Kapitel 21

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"Wenn das richtig ist, fehlt ihm nur noch ein Tod." stellte Dustin fest.

Nancy hatte uns erzählt, was sie in Vecnas Trance gesehen hatte. Von 4 Toren über eine riesige Armee, bis hin zu ihrer toten Familie. Vecna hatte ihr Dinge gezeigt, die noch nicht passiert waren. 4 Tode, 4 Tore. Das Ende der Welt. Aber wir hatten auch etwas neues über Vecna gelernt. Er war wie Elfi. Er war Eins. Theoretisch konnten wir ihn auch Einsi nennen.

"Ach du scheiße, ach du Scheiße!" jammerte Eddie und vergrub sein Gesicht in den Händen. Ich war fassungslos. Vecna brauchte nur noch einen einzigen Tod, um die Welt zu zerstören. Es konnte jede Sekunde soweit sein.

"Los, versuchs nochmal." befahl Steve Max. Sie ging zum Telefon und wählte die Nummer von Joyce. Nach ein paar Sekunden stellte sie den Hörer wieder auf die Gabel.

"Immer noch nichts?" fragte Dustin. "Nein, es hat geklingelt, und dann war es besetzt." meinte Max und zuckte mit den Schultern.

"Joyce hat einen Telefon-Job, vielleicht ist deswegen so lange besetzt." überlegte Nancy.

"Ja, aber seit 3 Tagen ist ständig besetzt. Da ist was faul." meinte Max.

Nancy stand auf und ging zum Fenster. "Ich bin sicher, was auch immer in Lenora passiert ist, hat was hiermit zu tun. Aber Vecna kann ihnen nichts tun, nicht wenn er tot ist. Wir müssen ihn töten." beschloss sie.

"Ja, aber wie? Er ist stärker als wir." gab Steve zu bedenken. "Wir brauchen einen Plan." meinte Robin.

"Eins steht fest, um Vecna zu töten, brauchen wir Waffen. Viele Waffen." überlegte Erica.

"Eddie, wie lange hast du deine Gitarre schon?" "fragte Robin plötzlich. "Ich glaube nicht dass wir Vecna töten können, indem wir eine Gitarre auf seinem Kopf zerschmettern." meinte Dustin.

"Das will ich ja auch nicht. Eddie, seit wann hast du deine Gitarre?" hakte Robin nach.

"Seit - seit Ewigkeiten. Wie lange genau weiß ich nicht." antwortete Eddie.

"Ich war 7, als Wayne sie dir gekauft hat. Das heißt du warst damals 11. Das war vor 8 Jahren." erzählte ich.

"Ok, das ist gut. Wir könnten die Feldermäuse um Vecnas Villa mit der Gitarre irgendwie ablenken. Aber wenn wir Vecna töten wollen, müssen wir ihn irgendwie ablenken." meinte Robin.

"Ich könnte den Köder spielen. Ich hab einmal überlebt, ich überlebe nochmal." meinte Max. Innerlich explodierte ich plötzlich vor Angst. Doch ich wusste, dass ich Max nicht von dieser Idee abbringen konnte. Ausserdem hatte sie ständig ihre Kopfhörer mit Kate Bush auf. Im Notfall konnten wir sie schnell retten.

"Ok, das ist eine gute Idee. Lasst uns später über den weiteren Plan sprechen, erstmal müssen wir überlegen, wo wir Waffen herbekommen. Ich hab zwar zuhause ein paar, aber wir können dort gerade nicht hin." meinte Nancy.

"Ich hab ne Idee!" rief Eddie plötzlich und rannte in sein Zimmer. Ein paar Sekunden später kam er mit einem Katalog in der Hand zurück. Diesen knallte er auf den Tisch.

"Seht euch das an! The Warzone. Ich war schon mal da." erzählte er.

Als du 7 warst mit Papa, danach hattest du 2 Wochen lang Albträume wollte ich hinzufügen. Aber ich entschied mich dagegen.

"Das ist riesig! Die haben alles was man braucht um... naja Sachen zu töten." fuhr mein Bruder fort.

"Glaubt ihr, Fake-Rumble hat auch genug Waffen? Ist das da ne Granate? Und wie ist das überhaupt legal??" fragte Robin.

"Tja, glücklicherweise ist es das." meinte Eddie grinsend. "Also, dieser Laden, liegt gerade weit genug außerhalb von Hawkins. Solange wir nicht auf den Hauptstraßen sind sollten wir es schaffen, den Cops und irgendwelchen - Idioten auszuweichen."

"Wenn wir versuchen wollen, irgendwelchen Idioten auszuweichen, sollten wir vielleicht nicht zu nem Laden wie The Warzone gehen." warf Erica ein.

"Normalerweise würde ich dir Recht geben. Aber wir brauchen die Waffen." meinte Nancy.

"Ja, aber wir brauchen den ganzen Tag, um hin und zurück zu radeln." gab Dustin zu bedenken.

"Wer hat was von radeln gesagt?" fragte Eddie.

"Was, hast du etwa ein Auto, von dem wir nichts wissen?" wollte Steve wissen.

"Tja es ist nicht wirklich ein Auto, Steve. Und es ist nicht wirklich meins aber, es wird reichen." meinte Eddie grinsend. "Hey, Rotschopf, hast du vielleicht ne Maske oder ein Bandana oder irgendwie sowas?" fragte er und drehte sich dabei zu Max. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie während des ganzen Gesprächs etwas abseits stand.

Max dachte kurz nach, doch dann nickte sie. "Ich hol sie eben." meinte sie und ging zu ihrem Trailer. Ein paar Minuten später kam sie mit einer Michael Myers Maske zurück. Es war die, die sie an Halloween vor 2 Jahren getragen hatte.

Eddie nahm die Maske dankend an und setzte sie auf. Dann schlichen wir uns raus.

Mein Bruder ging voraus und schaute, ob die Luft rein war. Nach ein paar Sekunden gab er uns ein Handzeichen zum losrennen. Das taten wir. Wir folgten Eddie zum Wohnwagen der Browns. Das waren die Leute in der Wohnwagen Siedlung, die ich am wenigsten mochte. Sie waren extrem unfreundlich und dachten immer nur an sich. Nun würden wir ihnen eine Lektion erteilen.

Eddie öffnete ein Fenster und kletterte hinein. Wir kletterten hinterher, in den Wohnwagen der Browns hinein. Es roch widerlich, nach Zigaretten und alten Socken.

Eddie hatte vorne angefangen, das Auto kurzzuschließen. "Woher kann er das?" flüsterte Max mir irritiert zu. "Unser Vater ist schrecklich." antwortete ich grimmig. Nach einigen Sekunden ging das Auto plötzlich an. Die Browns bemerkten uns und fingen an, an die Scheiben zu klopfen.

"Raus da!" riefen sie wütend. Steve sprang ans Steuer. "HALTET EUCH ALLE AN ETWAS FEST!" brüllte er und fuhr los. Ich ließ mich auf eine Sitzfläche fallen und hielt mich um mein Leben daran fest. Steve raste über den Platz, die Browns kamen uns hinterher gerannt. Dustin schaute aus dem hinteren Fenster.

"Scheiße sind die angepisst." stellte er fest. "Naja, man verliert ja nicht jeden Tag auf einen Schlag Haus und Auto." gab Robin zu bedenken.

Als wir an der Straße ankamen, gaben die Browns das rennen auf.

The freak and the lonerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt