Den gesamten Abend über wartete Mia sehnsüchtig auf ihn, auch wenn sie zunächst zögerte, sich das einzugestehen. Flucht kam ihr dabei nicht einmal in den Sinn; sie vertraute Leonard und seinem Deal, wartete geduldig darauf, bis er sie freiwillig nach Hause schickte.
Sie durchstreifte die Zimmer, auf der Suche nach einer sinnvollen Beschäftigung. Ihr Ziel war es, ihre Rolle perfekt zu spielen und ihn mit liebevoller Hingabe zu überraschen. Sie half sogar Giovanna beim Zubereiten des Abendessens, doch am Ende saß sie allein am Tisch und es mit Bedauern.
Selbst spät in der Nacht war er nicht zurückgekehrt. Die loyalen Pitbulls schwiegen beharrlich. Mias Verwunderung wuchs und hielt sie vom Schlaf ab. In ihrer Unruhe begab sie sich schließlich nach unten in die Küche. Der Wachmann ließ sie gewähren und folgte ihr unbemerkt.
Mit einer Tasse in der Hand goss sich Mia heißes Wasser ein, als aus dem Wohnzimmer plötzlich Geräusche drangen. Vorsichtig spähte sie in das schwach beleuchtete Zimmer und entdeckte den breiten Rücken von Leonard an der Minibar. Er schenkte sich gerade einen Whiskey ein und drehte sich danach zu Mia um.
„Warum bist du noch wach, Mia?", fragte er überrascht und verharrte in seiner Bewegung.
Seine raue und düstere Stimme brachte Mia nicht aus der Fassung. Sie setzte einen Schritt vor und ging auf ihn zu.
„Ich konnte nicht schlafen und habe auf di...", ihre Stimme verstummte, als sie Leonard nah genug war, um ihn im schwachen Licht klar zu sehen. Entsetzt weiteten sich ihre Augen und sie schlug sich die Hände vor den Mund. Verkrustete Blutreste klebten an seinen Händen und in seinem Gesicht, doch er selbst schien keine Verletzungen zu haben.
„Gary, bring sie sofort in ihr Zimmer!", befiel er wütend dem Wachmann hinter Mia und wandte sich von ihr ab. Danach lehnte sich Leonard mit beiden Armen an die Minibar und umklammerte fest die Kante, während er seine Wut zu bändigen versuchte. Im nächsten Moment ergriff Gary fest ihren Oberarm und zog sie energisch hinter sich her nach oben in ihr Zimmer.
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Nachdem Mia von Gary nach oben gebracht wurde, fühlte sie sich in ihrem Zimmer eingesperrt und besorgt über Leonard's Zustand. Ihr Verstand arbeitete fieberhaft, um die blutigen Spuren auf seinem Gesicht und an seinen Händen zu verstehen. Der Gedanke, dass Leonard verletzt sein könnte, verstärkte ihre Sorge.
Mit zitternden Händen öffnete sie leise die Zimmertür und versuchte, sich lautlos durch den Flur zu bewegen. Ihr Herz klopfte schnell, während sie sich auf den Weg zurück zur Minibar machte, wo sie Leonard vermutete. Unterwegs achtete sie darauf, nicht auf die Aufmerksamkeit von weiteren Wachleuten zu stoßen.
Mia schlich sich leise durch den Flur, die Sorge um Leonard trieb sie an. Ihr Herzschlag hämmerte in ihren Ohren, als sie die Minibar erreichte, aber Leonard war nicht mehr dort. Ein Stich der Enttäuschung durchzuckte sie. Sie wandte sich um, bereit, sich zurück in ihr Zimmer zu schleichen, bevor sie entdeckt wurde.
Als sie gerade ihre Tür erreichen wollte, ließ sie langsam die Türklinke los und bewegte sich geräuschlos zu Leonards verschlossenem Schlafzimmer. Vorsichtig lehnte sie sich an die Tür, um zu lauschen. Das einzige Geräusch, das sie hörte, war das fließende Wasser aus der Dusche. Leonard schien darin zu sein.
Sie zögerte einen Moment, bevor sie leicht gegen die Tür drückte, um besser zu hören. Das Rauschen des Wassers war alles, was sie wahrnehmen konnte. War er verletzt? Oder nur dabei, sich zu beruhigen? Die Ungewissheit nagte an ihr.
Mia hatte gerade auf Zehenspitzen den Rückweg zu ihrem Zimmer antreten wollen, als sie plötzlich einen der Wachmänner am Ende des Flurs entdeckte. Ihr Herz schlug schneller, und sie wusste, dass sie nicht gesehen werden durfte. Ohne andere Möglichkeiten entschied sie sich, sich in Leonards Zimmer zu schleichen.
Leise und behutsam näherte sie sich wieder seiner Tür, prüfte, ob sie unverschlossen war, und betrat den Raum. Ein schwacher Lichtschein vom Flur erlaubte es ihr, sich zu orientieren, während sie leise umhersah. Ihr Puls pochte laut in ihren Ohren, als sie darauf bedacht war, keinen Lärm zu machen.
Das Zimmer schien auf den ersten Blick leer zu sein. Doch dann bemerkte sie, dass die Tür zum angrenzenden Badezimmer einen Spalt offen stand und das Geräusch fließenden Wassers zu hören war. Mia zögerte, aber ihre Neugier um Leonard überwog ihre Zurückhaltung. Vorsichtig näherte sie sich der Badezimmertür, um zu lauschen und zu überlegen, ob sie sich bemerkbar machen sollte oder lieber verborgen bleiben wollte.
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Wandernde Lust
Adventure[ 𝑺𝒑𝒊𝒄𝒚🌶️𝟏𝟖+ | 𝑫𝒐𝒏'𝒕 𝒑𝒍𝒂𝒚 𝒘𝒊𝒕𝒉 𝒚𝒐𝒖𝒓 𝑩𝒐𝒔𝒔 | 𝑻𝒆𝒊𝒍 𝑰 + 𝑰𝑰 (𝐿𝑎𝑢𝑓𝑒𝑛𝑑) ] Mia muss für einen ganzen Monat auf eine Dienstreise ins Ausland. Doch was als berufliche Mission beginnt, nimmt unerwartete Wendungen. Das...