Kapitel 11

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Mia stellte Leonards komplette Gefühlswelt auf den Kopf, von der er dachte, diese würde nie existieren und dann verschwand sie genauso schnell, wie sie gekommen war

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Mia stellte Leonards komplette Gefühlswelt auf den Kopf, von der er dachte, diese würde nie existieren und dann verschwand sie genauso schnell, wie sie gekommen war. Leonard sehnte sich nach ihr, nach ihrem süßen Duft und ihrer frechen Art. Er war selbst überrascht, dass er nicht wie üblich nach dem Sex das Interesse verlor, sondern er wollte mehr von ihr. Sie sollte am liebsten nur IHM gehören. Diese Besessenheit machte ihm immer mehr zu schaffen und erweckte unaufhaltsam seine dunkle Seite, die er sonst nur beherrscht in seinem anderen Beruf auslebte. 

Er hoffte vor der Abreise, mit ihr reden zu können, sie überreden zu können, wieder zu ihm zurückkommen. Sie würden dafür schon eine Lösung finden. Er glaubte ihr einfach nicht, als sie damals sagte, sie würde nicht zurückkehren wollen. Diese letzte Nacht hatte doch alles verändert. Zumindest für ihn.

Doch als er bemerkte, dass sie am letzten Tag alles dafür gab, die Flucht zu ergreifen, hatte er sich damit für den Moment abgefunden und unterdrückte seine Wut darüber. Ihr Verhalten trieb seinen Jagdinstinkt ins Unermessliche. Allerdings ließ er sie gehen. Er musste, auch wenn seine Sehnsucht nach ihr, sich zu einer reinen Sucht entwickelte. Aber er konnte sie nicht einfach so einsperren oder gar an sein Bett fesseln. <Noch nicht...>, schmunzelte er bei dem Gedanken, mit einem Funken Hoffnung darin, es könnte doch eines Tages zur Realität werden.

Sobald sie aus der Tür verschwunden war, zerschmetterte er fast seine gesamte Wand im Flur. Er schlug so oft und so stark wie in einer Trance dagegen, bis sein Blut anfing schon auf den Boden zu tropfen. Seine Knöchel waren aufgerissen, aber er fühlte immer noch keinen körperlichen Schmerz. Er musste sie aufhalten, doch auch später am Flughafen ergab sich einfach kein richtiger Moment, ohne dass es den anderen Abreisenden auffiel. Er konnte sie nicht einfach nehmen und in seinen Kofferraum stecken, um sie wieder zurück in seine Wohnung zu bringen. Das war keine Option, zumindest keine gut durchdachte. Schließlich brachte er es nicht mal über seine Lippen, sich vernünftig zu verabschieden. Er spürte tatsächlich sowas wie Angst. Angst vor ihrer erneuten Abweisung, gleichzeitig fühlte er doch, wie sehr sie ihn auch wollte. Wie sie ihn voller Begierde immer ansah, wie süß eifersüchtig sie damals auf Lorena reagierte. Das hatte er sich doch alles nicht nur eingebildet?

Die Wochen nach Mias Abreise vergingen, aber Leonard haderte immer noch mit sich selbst. Diese qualvollen Gefühle waren ihm neu, deswegen versuchte er sich abzulenken und die Leere in seinem Inneren zu füllen. Sie zu unterdrücken hatte er schon aufgegeben, denn das verstärkte im Gegenzug nur seine Wut auf sich selbst und alles um ihn herum. Welche er daraufhin versuchte über die Aufträge von George herauszulassen. Gewaltsam Informationen herauskriegen und gnadenlose Folter, gehörten zu seinen neusten Aufgaben. Aber nur kurz hielt der Moment der Befriedigung dadurch an. Also verbrachte er danach viele Abende in Georges privatem Darkroom mit unterwürfigen Huren. Doch keine war wie Mia, keine roch oder klang wie sie und keine erweckte seine Lust, wie sie es tat.

Er spielte mit dem Gedanken Mia anzurufen, doch am Ende traute er sich einfach nicht, sie zu kontaktieren. Was sollte er ihr schreiben oder sagen? Sie ging freiwillig und gab ihm eindeutig zu spüren, kein Interesse mehr an ihm zu haben. Immer wieder spielte er die letzten Tage mit ihr im Kopf ab. Doch er kam immer wieder zum selben Entschluss. Sie war in einem anderen Land und hatte dort ihr eigenes Leben, redete er sich immer und immer wieder ein. Sie meldete sich auch nicht und er fing an sich damit abzufinden, sie aus seinem Leben loslassen zu müssen, während seine düstere Seite ihn immer mehr einnahm.

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