Kapitel 40

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Ich saß im Wohnzimmer von Reefer Ricks Haus und war gerade dabei, Eddie einen Pferdeschwanz zu machen. Es tat mir weh, dass ich das jetzt eine ganze Weile nicht mit meinen eigenen Haaren machen konnte. Mein Bruder aß währenddessen eine Pizza, die ich ihm mitgebracht hatte. Argyle hatte diese zuhause gebacken.

"Schmeckts?" wollte ich wissen. Eddie nickte.

Ich war dabei mir zu überlegen, wie wir Vecna töten konnten. Die Kräfte von El waren dafür unverzichtbar, bestimmt würden meine Kräfte aber auch helfen. Ich hatte Angst. Wir durften keine Zeit mehr verschwenden, denn Vecna wurde laut Will schließlich jeden Tag stärker. Er konnte jede Sekunde jemanden umbringen, und damit wieder die Tore öffnen. So geschwächt wie unsere Stadt sowieso schon war, wäre das ein absolutes Desaster. Und ganz nebenbei auch das Ende der Welt.

"Worüber denkst du nach?" fragte Eddie plötzlich. Ich zuckte zusammen und bemerkte, dass ich seinen Zopf halb fertig auf seinem Rücken hatte baumeln lassen. Ich seufzte.

"Vecna." murmelte ich und löste den Zopf wieder, um ihn nochmal neu zu machen. Mein Bruder antwortete nicht darauf. Ich entschloss mich, ihm eine wichtige Frage zu stellen, zu der ich bis jetzt nicht gekommen war.

"Was ist passiert, nachdem Brenners Leute mich mitgenommen haben?"

Eddie drehte sich um, sah mich überrascht an und zog mich in eine Umarmung.

"Einer der Männer hat sichergestellt dass ich euch nicht folgen kann, indem er mich zusammengeschlagen hat. Ich hab mir aber zum Glück keine ernsten Verletzungen zugezogen. Ein paar Minuten später ist Dustin angekommen und war ähnlich geschockt wie du, als er mich lebendig und blutend dasitzen hat sehen. Ich habe ihm erzählt was passiert ist und wir sind gemeinsam nach Hause gelaufen, wo Wayne sich wahnsinnig erschrocken hat, weil er natürlich überhaupt nicht erwartet hatte dass ich plötzlich lebend vor ihm stehe. Wir haben dann beschlossen, ihn und Susan in die Geschehnisse einzuweihen. Wir haben in Reefer Ricks Haus eine Versammlung einberufen, und El war in deinen Gedanken. Außerdem meinte sie, dass wir dich nicht retten konnten, denn der Eingang des Labors sei viel zu gut gesichert. Du müsstest selbst entkommen. Zum Glück hast du das ja auch geschafft." erzählte er mir.

Es klingelte an der Tür.

Zwei mal kurz, Pause, drei mal lang.

Das Zeichen, dass es die anderen waren, wie ich mittlerweile gelernt hatte. Ich machte schnell Eddies Pferdeschwanz fertig und ging zur Tür, um diese zu öffnen.

Die Byers standen draußen, jeder mit einer Tüte in der Hand. "Kommt rein." meinte ich lächelnd und ging zurück zu Eddie.

Joyce legte die Tüten derweil auf einen Tisch. "Wir haben Brot, Aufstrich, Gemüse, ein wenig Obst und Wasser mitgebracht. Das sollte für eine Weile reichen." erzählte sie. Ich musste schmunzeln. Immer wenn Joyce beim Einkaufen dabei war, fiel das gekaufte viel gesünder aus, als wenn sie nicht dabei war.

"Danke Miss Byers." nuschelte Eddie, während er die Pizza aß. "Du solltest echt nicht so viel ungesundes essen Eddie. Auf Dauer ist das nicht gut." gab Jonathan zu bedenken. Ich ging rüber zu Will.

"Wie geht es Vecna?" fragte ich eher scherzhaft. Auch wenn es nicht lustig war. Wills Blick verfinsterte sich.

"Besser. Er erholt sich jeden Tag ein Stück mehr. Uns läuft die Zeit davon." meinte er. Mein Lächeln verschwand.

"Wir haben die anderen schon für eine Besprechung hier her bestellt. Sie sollten bald kommen, wir müssen endlich einen Plan machen wie wir Vecna töten wollen." informierte Joyce uns.

Ein paar Minuten später trudelten die anderen Stück für Stück ein. Zuerst kamen Max, Onkel Wayne und Miss Mayfield. Dann Steve und Robin, welche aus irgendeinem Grund total aufgeregt war. Als nächstes kamen Mike, Nancy, El, und Hopper an. Els Haare waren sogar schon wieder ein kleines bisschen gewachsen. Anders als meine.

Die letzten die ankamen waren Dustin, Erica und Lucas. Es war für mich immer noch komisch, ihn wieder bei uns zu sehen. Wir setzten uns in einen Kreis, einige saßen auf dem Boden, andere auf den beiden Sofas. Ich saß wie so oft zwischen Eddie und Max, auf einem Sofa.

Hopper ergriff die Initiative. "Also Leute, ihr wisst alle, warum wir hier sind. Wir müssen uns einen Plan überlegen, um Vecna zu töten. El meinte schon zu mir, dass sie in seine Gedanken eindringen kann, um vielleicht herauszufinden, was er vorhat."

Wir alle sahen rüber zu El, die bereits dabei war, sich mit einem Tuch die Augen zu verbinden. Schnell ging Will rüber zum Radio und stellte es auf einen rauschenden Sender. Stille trat ein.

Ich hatte schon oft gesehen, wie El gedanklich reist, aber es war immer noch etwas gruselig.

"Ich kann ihn sehen." murmelte sie nach einigen Sekunden.

"Was macht er gerade?" wollte Steve wissen.

"Er... Er sitzt auf dem Boden. Er bemerkt mich nicht."

"Wie sieht er aus?" fragte Robin.

"Er hat viele Brandwunden und scheint ziemlich erschöpft zu sein." meinte El.

"Sekunde..." plötzlich hielt sie inne.

"Was ist los?" fragte ich.

"Jemand ist bei ihm." eröffnete El uns. Sie sah verstört aus.

"3... Menschen. Ein blondes Mädchen, ein Junge mit Brille, und ein Junge der so ähnlich aussieht wie Lucas. Aber sie sehen komisch aus. Wie Mini Versionen von Henry."

Nicht wenige von uns atmeten erschrocken ein. Vecnas Opfer. Ich erinnerte mich an Nancys Trance. Sie hatte eine Armee gesehen.

"Alles klar. Das sind Chrissy, Fred und Patrick. Seine drei bisherigen Opfer." erklärte Dustin.

"Und was machen sie?" fragte Mike.

"Sie setzten sich um Henry herum. Ich glaube er fängt an zu reden." erklärte El.

"Und was sagt er?" fragte Joyce.

El verstummte. Es wirkte, als würde sie angestrengt zuhören. Nach ungefähr einer Minute Totenstille atmete sie plötzlich erschrocken ein und zog sich die Augenbinde vom Kopf.

"Was ist passiert?" fragte Will.

"Ich hab gerade zwei unglaubliche Sachen herausgefunden. Die... Die 3 Opfer. Sie sind auf seiner Seite. Sie planen, durch eines der Tore zu klettern und Hawkins zu erobern. Außerdem meinte Henry, dass ihnen ein verbündeter fehlt. Dieser wurde von seiner Schwester daran gehindert, als Vampir auf seine Seite zu kommen. " erklärte El geschockt.

"Wen kann er damit meinen?" überlegte Robin.

In mir legte sich plötzlich ein Schalter um.

"Eddie! Eddie sollte der vierte Verbündete sein! Vecna hat dich wiederbelebt, damit du zum Vampir wirst und auf seine Seite über wechselst. Aber ich habe dich geheilt, indem ich deine Wunden verschwinden hab lassen!" rief ich und klammerte mich an meinen Bruder. Ich hatte Vecnas Plan durchkreuzt, ohne es überhaupt zu wissen. Kurz schauten mich alle geschockt an, bis diese Nachricht ihnen ebenfalls einleuchtend erschien.

"Ok, aber wie wollen die Opfer und Vecna Hawkins erobern? Sie sind zu viert und wir sind tausende Bewohner." gab Nancy zu bedenken.

"SCHEIẞE!" rief Max plötzlich aus.

The freak and the lonerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt