17 Flirtversuche

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Am nächsten morgen wollte ich zum Bach gehen um ein bisschen alleine zu sein. Doch schon von Weitem erkannte jemanden dort sitzen. Insgeheim hoffte ich, dass es Newt sei, denn seine Hängematte war leer gewesen. Aber es war nicht Newt, es war Liam. Ich beschloss zu ihm zu gehen. „Und wie gefällt es dir hier?" fragte ich ihn und riss ihn offensichtlich aus den Gedanken, denn er sah mich erschrocken an. „Ja ganz gut, die meisten sind ganz nett." ich setzte mich neben ihn. „Warum bist du eigentlich das einzige Mädchen hier?" Fragte er nachdem er sich von seinem Schreck erholt hatte. „Das kannst du die Fragen, die uns hier rein gesteckt haben." „Oh stimmt, ich habe nur so viele Fragen." „Ja, ich hoffe irgendwann werden alle diese Fragen beantwortet." er nickte zustimmend.
Nachdem wir uns einige Zeit angeschwiegen hatten fragte er plötzlich: „Hast du eigentlich einen Freund, so einen richtigen Freund meine ich?" ich war ein wenig überrascht, dass er mich so etwas fragte. „Ähm, nein, wieso?" stotterte ich ein wenig. „Nur so. Aber gibt es jemanden, den du so mehr magst als die anderen?" stocherte er weiter. „Naja, keine Ahnung, nein ich denke nicht." gab ich zurück, doch meine Gedanken schweiften zu Newt ab. Mochte ich ihn mehr als die anderen? Da war etwas besonderes zwischen Newt und mir, aber ich konnte nicht sagen, was es war. Er war nicht nur mein bester Freund, er war mehr als das, viel mehr. Und da gab es noch Minho, er war der Bruder, mit dem man sich immer ärgerte, aber wenn es darauf ankommt, für ihn sterben würde. Doch Newt und ich, ich denke Minho hat es gut auf den Punkt gebracht: wir sind Seelenverwandte.
„Charlie?" riss Liam mich plötzlich aus meinen Gedanken „Hörst du mir überhaupt zu?" Ich schaute ihn verdattert an und antwortete: „Ja klar, red weiter." „Du hast mir nicht zugehört." „Tut mir leid, ich war in Gedanken." entschuldigte ich mich. „Schon ok."
Wir schwiegen wieder eine Weile. „Freust du dich auf deinen Tag als Sani?" fragte ich, während ich auf das leise plätschernde Wasser schaute. Ich mochte es nicht so, ihm in die Augen zu schauen, ich fühlte mich dabei so schutzlos. Sie hatten etwas hypnotisierendes an sich. Es war als würde er meine Gedanken lesen. „Joa ich hoffe es wird ganz cool. Schlitzer war ja nicht wirklich etwas für mich." ich hatte meine Frage schon wieder vergessen, weshalb ich einfach nur nickte.
Nach einer Weile sagte er etwas, dass ich nicht erwartet hätte: „Du bist echt hübsch. ich kann mich zwar nicht an mein früheres Leben erinnern, aber ich glaube ich habe noch nie ein so hübsches Mädchen gesehen." „Äh, danke." ich wurde etwas rot. Shit was sollte ich jetzt tun, flirtete er mit mir oder war er nur nett? So etwas hatte bis jetzt keiner gesagt. „Du siehst aber auch nicht gerade schlecht aus." ich lächelte schüchtern „Ich mag es wenn du lachst." sagte er verträumt und ich konnte nicht anders, als ihm in die Augen zu schauen. Sofort fühlte ich mich so schutzlos und durchschaubar. Ich sah, wie sein Blick zu meinen Lippen und dann wieder zu meinen Augen wanderte. Schnell blickte ich wieder weg und stand auf. „Ich geh essen, kommst du mit?" Ich lief los, um seinen Blick nicht zu sehen, doch ich spürte ihn. Ich hatte ihn verletzt, ich habe die Traurigkeit in seinen Augen gesehen. Aber es fühlte sich nicht richtig gegenüber Newt an. Ich wusste selbst nicht wieso ich so dachte.

Newt saß alleine an einem Tisch. Minho konnte ich nicht sehen, weshalb ich vermutete, dass er schon im Labyrinth war. Ich holte mein Frühstück von Pfanne und gesellte mich zu Newt. „Guten Morgen, Newtie." begrüßte ich ihn, doch er nuschelte nur etwas unverständliches. Liam setzte sich neben mich, sagte jedoch nichts.
Nach dem Essen gingen Newt und ich zum Kartenraum, ich versuchte ab und zu ein Gespräch anzufangen, aber Newt antwortete nur kurz oder brummte vor sich hin. Gally kam kurz darauf. Gemeinsam machten wir weiter, wo wir gestern aufgehört hatten.

Entkomme dem Tod | Maze Runner ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt