ich öffnete die Tür und rief: „Hey du Strunk, ist es hier gemütlicher, als in-" doch ich bemerkte, dass der Raum leer war und suchte weiter. Ich suchte wirklich überall. In der Küche, im Stall, im Wald, im Gehöft, beim See und auf dem halbfertigen Aussichtsturm, den wir gerade bauten. Doch er war wie vom Erdboden verschluckt. mittlerweile suchten alle Lichter nach ihm, doch von ihm fehlte jede Spur. „Minho, wo kann er sein wir haben ihn überall gesucht?" fragte ich Minho verzweifelt und musste mir eine Träne verkneifen. „Ich weiß es nicht, aber wir werden ihn finden. Die einzige Möglichkeit wäre, dass er im Labyrinth ist." er nahm mich in den Arm. „Aber wieso sollte er einfach ins Labyrinth gehen, seit du da bist war er nicht mehr im Labyrinth. Und wann hätte er überhaupt hineingehen sollen, die Tore sind erst seit ungefähr einer halben Stunde offen und davor hätten wir ihn sicher gefunden." ich ließ Minho wieder los und sah ihn an „Minho, er muss gestern Abend ins Labyrinth sein, während wir am Feuer saßen, da war das Tor noch geöffnet." „Aber wieso sollte er das tun, nur ein Neppdepp würde so etwas tun?" fragte er „Ich habe doch selbst keine Ahnung, aber wir müssen ihn finden und zwar so schnell wie möglich. Bitte hol Zart und Winston und sag ihnen sie gehen auch ins Labyrinth suchen. Bitte wir müssen ihn finden." flehte ich ihn an. „Okay, pass auf dich auf, nicht dass du uns auch noch verloren gehst." er gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging weg. Ich lief zum Kartenraum und holte meine Läufer Ausrüstung. Dann ging ich zum Tor, ich atmete einmal tief durch und lief ins Labyrinth. Ich rannte, ich rannte die Gänge entlang und bog um die Ecken. Ich kannte den Weg im Schlaf. Mein Instinkt führte mich, ich vertraute darauf dass er mich zu Newt führen würde. Ich rannte eine ganze Weile. Als ich um eine Ecke bog, stockte mein Herz für einen Moment.
Newt lag vor mir im Gang. Um ihn herum war Blut. „Newt!" Ich stürmte auf ihn zu, seine Augen waren geschlossen. Sofort tastete ich nach seiner Brust. Ich spürte einen Herzschlag. Okay zum Glück, als Nächstes hielt ich meine Hand vor seine Nase, shit, ich spürte keinen Atem was sollte ich jetzt tun? „Newt, Newt bitte atme, bitte. Ich kann das nicht ohne dich! Bitte, Newt, bitte." flehte ich. Ich war verzweifelt, fieberhaft überlegte ich was ich machen sollte und da bemerkte ich, als hätte er mich gehört, einen ganz leichten Atem. Ich war so unendlich erleichtert. Ich schaute mir seinen Körper an, sein Kopf blutete leicht. Aber was mir Sorgen bereitete war sein rechtes Bein, es war komisch verdreht und blutete stark. Ich versuchte ihn hochzuheben, merkte aber ziemlich schnell, dass ich das nicht schaffen würde. Also nahm ich ihn unter den Armen und zog ihn hinter mir her. Es dauerte Ewigkeiten. Er war nicht leicht, aber die Angst um Newt vertrieb die Tatsache, dass ich keine Kraft mehr hatte. Ich lief die ganze Zeit rückwärts, weshalb ich aufpassen musste, nicht zu stolpern. Noch dazu musste ich aufpassen, Newt nicht noch mehr zu verletzen.
Doch da war sie endlich, die letzte Kurve. Mit letzter Kraft schliff ich Newt und mich den letzten Gang entlang. Auf der Lichtung stand Minho, der gerade mit Jeff, dem Sanitär redete. Als er mich sah, kam Minho direkt auf mich zu gerannt. „Du hast ihn gefunden, was ist passiert?!" fragte er besorgt „Ich weiß es nicht, aber könntest du mir vielleicht mal helfen?" keuchte ich „ja klar, warte." Minho nahm Newt im Brautstyle hoch und trug ihn in die Sanihütte. Meine Beine zitterten, und ich musste mir ein schluchzen unterdrücken. Jeff und ich verarzteten Newt und ich war so erleichtert, dass er noch lebte. Gleichzeitig war ich verwirrt, da ich nicht verstand, wie er ins Labyrinth gekommen war und ich machte mir Sorgen um ihn, schreckliche Sorgen.
„Das Bein ist mehrfach gebrochen, er wird es auf jeden Fall schaffen, aber ich habe nicht die richtigen Hilfsmittel, deshalb wird er wahrscheinlich bleibende Schäden davon tragen." sagte Jeff, nachdem er fertig war. „Danke Jeff." sagte ich zu ihm und versuchte zu lächeln. Er verließ die Hütte für einige Minuten. Nun waren nur noch Newt und ich da. Ich nahm seine Hand. „Warum tust du mir nur so etwas an? Warum tust du DIR nur so etwas an?"
Ich saß den ganzen Tag neben Newts Krankenbett. Ab und zu redete ich mit ihm, doch die meiste Zeit schaute ich zu wie sich sein Brustkorb langsam hob und senkte. Jeff hatte gesagt, man kann nur warten bist er aufwacht, aber ich wollte ihm irgendwie helfen. Ich musste meine Tränen zurückhalten, ich durfte nicht schwach werden.
Ich konnte nichts tun, als zu warten. Traurig wuschelte ich Newt durch die Haare, sie waren immer ein bisschen zerzaust, anders als die von Minho, bei ihm war jedes Haar an der richtigen Stelle. Ich musste Lächeln, ich vermisste die Zeiten in denen es nur Newt, Minho, mich und die Lichtung gab, ohne Newt machte alles keinen Sinn mehr.
Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, aber ich wurde langsam müde. Ich lehnte nich vor und gab Newt einen Kuss auf die Stirn. „Gute Nacht, Newtie."
Ich überlegte, ob ich nicht doch mehr für Newt empfinden könnte, als für die anderen Lichter. Ich schüttelte den Gedanken ab, das konnte nicht sein.

Entkomme dem Tod | Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt