Kapitel 19

84 7 0
                                    

"Hörst du mir überhaupt zu?" fragte Dustin plötzlich entrüstet. Er hatte die letzten 10 Minuten damit verbracht, Erica die Geschehnisse zu erklären.

"Ja aber... Du meintest doch, dass dieser Vecna sich durch Lampen bemerkbar macht oder?" fragte Erica. "Ja wieso?" wollte Dustin wissen.

"Ich glaube er ist hier." meinte Erica und zeigte auf die Lampe an der Decke. Diese blinkte in regelmäßigen Abständen heller und etwas dunkler. Doch es war anders als die Lampen in der alten Villa. Dieses Blinken war irgendwie... regelmäßiger.

Dustin murmelte vor sich hin. "S.......O.......S! Hey.. wisst ihr noch als ich gesagt hab, sie wären nicht so dumm durchs Wassertor zu gehen?" fragte er.

"Ja?" meinte ich. "Ich hab sie vollkommen überschätzt." stellte Dustin fest.

Scheiße.

"Wenn sie Sos schreiben dann ist irgendwas nicht richtig. Wir brauchen eine Möglichkeit, mit ihnen zu kommunizieren." überlegte Max.

"Wenn ihr uns hören könnt, lasst die Lampe 3 mal aufleuchten!" rief ich. Die Lampe leuchtete wieder auf.

1 mal

2 mal

3 mal

"Ok, sie können uns schon mal hören." meinte Dustin. "Wir treffen uns in Nancys Zimmer!" rief er dann und rannte los. Erica, Max und ich rannten hinterher, ohne zu wissen was er überhaupt vorhatte.

Dustin rannte in Hollys Zimmer. Diese spielte gerade mit einer Leuchttafel. Perfekt. Dustin ging zu Holly und nahm ihr die Leuchttafel trotz Proteste ab. Wir rannten los in Nancys Zimmer. Als wir dort ankamen und die Leuchttafel auf Nancys Bett stellten, bemerkte ich dass jemand fehlte.

"Wo ist Max?" fragte ich. Dustin ging in den Flur und kam kurz darauf wieder zurück. "Miss Wheeler will mir ihr reden. Egal wir haben keine Zeit!" meinte er.

Schnell fingen wir an, die Leuchttafel mit den bunten Steckern auszufüllen. Als wir damit fertig waren stürzte ich zur nächstbesten Steckdose und schloss die Leuchttafel an den Strom.

"Ok könnt ihr das sehen?" rief Dustin." Die Tafel leuchtete heller. "Genial!" rief Erica fröhlich, und auch Dustin schien sich zu freuen.

"Wir bewegen es nicht aber ziehen den Stecker raus, haltet euch bereit!" rief er. "Los, rausziehen!" wies er mich dann an. Ich zog den Stecker wieder aus der Steckdose und lief zurück zu Nancys Bett.

"Ok, versucht es jetzt!" rief Dustin. Die Tafel leuchtete auf. Hi. Wir fingen an zu lachen. "Hi!" rief ich erleichtert. Die nächsten Buchstaben bildeten sich auf der Leuchttafel. G e f. "G e f? Gefroren?" überlegte Dustin. Es kamen noch mehr Buchstaben. a n g e n.

Gefangen.

"Ok ok, sie sind auf der anderen Seite gefangen." meinte ich. "Könnt ihr nicht wieder zurück durchs Wassertor?" fragte Dustin. Wieder bildeten sich Buchstaben auf der Leuchttafel.

B e w a c h t.

"Alles klar, das Wassertor wird also bewacht." stellte Dustin fest. "Ok, wir haben da vielleicht eine Theorie die helfen könnte. Wir glauben, dass an jedem Tatort ein Tor ist!" rief er dann. Nach kurzer Zeit bildete sich ein Fragezeichen auf der Leuchttafel.

Dustin stöhnte genervt auf. "Ersthaft? Wie oft muss ich denn noch recht haben, bis ihr mir einfach vertraut?!" rief er sauer.

Kurz darauf erschien wieder ein Wort auf der Leuchttafel.

Wohnwagen?

"Ok alles klar, wir treffen uns am Wohnwagen von Stella und Eddie!" rief Dustin. Plötzlich kam Max zurück gerannt. "Miss Wheeler ruft bei Steves Eltern an um zu fragen ob alles gut ist. Wir müssen weg!" meinte sie panisch. Wir erschraken und rannten los. "Wir holen uns die Fahrräder!" beschloss Dustin. Also taten wir das.

