Die Nacht davor...

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6 Monate später...

Leise stieg ich aus dem Bett und tappte zum Fenster um hinaus zu sehen. Asgard bei Nacht war fast noch schöner als am Tag und ich genoss das Spiel der vielen, glitzernden Lichter auf den goldenen Oberflächen rund um den Palast. Die letzten Monate waren wie im Flug vergangen und Morgen würden Loki und ich hier auf Asgard heiraten - ich konnte es kaum glauben!

Das letzte Jahr mit diesem Mann war so unfassbar aufregend und aufreibend gewesen und niemals im Leben hätte ich gedacht, dass ich gerade mit ihm so unfassbar glücklich werden würde wie ich es heute bin.

Obwohl die Hochzeit hier fast ausschließlich von Frigga und meiner Schwester organisiert wurde - kümmerte ich mich parallel um die Zermonie auf Midgard, denn auch dort wollten wir verheiratet sein. Die aktuelle Gesetzeslage schloß eine Heirat auf einem anderen Planeten nicht mit ein und so konnten auch unsere Freunde dabei sein - wenn schon nicht hier auf Asgard.

Ich hörte, wie Loki sich hinter mir im Bett leise bewegte "Bitte Darling, komm zurück ins Bett..." murmelte er mit verschlafener Stimme und als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich wie er träge mit der Hand auf die Matratze klopfte.

"Ich..." leise seufzend sah ich erneut aus dem Fenster "...kann nicht..." flüsterte ich.

Ich war zu aufgeregt und hatte zu viel im Kopf.

Würde mein Kleid sitzen?

Würde ich es schaffen, ohne zu stolpern oder mich zu blamieren den langen Gang am Volk entlang zu schreiten?

Was, wenn mir übel wurde?

Was, wenn ich mein Gelübde vergessen würde?

Was, wenn...

"Komm schon..." drängelte Loki und seufzte leise während er den Kopf hob und mich ansah. Ich drehte mich zu ihm um "Wir Beide verdienen eine Pause von all diesen Feierlichkeiten - über alles Andere können wir dann morgen nachdenken." brummter er leise.

Er hatte ja recht, auf Midgard hatten wir neben der Mission um Ultron zuletzt noch die Junggesellenabschiede gehabt - die Verlobungsparty stand uns Beiden noch bevor.

Hier auf Asgard hatten gleich mehrere Feiern uns zu ehren stattgefunden und auch ich war ganz schön müde von all der Tanzerei und den vielen Danksagungen - auch wenn es unfassbar schön war.

"Ja schon, aber..." erwiderte ich leise und biss mir auf die Unterlippe - mein Kopf war einfach Tag und Nacht aktiv und ich konnte nichtmal sagen warum.

Immerhin war die Ultron-Sache seit zwei Wochen beendet und Loki und ich konnten uns ganz auf uns konzentrieren - dennoch fand ich keine Ruhe.

Mein Verlobter stöhnte leise und setzte sich im Bett auf, ehe er sich erhob und auf mich zuging "Oder ich stehe jetzt auf, komme zu dir und werfe dich über meine Schulter, um dich mit meinem Körpergewicht im Bett zu halten - dort wo du hingehörst" knurrte er verschlafen und ließ seinen Worten Taten folgen.

Seine Hände legten sich sanft um meine Taille, er warf mich - wie schon so oft - über seine Schulter und trug mich hinüber zum Bett.

"Das ist..." meine Stimme klang ein wenig atemlos, als ich kopfüber durch das Zimmer getragen und kurz darauf ruckartig auf das riesige Bett geworfen wurde.

"Was, grob?" beendete er meinen Satz und legte sich neben mich, ehe er die große, dunkelgrüne Decke über uns ausbreitete und seine Arme fest um meinen Körper schlang.

"Etwas..." schmunzelte ich ihn an und legte ihm meine Hand auf die nackte Brust - ich war wirklich verrückt nach diesem Gott!

"Oh Darling, ich weiß du liebst es und du liebst mich genau dafür - deshalb wirst du Morgen meine Königin." lautete seine leise, selbstbewusste Antwort.

Seine Hand strich liebevoll über meinen Rücken, sein Bein umklammerte meine Beine und ich konnte im Dämmerlicht sehen, dass er lächelte.

"Ich kann es kaum erwarten..." flüsterte ich seelig und strich ihm liebevoll mit den Fingern über sein Gesicht.

"Egal worüber du dir Gedanken machst, Darling..." er rückte ein wenig zu mir um mir einen sanften Kuss auf die Nasenspitze zu geben "...ich töte Jeden und schaffe jedes Problem beiseite, okay? Aber lass uns erst noch ein wenig schlafen...".

Lächelnd seufzte ich und verdrehte im Dunkeln die Augen, ehe ich meine Lippen auf seine presste und seinem ruhiger werdenen Atem lauschte.

Bei jedem anderen Mann wäre dies nur eine leidenschaftliche Phrase - Loki jedoch meinte jedes dieser Worte toternst - das war mir durchaus bewusst.

In wenigen Stunden, wäre ich zumindest hier - in den neun Reichen - die Frau dieses wunderbaren Mannes, worüber machte ich mir also noch Sorgen?!

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