The Book of Love

Datenight

"Wie sehe ich aus? Denkst du das ist zu viel?" zweifelnd blickte ich an mir herunter und strich mit meinen Händen über das enge, dunkelgrüne Kleid, das knapp über meinen Knien endete. Mein Haar hatte ich hochgesteckt und schlichte Ohrringe, mit dunkelgrünen Steinen angelegt.

Natascha lächelte und lehnte sich im Stuhl zurück, ehe sie die Augenbrauen hob und ihr Blick sich auf Etwas in meinem Rücken konzentrierte.

Fragend drehte ich mich um und erblickte Loki, dessen Augen begeistert aufleuchteten.

Er stieß einen tiefen Seufzer aus und nickte anerkennend.

"Nimmst du mich so mit?" wollte ich wissen und biss mir auf die Unterlippe - warum war ich nur so nervös?

Nun vielleicht lag es daran, dass er in diesem schwarzen Anzug einfach umwerfend aussah und auch wenn ich ihn schon einige Male darin gesehen hatte, so war es doch was Anderes so mit ihm auf ein Date zu gehen.

"Oh Darling... Ich würde dich auch ohne dieses Kleid mitnehmen..." erwiderte er lächelnd und ließ seinen Blick erneut an mir heruntergleiten, ehe er mir in die Augen sah.

Ich warf Natascha einen kurzen Blick zu und verzog nervös das Gesicht - sie wusste wie lange mein letztes Date schon her war. "Habt viel Spaß ihr Beiden" wünschte sie uns und erhob sich langsam, als Steve durch die Tür schritt. Er hob überrascht die Augenbrauen, als Loki seinen Arm um meine Taille schlang und mich nach draußen führte.

"Wow... Gott müsste man sein..." hörte ich ihn murmelnd, als wir auf den Flur traten.

"Nun, wo geht es hin?" wollte ich wissen und sah Loki gespannt an.

"Siehst du gleich - ich habe beschlossen den kürzesten Weg zu nehmen, damit wir keine Zeit vergeuden" erklärte er mir und verstärkte seinen Griff etwas.

Ehe ich auch nur einmal tief Luft geholt hatte, hatten wir dank Lokis Fähigkeiten das Hauptquartier verlassen und standen mitten im Nirgendwo auf einem großen Felsen.

Überrascht blickte ich mich um, es schien als würde der riesige Fels hunderte Meter über dem Boden schweben, während sich unter uns der Fjord ausbreitete. Loki lächelte, als ich mich mit großen Augen umsah "Das ist.... der Trolltunga" rief ich überrascht und drehte mich zu ihm um.

"Kluges Mädchen - ich dachte mir, dass es dir gefallen könnte hoch oben über Allem zu schweben" bemerkte er und wies auf eine Picknickdecke samt Leckereien.

"Wow..." flüsterte ich, denn ich hatte mit Allem gerechnet - nicht jedoch mit einem spontanen Picknick in Norwegen. Wir nahmen auf der Decke platz, als sich vor uns ein kleines Lagerfeuer entzündete, wie ich erstaunt bemerkte. "Ich möchte ungern, dass dir kalt ist und du diesen wunderschönen Körper mit einer Decke verhüllen musst" bemerkte Loki schmunzelnd.

"Sehr aufmerksam" grinste ich und ließ meinen Blick über die atemberaubende Landschaft gleiten "Es ist so schön hier!"

"Absolut..." murmelte der Gott, meinte jedoch mich und nicht unsere Umgebung, wie ich kurz darauf feststellte.

Eine ganze Weile lang genossen wir das Essen und tauschten einige Erinnerungen aus unserer Kindheit aus, ehe Loki plötzlich erneut ernst wurde und mich ansah. Ich schluckte den Bissen hinunter, den ich gerade im Mund hatte und hob fragen die Augenbrauen "Was ist los?".

Er seufzte leise und schüttelte lachend den Kopf, blickte hinunter auf das Wasser und verzog das Gesicht.

"Nun sag schon!" lachte ich und knuffte ihn liebevoll gegen den Oberarm - irgendwie wirkte er gerade vollkommen anders.

Erneut seufzte er und wendete kurz den Blick ab "Warum machst du es mir nur so schwer mit dir zu flirten?" wollte er wissen und ich war dermaßen überrascht, dass ich ihn einen Moment lang mit offenem Mund anstarrte.

"W...Was? Ich mache es dir schwer?" ich musste mich verhört haben!

"Ja... Du bist so komplett anders als all die Frauen die ich kenne und kannte..." erklärte er seine Frage und blickte mir nun in die Augen.

Nun war es an mir, leise zu seufzen und ich dachte einen Augenblick über seine Worte nach, während ich auf das Wasser unter uns starrte.

Es vergingen etliche Sekunden, ehe ich das Gesicht verzog und ihn ansah "Ich schätze, ich mache es dir wirklich ein wenig schwerer..." gestand ich lächelnd "Zum Einen weil ich einfach so bin und zum Anderen, weil du dich langweilen würdest, wäre es zu einfach und dann würdest du es nicht mehr wollen...".

Als ich sah, wie er die Stirn runzelte, lachte ich laut auf und schüttelte den Kopf "Ich fürchte, das hätte ich nicht laut aussprechen sollen... Tut mir leid!"

Doch auf Lokis Gesicht schlich sich ein vielsagendes Lächeln und er griff nach meinem Glas, ehe er es zusammen mit seinem Eigenen beiseite stellte.

Irritierte beobachtete ich sein Tun und starrte auf seine Hände "Was... tust du da?". Er rückte näher an mich heran, griff nach meinen Händen - ohne mich dabei aus den Augen zu lassen und ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam.

"Ich nähere mich dir an... langsam... behutsam..." Loki's Stimme wurde dunkler, genau wie seine Augen und ich spürte wie mein Puls sich beschleunigte. Dieser intensive Blick, die fast beiläufige Berührung und diese Stimme... Ich schluckte und konnte den Blick einfach nicht von diesen Augen abwenden, die mich fixierten.

"Wa..." ich räusperte ich leise "Warum?".

Sein Gesicht kam näher, so nahe, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte und eine seiner Hände legte sich auf meinen Hinterkopf - fest aber dennoch sanft, bestimmend aber dennoch gab er mir das Gefühl noch immer eine Wahl zu haben.

"Wenn ich dich damit jetzt überfalle, mache ich dir Angst und verschrecke dich und...." sein Blick glitt zu meinem Mund und wieder zurück "...das ist das Letzte das ich möchte."

Ich nickte langsam und schluckte erneut - was war denn gerade bitte mit mir los?!

Meine Hand legte sich - ohne dass ich irgendeine Kontrolle darüber hätte - auf seinen Nacken, meine Augen waren noch immer fasziniert von dem Blau der Seinen.

"Ich wusste vom ersten Moment an, dass du mein Innerstes in Aufruhr versetzen würdest..." murmelte ich leise, während sich unsere Gesichter Millimeter für Millimeter annäherten "Denke nicht, dass ich deine Blicke nicht bemerkt habe und das ich nicht genau die Gedanken dahinter lesen kön...".

Noch ehe ich den Satz zuende sprechen konnte, lag sein Mund schon auf meinem. Sein Zunge bahnte sich ihren Weg durch meine Lippen und forderte mehr und mehr von mir. Der Kuss wurde intensiver, meine Finger krallten sich in sein Haar und der Druck seiner Hand auf meinem Hinterkopf verstärkte sich mit jeder Sekunde.

Ehe ich mich versah, saß ich auf seinem Schoß - beide Hände um ihn geschlungen, während er mich an sich presste und an meinem Mund leise seufzte.

Nun dieses Date schien doch recht erfolgreich zu werden... Anders als geplant, aber immerhin erfolgreich.