Ich holte ein letztes Mal tief Luft, setzte ein Lächeln auf und sprang.
Doch auf einmal waren um mich herum keine Felsen mehr. Gar nichts war mehr um mich herum. Ich konnte nur noch meinen eigenen Körper sehen.
Plötzlich landete ich auf einem weichen Untergrund. Es fühlte sich an wie Grass. Komischerweise tat mir nichts weh. Ich sah mich um.
Es sah aus wie die andere Seite. Schnell stand ich auf, um mich irgendwie zurecht zu finden. Ich rannte ziellos durch die Gegend, als ich plötzlich über eine der nicht lebendigen Ranken stolperte. Während ich auf dem Boden lag konnte ich hinter mir plötzlich Schritte hören.
Schnell stand ich auf und drehte mich um. Ich konnte gerade noch einen Aufschrei unterdrücken, als ich sah dass es Eddie war. Er war voller Blut und seine halbe Brust fehlte, da die Fledermäuse ihm wohl viel Fleisch abgebissen hatten. Er kam langsam auf mich zu, und ich machte vorsichtige Schritte nach hinten.
"Stella" fing er an. Er sprach wahnsinnig langsam, was untypisch für meinen Bruder war. "Du willst dich nicht umbringen, weil du mich vermisst, stimmts? Du hast Schuldgefühle. Denn in dem Moment, als du von meinem Tod erfahren hast, warst du erleichtert. Erleichtert, dass dein Freak von einem Bruder endlich weg ist." meinte er.
"Nein! Eddie das stimmt nicht, wie kannst du sowas sagen?" stotterte ich ängstlich.
Eddies Stimme veränderte sich, auf einmal klang er mehr rasselnd. "Du wolltest es. Du wolltest, dass ich sterbe. Und jetzt fühlst du dich schuldig." erklärte Eddie.
Plötzlich fiel seine Haut von ihm ab. Es war nur eine Hülle gewesen. Mein Atem stockte, als ich sah wer unter der Hülle war.
Es war Vecna.
Max hatte ihn mir schon beschrieben, doch Vecna sah noch schlimmer aus, als ich ihn mir je vorgestellt hatte. Seine Haut war verbrannt und war weder von Kleidung, noch von Haaren bedeckt.
Ich drehte mich auf dem Absatz um und fing an zu rennen. Ich wusste nicht wohin ich rennen sollte, alles was zählte war das ich aus Vecnas Reichweite kam. Ich achtete nicht darauf wo ich hintrat, was dazu führte dass ich stolperte und wieder hinfiel. Ich sah auf.
Ich wär nicht mehr auf der anderen Seite. Ich war zuhause. Zuhause, bevor es zerstört wurde.
Ich ging langsam rückwärts und stieß an eine Tür. Als ich mich umdrehte musste ich mich beinahe übergeben.
Dort war eine Tür mit einem Fenster dran. Hinter diesem Fenster war eine meiner schlimmsten Erinnerungen.
Der 10-jährige Eddie, der von unserem Vater verprügelt wurde. Ich konnte damals nichts dagegen tun, aber vielleicht ja jetzt. Ich hämmerte gegen die Tür und versuchte, sie aufzumachen um meinen Vater aufzuhalten, aber es ging nicht. Ich fühlte mich genauso hilflos wie als ich diese Erinnerung zum ersten Mal erlebt hatte.
Ich ging rückwärts und stieß wieder gegen eine Tür. Die selbe Art von Tür, doch mit einer anderen Erinnerung. Billys Tod. Max Schrei erklang. Ich presste meine Hände auf meine Ohren, doch ich konnte weiterhin alles was passierte perfekt in meinem Kopf hören.
So schnell ich konnte rannte ich ins Wohnzimmer. Doch dort wartete Vecna auf mich. Die Tür stand auf und ich wollte wegrennen, doch Vecna kam mir zuvor. Er brachte einige Ranken dazu, mich an die Wand zu ziehen.