So schnell wir konnten rannten wir aus dem Haus und schnappten uns 4 Fahrräder aus der Garage der Wheelers. Erica zerstach derweil die Reifen von Teds Auto mit einem Messer. "Ich glaub das ist nur ein kleines Vergehen." meinte sie.

Währung wir los radelten kamen die Wheelers und auch die Sinclairs aus dem Haus gerannt. "Kommt zurück Kinder!" riefen sie durcheinander. Ich trat noch fester in die Räder. "Wie weit ist dein Wohnwagen überhaupt entfernt Stella?" rief Dustin über den Wind.

"Circa 7 Meilen!" rief ich zurück. Max und ich übernahmen die Führung, damit wir die anderen zur Siedlung leiten konnten. "Wir müssen uns beeilen! Ihr wisst wie gefährlich die andere Seite ist!" rief Max nach einiger Zeit.

Während wir zum Trailer Park fuhren war es bis auf die Geräusche der Fahrräder relativ still. Ich war wahnsinnig angespannt. Ich hoffte wirklich, dass es den anderen gut ging.

Dass es Eddie gut ging.

Wir kamen an meinem Trailer an und ließen achtlos die Fahrräder fallen. Dustin machte sich daran, sich unter der Absperrung durchzukämpfen und uns die Tür aufzumachen. Schnell gingen wir in den Trailer. Es war komisch, wieder hier zu sein.

Im Wohnzimmer erstreckte sich ein Tor. Es war um einiges kleiner als das originale Tor, aber trotzdem angsteinflößend. Dustin holte sich einen Besen und stach durch das Netz, das sich durch das Tor zog. Wir konnten so perfekt in die andere Seite sehen. Und die anderen waren auch dort. Ich musste unwillkürlich lächeln. Dustin lachte. "Hallooo!" säuselte er und winkte.

"Hi!" meinten die anderen erleichtert. Während Dustin sich freute dass er Recht hatte, überlegte ich wie wir die anderen da rausholen konnten. Einfach rausklettern ging nicht, das wäre zu gefährlich.

"Wir könnten Betttücher aneinander knoten und dadurch eine Art Seil machen. Das könnten wir den anderen zuwerfen." überlegte Dustin.

"Gute Idee." meinte ich und rannte los. Ich holte mir die Bezüge der Betten von Eddie, Onkel Wayne und mir und brachte sie zurück ins Wohnzimmer. "Erica, hilf mir mal bitte." meinte ich. Gemeinsam knoteten wir die Tücher aneinander, während Dustin und Max eine Matratze holten.

"Was sind das denn für Flecken?" raunte Erica mir skeptisch zu, als sie Eddies Matratze erblickte. Ich zuckte mit den Schultern. Dustin nahm unser geknotetes Seil.

"Keine Ahnung wie das physikalisch funktionieren soll, aber... Wird schon schief gehen!" meinte er und warf das Seil durch das Tor. Es hielt perfekt.

"Ok, und wenn ich richtig liege mit meiner Theorie..." überlegte Dustin und nahm seine Hände von dem Seil. Es hielt immer noch einwandfrei. "Ok, zieht mal dran!" rief er den anderen dann zu. Robin zog am Seil, doch es bewegte sich weiterhin kein Stück.

"Das ist der krasseste Scheiß den ich je gesehen habe, und ich hab schon vielen krassen Scheiß gesehen!" meinte Erica grinsend.

Robin fing an, vorsichtig am Seil hochzuklettern. "Ok, räumen wir den Landeplatz!" meinte Dustin und wir traten alle von der Matratze.

"Oh mein Go-ahhhhhh!" rief Robin und landete mit einem Knall aif der Matratze. "Gott sei Dank, das hat Spaß gemacht!" meinte sie als sie sich aufrichtete. Dustin zog sie hoch. Ich sah wieder zum Tor. Die anderen 3 zögerten kurz, bevor Eddie anfing, am Seil hochzuklettern. "Nicht so schnell!" meinte Steve. Eddie fiel auf die Matratze.

"Das... war witzig! Scheiße!" rief er grinsend und ließ ebenfalls sich von Dustin hochziehen. Ich schloss meinen Bruder kurz in die Arme, erleichtert dass es ihm gut ging. Dann sah ich wieder hoch, und wartete dass Nancy und Steve kamen. Doch etwas stimmte nicht. Steve sah zu Nancy, schüttelte sie leicht und sagte irgendwas.

Das gesagte brauchte einige Sekunden, um bei uns anzukommen.

"Nancy! Nancy wach auf!" rief Steve.

"Vecna." stellte Max fest.

The freak and the lonerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt