Mia wachte mit fürchterlichen Kopfschmerzen auf. Sie spürte einen schweren Arm um ihre Taille und einen angenehm warmen Körper im Rücken. Sie schob sanft seinen Arm von sich, hob die Decke ein Stück hoch und schaute auf ihren Körper runter. Sie war völlig nackt und jetzt bemerkte sie auch, dass sich ihre Mitte wund anfühlte. Sie müssen Sex gehabt haben aber sie schien einen absoluten Filmriss zu haben und erinnerte sich nicht mehr daran, egal wie sehr sie sich anstrengte.
Nach einigen Sekunden hatte sie wenigstens einzelne Bilder vor die Augen bekommen, die sie nun versuchte in ihrem Kopf zusammenzufügen. Doch die Übelkeit meldete sich plötzlich und lenkte sie zu sehr ab. Allgemein ging es ihr so schlecht durch den Kater, dass sie sich unverzüglich auf den Weg zurück zum Hotel machen wollte. Sie musste sowieso noch packen, denn es ging spätabends schon zurück nach Hause, redete sie sich zusätzlich ein, als sie nach weiteren Gründen suchte unverzüglich von hier zu verschwinden. Sie fühlte sich unwohl und der Gedanke sich vor Leonard übergeben zu müssen war ihr unangenehm. Panik kündigte sich langsam an, ihre Gedanken vermischten sich und es herrschte absolutes Chaos in ihrem Kopf. Sie versuchte sich rein auf ihre Atmung zu konzentrieren um sich zu beruhigen und schlich sich gleichzeitig langsam aus dem Bett heraus. Es ärgerte sie innerlich so unfassbar sehr, dass sie sich einfach nicht mehr an den langersehenden Sex mit Leonard erinnern konnte. Aber sie würde in ihrem jetzigen Zustand sich nicht trauen ihn darauf anzusprechen.
Sie hob eilig ihre Kleidung vom Boden auf und rannte ins Bad als sie dachte, sie könnte die Übelkeit nicht mehr zurückhalten. Sie atmete paar Mal tief ein, zog sich im Badezimmer zügig an und versuchte anschließend aus seiner Wohnung zu flüchten. Leonard war in der Zwischenzeit bereits aufgestanden und auf der Suche nach ihr. So fing er Mia im Flur ab und hielt sie fest an sich gedrückt, als würde er bereits spüren, dass etwas nicht stimmte. Panik stand in ihren weit geweiteten Augen. Vorsichtig nahm er ihr Gesicht in beide Hände und drückte ihr einen festen Kuss auf die Lippen, um sie zu beruhigen. Danach betrachtete er sie wieder und versuchte ihren Ausdruck zu lesen. Sie schaute ihm tief in die Augen aber sagte nichts. Ihr Mund blieb regungslos. Trauer umschloss ihr Herz und sie hatte wieder das Gefühl sich übergeben zu müssen. Panisch löste sie sich von ihm und lief zur Wohnungstür. Wie in einer Starre stand Leonard da, presste wütend seine Hände zu Fäusten und sah Mia nach wie sie seine Wohnung verließ.
Am späten Abend wurde Mia zusammen mit den anderen von Leonard zum Flughafen gebracht. Zuvor war sie gestresst mit Packen beschäftigt und schaffte es sogar noch einige Stunden Schlaf bis zum Abend nachzuholen. Danach aß sie mit den anderen Abreisenden zum Abendessen im Hotelrestaurant, um anschließend in der Lobby auf Leonard zu warten. Sie würde am Flughafen in Ruhe mit ihm reden, nahm sie sich vor.
Im Auto herrschte eine komische Anspannung, auch wenn Mia und Leonard versuchten sich so normal wie möglich zu benehmen. Etwas Anderes ließ die Situation nicht zu, da die anderen mit im Auto anwesend waren. Mia fragte sich, ob es überhaupt noch was bringen würde mit Leonard zu reden, während sie ihn von der Rückbank aus betrachtete. Letztendlich war doch alles Offensichtlich. Es war das Ende, beide hatten bekommen was sie wollten und nun hieß es Au Revoir und auf Nimmerwiedersehen. Am Flughafen verhielt sich Leonard sehr zurückhaltend und verabschiedete sich nicht einmal richtig von Mia. Leonard hatte anscheinend bekommen was er wollte und somit sein Interesse an ihr verloren, führte sie sich in Gedanken vor. Ein letztes schlichtes Winken mit einem eindeutig aufgesetzten Lächeln an die gesamte Gruppe war alles, was sie noch von ihm sah, bevor er wieder hinausging. Im Flugzeug überkamen sie die Gefühle. Alles was sich im letzten Monat angestaut hatte, fiel in Tränen aus ihr heraus. Sie drehte ihren Kopf zum Fenster, damit sie keiner weinen sah. <Das war es nun also...>, realisierte sie traurig.
Es vergingen einige Wochen. Mia war wieder in ihren Alltag zurückgekehrt und dachte immer weniger an Leonard. Sie hatte sich damit abgefunden ihn nie wieder sehen zu können und sich eingeredet, dass es sowieso keine Zukunft hätte also schrieb sie ihm auch keine Nachrichten. Er tat es schließlich ebenfalls nicht. Eines Tages fiel ihr ein goldener Briefumschlag im Briefkasten auf. Sie öffnete diesen und holte eine schwarze Karte heraus...^
Mia wusste nicht so recht was sie zunächst damit anfangen sollte. Klar erinnerte sie sich gerne an die besagte Nacht zurück. Sie fantasierte sogar öfters mal darüber beim Masturbieren. Dieser Raum hatte sie verändert und ihre tiefsten Gelüste offengelegt. Also sah sie sich die schwarze Karte nochmal genauer an bis sie die Adresse auf der Rückseite entdeckte und schmunzeln musste. Dieses Mal würde der Darkroom sogar in Deutschland stattfinden. Augenblicklich dachte sie an Leonard und fragte sich, ob er auch eine Einladung erhalten hatte. Es wäre eine Möglichkeit ihm wieder zu begegnen aber wollte sie das überhaupt noch?Wie wird sich Mia entscheiden?
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Lese den zweiten Teil von Wandernde Lust und erfahre wie es weiter geht!
Die ersten Kapitel sind schon online :))_______________________
In dem nachfolgenden Kapitelabschnitt befinden sich Charakterprofile mit Bildern. Vielleicht findet es der ein oder andere interessant. 👀
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Wandernde Lust
Adventure[ 𝑺𝒑𝒊𝒄𝒚🌶️𝟏𝟖+ | 𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝒑𝒍𝒂𝒚 𝒘𝒊𝒕𝒉 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝑩𝒐𝒔𝒔 | 𝑻𝒆𝒊𝒍 𝑰 + 𝑰𝑰 (𝐿𝑎𝑢𝑓𝑒𝑛𝑑) ] Mia muss für einen ganzen Monat auf eine Dienstreise ins Ausland. Doch was als berufliche Mission beginnt, nimmt unerwartete Wendungen. Das...