"Scheiße!" rief ich. Die Ranken schlängelten sich um meine Hände und Füße, sodass ich nicht wegkam. "Sei nicht traurig Estella, es wird Zeit, dass dein Leid endlich endet." meinte Vecna, mit dieser tiefen, rasselnden Stimme.
Purer Hass machte sich in mir breit. Wegen diesem Wichser war Max zweimal fast gestorben, er hatte Chrissy getötet, wodurch mein Bruder zum Mörder erklärt wurde. Vecna hatte viele Leben zerstört, nicht nur meins. Dass er meinen vollen Namen benutzte, brachte das Fass endgültig zum überlaufen. Wenn ich nicht gefesselt gewesen wäre, hätte ich Vecna mit bloßen Händen ermordet.
Meine Atmung beschleunigte sich immer mehr. Ich wollte die Ranken zerstören und wegrennen. Aber es klappte nicht.
Doch auf einmal hörte ich eine Gitarre. Eine E-Gitarre.
Master of puppets wurde gespielt.
Mein Lieblingslied.
Ca 100 Meter von uns entfernt, draußen, öffnete sich ein Tor. Ich konnte mich selbst an der Klippe stehen sehen, Max und Steve standen neben mir und riefen irgendwas.
Vecna ließ sich davon nicht beeindrucken. Er bereitete seine Klaue aus und hielt sie über mein Gesicht. Ich schloss ängstlich meine Augen und kramte in meinem Gedächtnis nach glücklichen Erinnerungen.
Der Tag, an dem ich Mike und Lucas im Kindergarten kennengelernt hatte
Der Tag an dem Dustin neu in unseren Kindergarten kam
Der Tag an dem wir Will in der Grundschule kennenlernten
Der Moment in Reefer Ricks Garage, in welchem ich und Eddie unbeschwert lachen konnten
Der Moment in dem mir klar wurde, dass Eddie und ich endlich von unserem Vater weg geholt wurden
Unser erstes Dnd Spiel
Der Tag an dem ich mich mit Elfi anfreundete
Der Tag an dem ich Max kennenlernte
Elfi, die mir und Max in die Arme fiel
Als ich Max zum ersten Mal seit Billys Tod wieder richtig lachen sah
Zahlreiche schöne Momente mit Freuden und Familie
Mein erster Kuss mit Max
Gestärkt von diesen glücklichen Erinnerungen öffnete ich meine Augen und zog ruckartig meine Hand nach vorne. Zu meiner Überraschung ging die Ranke so kaputt. Ich stieß Vecna so heftig ich konnte weg, wodurch mich plötzlich die anderen Ranken losließen und ich zu Boden fiel.
Vecna fiel ebenfalls auf den Boden. Das sah ich als Chance um wegzurennen. Hektisch stand ich auf und rannte so schnell ich konnte in Richtung des Tors. Ich konnte mich selbst sehen, wie ich in die Luft schwebte und Steve und Max, die am Boden standen.
Jetzt konnte ich auch hören was sie riefen. Sie riefen meinen Namen. Nicht Estella, sondern Stella. Sie riefen meinen Spitznamen den ich so sehr liebte.
Master of Puppets spielte weiterhin, während ich um mein Leben zum Tor rannte. Ich wagte es nicht mich umzudrehen.
Die Rufe nach mir wurden immer lauter. Und dann hörte ich etwas, was mir die endgültige Kraft gab um weiter zu rennen. Max rief nicht mehr meinen Namen. Sie rief nach ihrer Freundin. "Ich liebe dich Stella, bleib bei mir!" rief sie.
"Ich komme Max." flüsterte ich.
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The freak and the loner
Fanfiction"Ich hab mich schon immer gefühlt, als würde ich nicht wirklich dazupassen. Als hätte jeder auf dieser Welt eine Rolle, außer mir. Ich glaube jetzt weiß ich, warum ich mich immer so gefühlt habe." Stella Munson kommt im Jahre 1985 mit ihren Freunde...