frost widow ff LokixNatasha

Kapitel 40

Svanja brachte Natasha in einen großen, hellen Gang mit vielen Türen. Auf jeder war etwas anderes abgebildet. Auf einer war ein Schwert, auf einer anderen eine Schreibfeder. Sie standen schließlich vor einer Tür, auf welcher ein Pinsel abgebildet war und traten ein. Das Zimmer war ebenfalls sehr hell durch viele Fenster. Allerdings war nicht alles nur schlicht in weiß und rosa gehalten. Es war alles kunterbunt gestalten. Außerdem hingen einige Gemälde an den Wänden. "Wow, hast du das gestaltet?" "Allerdings, das habe ich."  Sie wippte ein wenig auf ihren Füßen herum und wartete Natashas weitere Reaktion ab, biss sich dabei auf die Lippe. Natasha sah sich die Bilder etwas genauer an. Jedes hatte seine Besonderheiten. Eines konnte sich bewegen, das andere leuchten, wieder ein anderes zeigte die Natur und änderte sich mit den Jahreszeiten. Durch eines, ein Bild vom Wald, ließ sogar Vogelgezwitscher ertönen. "Wow, das ist ... Magisch!" sagte sie erstaunt und bewundernd. "Wie hast du das gemacht?" "Naja, Loki hat mir hier und da ein wenig mit den 'effekten' geholfen, am Anfang. Mittlerweile kann ich es aber auch selbst, er hat mir gezeigt wie." Die sah sich noch etwas weiter im Raum um. Es gab einen großen Tisch, welcher teilweise mit stiften, pinseln und Kreiden belegt war, ein Himmelbett in den verschiedensten Farben, eine große Terrasse mit einigen Pflanzen und einen großen, bemalten Kleiderschrank. Sie sah sich auch das Kleid der Prinzessin an und bemerkte, das es am Boden einige Farbklekse hatte. "Dein Zimmer ist wirklich wundervoll." sagte sie Svanja dann. Diese nahm dann ihren Arm und zog sie wieder aus dem Zimmer raus, stattdessen liefen sie jetzt in einen anderen Gang. Sie blieben vor einer tür stehen, welche einen gehörnten Helm abbildete. "Das ist Lokis Zimmer." "Das hatte ich mir schon fast gedacht." lachte Natasha und sie betraten den Raum. Er war nicht so hell wie erwartet und Natasha fand auch schnell heraus wieso. Die Fenster wurden durch dicke, schwarze Vorhänge abgedeckt. Das Himmelbett hatte ebenfalls schwarze Vorhänge, diese waren aber Lichtdurchlässiger, wenn überhaupt welches in den Raum kam. Es gab ein großes Bücherregal und einen kleineren dunklen Tisch mit passendem Stuhl. Es standen auch noch ein paar kleinere Schränke an den Wänden, auf welchen vor allem Klingen und auch Goldschmuck lagen. Nach kurzer Stille fragte Natasha schließlich "wieso hat er hier eigentlich ein Zimmer? Ich meine eigentlich hätte er doch auch bei einer von euch schlafen können oder nicht?" "So einfach ist das nicht. Er war, bis er seinen Thron in Jotunheim bestiegen hatte, fast die ganze Zeit bei uns. Selten war er in Asgard. Eigentlich war er nur dort, wenn es unbedingt erforderlich war. Bei bestimmten Zeremonien zum Beispiel. Allerdings ließ er auch das aus, als er König wurde. Er hat sich lange zurückgezogen. War nur noch sehr selten hier. Es war, als wäre er einfach verschwunden, nicht mehr aufzufinden. Dann hat er aber dich gefunden. Er ist wieder viel offener und auch glücklicher seit dem. Und wegen deiner Frage, wieso er nicht bei einer von uns schlafen konnte, was denkst du denn, warum sogar sein Zimmer in einem anderen Gang liegt? Vater wollte ihn nicht nachts in unsere Zimmer lassen, weil er sich Sorgen.... zu einem bestimmten Thema gemacht hatte. Ich glaube du weißt was ich meine. Mit der Zeit hatte Vater aber keinen Vorwand mehr, weil er Loki traute. Allerdings hatte es sich dann schon so eingebürgert. Außerdem braucht doch jeder seinen Rückzugsort oder?" "Okay, ja. Das ergibt Sinn. Aber, wann hat das angefangen, das er fast immer da war?" "Ähm, da war drumgerechnet etwa zehn Jahre alt, nachdem er sechzehn wurde war er aber fast immer hier. Erst ein paar Tage, nach der eigentlichen krönung Thors war er verschwunden. War etwa ein Jahr lang nirgends aufzufinden. Sigyn hatte sich viele Sorgen gemacht. Dann tauchte er aber wieder auf. Mit dir. Ich glaube das hat ihr das Herz gebrochen." Kurz herrschte Stille. "Naja, wie gesagt. Sie wird sich wieder einkriegen." Natasha war nun etwas bedrückt. Svanja bemerkte das und legte ihr die Hände auf die Schultern. Sie sah ihr in die Augen und meinte " hey, du brauchst dir garkeine vorwürfe oder so machen. Sigyn war schon immer so. Also, mach dir keine Sorgen." Sie schenkte Natasha ein aufmunterndes lächeln und diese nickte langsam und gab ebenfalls eines zurück. "Ich glaube, wir sollten wieder zurück zum Frühstück. Vielleicht sucht Loki dich ja schon?" zwinkerte Svanja ihr zu. Natasha musste auflachen. Sie verließen das düstere aber ordentliche Zimmer. Beim schließen der Tür strahlte es kurz grün auf, allerdings bemerkte es keine der Frauen, da sie gerade in ein anderweitiges Gespräch verwickelt waren.

Die anderen am Tisch standen mittlerweile wieder auf. Die meisten der Prinzessinen gingen auf ihre Zimmer oder raus. Allerdings blieb Sigyn bei Loki und Ivaldi. Syn war zum unterirdischen Trainingsplatz gegangen. Die Könige begaben sich in den Thronsaal und sprachen mittlerweile über die anstehende Hochzeit. Da klammerte Sigyn sich um Lokis Arm und lehnte ihren Kopf an diesen. Loki ging nicht darauf ein und ignorierte es, fürs erste. Als sie allerdings weiter ging und ihn mit ihren Armen umschlang, wenderte er sich kurz vom König ab. Dieser hatte die Anwesenheit seiner Tochter nicht Mal bemerkt. Er löste sich von ihr und drehte sich anschließend zu ihr. Er beugte sich zu ihr runter und legte seine Hände auf ihre Schultern. Mit ernstem Blick sah er sie an und sagte "Sigyn! Lass gut sein!" "Aber..." "Nein, kein aber! Ich möchte das nicht. Du weißt ganz genau das ich bald heirate." Sie sah schmollend zu Boden. Anschließend rannte sie aus dem Saal. "Sigyn, war...te." rief er seiner besten Freundin hinterher, doch sie war schon nicht mehr in Sichtweite. Er sah irgendwie frustriert zur Tür des Saals, drehte sich dann zurück zu Ivaldi. "Was war denn jetzt los?" "Sie war mir nur etwas zu nahe." "Na gut. Also um zurück zur Hochzeit zu kommen, was soll denn vorbereitet werden?" "Also ..."

Svanja und Natasha waren gerade im Flur unterwegs, als Sigyn vorbei rannte. Sie sahen sich gegenseitig verwirrt an und beschlossen dann, ohne auch nur ein Wort auszutauschen, ihr zu folgen.