43 Die Nacht mit den Grievern

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Alle Lichter waren in heller Aufregung. Eigentlich sollten die Tore schon längst geschlossen sein. Ängstlich schaute ich zu Newt. „Was hat das zu bedeuten?" fragte Newt beunruhigt. Plötzlich ertönte ein knacken. Für einen kurzen Moment war ich erleichtert. Doch anstatt, dass das offene Tor sich schließt, öffneten sich auch die anderen Tore und schon zerrissen Grieverschreie die Luft. Ich hatte einen dicken Kloß im Hals. Newt griff nach meiner Hand. „Bleib bei mir!" flüsterte er mir zu. Und da sah ich schon den ersten Griever auf die Lichtung laufen. Alle Lichter rannten panisch in verschiedene Richtungen. Newt zog mich in irgendeine Richtung mit und ich lief ihm hinterher. Er rannte in Richtung der Sanihütte, einige andere Lichter liefen auch auf sie zu. Wir liefen durch die Tür und warteten bis alle drin waren, dann verbarrikadierten wir die Tür so gut es ging. „Was sollen wir jetzt machen?" fragte Teresa. Wir schauten uns an, Thomas, Jeff, Zart und Minho waren auch in die Sanihütte geflüchtet. Ich sah die Angst in ihren Augen. „Wir brauchen Waffen." sagte Minho und Jeff ging sofort zu einer Kiste und öffnete sie. In der Truhe lagen mehrere Macheten, Speere, eine Axt und sogar ein Bogen befand sich darin. Ich griff sofort nach einer Machete und umschloss sie fest. Von draußen drangen Schreie zu uns. Mein Magen krampfte sich zusammen. Newt griff nach meiner Hand. Wir schauten einander an und ich versuchte mich ganz auf ihn zu fokussieren. Zart sackte auf dem Boden zusammen. Wir konnten nichts anderes tun als abzuwarten. Diese Hütte jetzt zu verlassen wäre purer Selbstmord.
Ich konnte nicht abschätzen, wie lange wir schon in dieser Hütte saßen und wir alle versuchten nicht durchzudrehen. Thomas und Teresa saßen in einer Ecke der Hütte und redeten leise miteinander. Jeff saß an der Hüttenwand und spähte durch ein Loch im Holz. Allerdings bezweifelte ich, dass er besonders viel dadurch sah. Minho lief die ganze Zeit auf und ab und verharrte immer einen kurzen Moment, wenn erneut ein schmerzerfüllter Schrei von der Lichtung zu uns hallte. Zart saß mir gegenüber und bohrte mit seinem Speer Löcher in den Rasen. Newt saß neben mir, er hatte die Augen geschlossen. Und ich, ich verbrachte die Zeit damit, sie zu beobachten um mich von dem Geschehen, das wenige Meter von uns entfernt geschah, abzulenken. Ich hätte gerne mit Newt gesprochen, sodass wir uns gegenseitig hätten beruhigen können. Jedoch wollte ich ihn nicht stören, weshalb ich nichts sagte. Ich schloss auch meine Augen und versuchte meine Gedanken zu ordnen als ich plötzlich eine Berührung spürte. Ich öffnete die Augen. Newt sah mich an. „Hey, wir werden das schaffen, verstehst du?" wir verschränkten unsere Finger ineinander. Ich wollte ihn gerade küssen, als mit ohrenbetäubendem Lärm die Wand der Hütte einstürzte. Ein Stück eines Holzbrettes traf mich an der Schläfe. Sofort fing es an zu brennen, doch das war mir in dem Moment egal. Adrenalin schoss durch meinen Körper. Sofort schnappte ich meine Machete und sprang auf. Wir alle stellten uns dem Griever gegenüber. Jeff wollte losrennen, doch Minho hielt ihn zurück. „Wartet noch." einen Augenblick geschah gar nichts. Der Greifarm des Grievers schwenkte bedrohlich vor uns. Offenbar musste er sich entscheiden wen von uns er fressen wollte. Dann holte er aus, um sich auf einen von uns zu stürzen. In diesem Moment rief Minho: „Jetzt. Lauft!" Sofort sprinteten wir alle unter den Beinen des Grievers hindurch Minho hinterher. Er wusste, was er tat. Der Griever braute einige Sekunden sich umzudrehen ehe er uns hinterher lief. Wir hatten eine Chance ihm zu entkommen. Ich war ziemlich schnell, gab jedoch nicht hundert Prozent, da ich in Newts Nähe bleiben wollte. Er konnte wegen seinem Bein nicht so schnell rennen, wir konnten jedoch mit den anderen mithalten. Gegen meinen Willen blickte ich mich um. Ich sah mindestens fünf Griever, die versuchten unsere Freunde zu töten. Einige Meter von uns entfernt schnappte einer der Griever gerade nach einem Lichter. Er schrie und versuchte sich zu wehren. Aufgrund der Entfernung erkannte ich nicht wer es war, aber ich konnte erkennen, dass er es nicht schaffen würde. Wut stieg in mir auf. Wie in Trance wurde ich langsamer. Geistesgegenwärtig wollte Newt mich mitziehen, doch ich zog meine Hand weg und rannte in Richtung des anderen Grievers. Ich blickte nicht zurück. Ich hoffte sie würden es schaffen und der erste Griever würde mir hinterherlaufen. Ob ich einen oder zwei im Nacken hatte war dann auch egal. Meine Wut ballte sich zusammen. Ich richtete meine Machete auf den Griever vor mir und warf sie, wie ich es schonmal getan hatte, in den Kopf des Monsters. „Du tötest keinen meiner Freunde mehr!" schrie ich das Monster an. Sie hatten mir genug genommen. Das Monster schien nicht verletzt obwohl meine Machete in seinem Kopf stecken blieb. Die Kreatur ließ von dem Lichter ab und war nun ganz auf mich fokussiert.

Entkomme dem Tod | Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt