Wir saßen irgendwo im Wald, an einem großen Baumstumpf. Kurz nachdem wir auf die andere Seite geklettert waren hatte Will plötzlich gespürt, dass Vecna die Opfer losgeschickt hatte. Überstürzt waren wir in den Wald geflüchtet, um nicht von Chrissy gesehen zu werden. Durch unser Walkie-Talkie konnten wir zum Glück schnell die anderen informieren, dass sie sich bereithalten mussten.
Nun kauerten wir zusammen auf dem Waldboden und warteten auf ein Zeichen. Irgendetwas, damit wir weiter machen konnten. Ich hatte das Gefühl, dass bereits mehrere Stunden vergangen waren. Irgendwann standen einige von uns auf und verteilten sich in der näheren Umgebung. Vielleicht um zu reden, vielleicht um nach Monstern zu suchen. Robin und Steve blieben mit dem Funkgerät sitzen.
Max und ich liefen hinter einen Baum. "Hast du Angst?" fragte meine Freundin mich. "Klar. Du etwa nicht?" meinte ich. Max nickte.
"Morgen führe ich dich zum Essen aus." beschloss sie dann. Ich kicherte.
"Aha, ein Date also?" fragte ich mit spielerisch weit hochgezogenen Augenbrauen. Max nickte lächelnd.
Wir fingen an, leise rum zu knutschen. Nicht gerade der richtige Zeitpunkt, aber wir machten es trotzdem. Liebe war etwas komisches, dass sich manchmal in den seltsamsten Momenten zeigte. "Ich liebe dich mein Stern." murmelte Max. "Ich liebe dich auch, mein Feuer." seufzte ich.
"Leute!" rief Robin plötzlich. Sofort rannten wir zurück zu unserem Baumstumpf.
"Was ist?" fragte Jonathan, als alle angekommen waren.
"Nancy hat gerade Bescheid gegeben. Fred ist tot." informierte Steve uns. In mir mischten sich Erleichterung und Angst. Nun war es nur noch eine Frage von Minuten, bis wir weiter machen konnten.
Das Funkgerät knackte. "Leute" ertönte Lucas' Stimme "Patrick ist tot."
"Ok danke, jetzt fehlt nur noch Chrissy." rief Robin zurück. Lucas drehte sein Funkgerät wieder ab. Ich spannte mich immer mehr an. Gleich würde es losgehen.
Nach weiteren 5 Minuten meldete sich Joyce mit der Nachricht, dass Chrissy auch tot sei. Wir atmeten auf. Den anderen ging es gut. Nur musste El Vecna finden.
Sie setzte sich auf den Baumstumpf und verband ihre Augen. Da wir kein Radio hatten, mussten wir nun alle totenstill sein.
"Ich sehe ihn." meinte El nach ein paar Sekunden leise. "Er... liegt auf dem Boden. Es sieht aus als würde er schlafen."
Wir tauschten untereinander Blicke aus. Vecna schlief?
"Schläft er auch sicher? Oder ist er... du weißt schon, tot?" fragte Jonathan zögerlich.
"Nein, seine Brust hebt und senkt sich regelmäßig." antwortete El. Will schüttelte ebenfalls den Kopf. "Wenn er tot wäre würde ich das spüren." warf er ein.
"Ok und wo ist er? Kannst du sehen wo er ist?" wollte Murray nun wissen.
"Er ist im Wald. Ein paar Meter hinter ihm ist ein großer... Stein." erzählte El.
"Skulls Rock!" rief ich. El zog sich die Augenbinde vom Kopf und nickte langsam.
Wir standen auf und machten uns langsam auf den Weg in Richtung Skulls Rock. Jetzt ging es richtig los.
Die Wanderung würde ein bisschen dauern. Es war still, dieselbe erdrückende Stille wie damals im Wohnwagen, kurz vor dem ersten Kampf gegen Vecna. Meine Angst stieg langsam aber sicher ins unermessliche. Max und ich liefen ganz hinten und sie nahm meine Hand. Das beruhigte mich ein kleines bisschen.
Ich bereitete mich mental darauf vor, Vecna zu verletzen. Denn in mir brodelten 2 Meinungen, die nicht unterschiedlicher hätten sein können.
Vecna war ein Arsch, das stand außer Frage. Aber nur wegen ihm hatte ich jetzt meinen Bruder zurück. Auch wenn er ihn zu seinem Gehilfen machen wollte. Obwohl, wenn Vecna nicht existieren würde, hätten die Fledermäuse Eddie auch gar nicht erst getötet. Also konnte ich ihn weiterhin hassen.
Ein winziger Teil von mir konnte einfach nicht anders, als ein wenig Sympathie für Vecna zu finden. Nur wegen ihm hatte ich Eddie noch. Trotzdem versuchte ich, diesen Teil von mir zu eliminieren. Ich wusste nämlich nicht, ob das meine Kräfte, Vecna zu verletzen, beeinträchtigen würde.
Irgendwann kamen wir am Lovers Lake an. Oder das, was der Lovers Lake sein sollte. Denn es gab kein Wasser. Dafür erstreckte sich eins der 3 Tore in der Mitte des Sees.
"Hier sind irgendwo Dustin, Lucas und Hopper. Sollen wir ihnen Hallo sagen?" scherzte Robin. Niemand reagierte darauf, denn uns war gerade allen nicht wirklich nach Witze machen zumute. Wir waren zu aufgeregt, im negativen Sinne.
Wir liefen über die Fläche des Lovers Lake und in den nächsten Wald hinein. Wir kamen Skulls Rock immer näher. Ich konnte spüren, dass Max meine Hand fester drückte. Sie hatte auch Angst, so wie wir alle.
Es war wie im einem Arcade-Game, wenn man kurz vor dem Bossfight stand. Mit dem kleinen aber feinen Unterschied, dass das hier real war. Denn wenn wir Vecna nicht töten konnten, war die ganze Welt am Ende.
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The freak and the loner
Fanfiction"Ich hab mich schon immer gefühlt, als würde ich nicht wirklich dazupassen. Als hätte jeder auf dieser Welt eine Rolle, außer mir. Ich glaube jetzt weiß ich, warum ich mich immer so gefühlt habe." Stella Munson kommt im Jahre 1985 mit ihren Freunde...