Kapitel 27

101 2 6
                                    

Leonard spürte, wie sich sein Jagdinstinkt von einer Sekunde auf die andere in Rauch auflöste

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Leonard spürte, wie sich sein Jagdinstinkt von einer Sekunde auf die andere in Rauch auflöste. Etwas in der Luft hatte sich verändert, und seine Wahrnehmung von Mia begann sich zu verschieben. In ihren Augen las er plötzlich eine Weichheit, die seine bisherige Gewissheit ins Wanken brachte. Hatte sie sich tatsächlich um ihn gesorgt? War dies mehr als nur eine gekonnte Darstellung?

Entschlossen, nicht blindlings in mögliche Täuschungen zu verfallen, entschied er sich, sie auf die Probe zu stellen. Obwohl er die Achterbahn ihrer Annäherung genossen hatte, erkannte er, dass es Zeit war, Klarheit zu schaffen. Zwischen ihnen sollte es nur noch ehrliche Spiele der Leidenschaft im Bett oder im Darkroom geben. Die Ungewissheit über ihre wahren Gefühle für ihn trieb ihn dazu, einen Schlusspunkt zu setzen.

Die Entführung, die er inszeniert hatte, war vielleicht sein unterbewusster Versuch, Mia mit ihren eigenen Emotionen zu konfrontieren. Er konnte sie nicht ewig hier festhalten, das war ihm klar geworden. Seine impulsiven Handlungen hatten ihn selbst aus der Bahn geworfen, sein sonst so kühler Kopf war einer Flut von Gefühlen gewichen. In diesem Moment war er nicht mehr er selbst. Es war an der Zeit, die Karten auf den Tisch zu legen und die emotionale Verwirrung zu klären.

Wortlos stand er auf, begab sich in sein Ankleidezimmer und ließ sie nackt auf dem Bett zurück. Er zog sich in bequeme Kleidung und schnappte ein T-Shirt und Shorts für Mia.

Entschlossen stürmte er zurück zu ihr und warf ihr die Kleidung zu. "Zieh das an, dann kannst du gehen. Du bist frei von mir."

Mit geweiteten Augen starrte sie ihn an. "Habe ich etwas falsch gemacht?", fragte sie zaghaft, sich ihrer Unschuld bewusst.

"Ich werde dich nie wieder berühren, es sei denn, du bittest mich darum", sagte er mit Entschlossenheit, während sein Blick auf ihr ruhte. "Ich werde einem meiner Männer Bescheid geben, dass er dich nach Hause fahren soll. Ich bin zu weit gegangen, es tut mir leid."

Mias Herz schlug wild in ihrer Brust. Seine Worte trafen sie wie ein unerwarteter Sturm. Der Schmerz seiner plötzlichen Distanz durchzuckte sie und ließ eine Seite von ihm zum Vorschein kommen, die sie bisher nicht kannte. Doch trotz dieser neuen Facette erkannte sie die Sehnsucht nach Klarheit hinter seinen Worten, hinter seiner Entscheidung.

Verwirrt und zerrissen zwischen dem Drang sich zurückzuziehen und ihrem Begehren nach Leonard, fand Mia keinen klaren Weg mit ihren Emotionen umzugehen. Die Intensität ihrer Gefühle für ihn hatte sich verstärkt, und es war unmöglich, sie einfach abzuschütteln. Doch gleichzeitig durchzogen sie ernsthafte Ängste. Leonard war ein Psychopath, ein rätselhafter Kontrollfreak, der sie zuweilen verängstigte. Welche Geheimnisse mochte er vor ihr verbergen?

Die Sehnsucht nach Vertrautheit trieb sie nach Hause, in eine vertraute Umgebung, aber ihr Herz zog sie gleichermaßen zu Leonard.

Mit zitternden Händen zog sie sich eilig an, während ihre Gedanken in einem Sturm tobten. Sie war sich unsicher, ob sie gehen oder bleiben sollte. Die Unentschlossenheit legte sich wie ein Bleigewicht auf ihre Schultern. Es fiel ihr schwer, Leonard noch in die Augen zu sehen.

Leonard, gezeichnet von Unsicherheit und Enttäuschung, blickte sie an. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen, bevor er sich ihr näherte. "Sieh mich an, Mia", bat er leise.

Leonard versuchte, eine Reaktion von Mia zu erlangen, doch sie blieb stumm und ihr Blick gesenkt, ihre Augen flackerten zwischen Zweifel und Verwirrung. Sein Herz sank, als er ihr zerrissenes Inneres erkannte.

"Mia, ich habe Angst, dass ich dich verletze." Seine Worte kamen mit einem Hauch von Verzweiflung. "Aber ich kann nicht leugnen, dass ein Leben ohne dich für mich undenkbar geworden ist. Es kostet mich unendlich viel, dich erneut gehen zu lassen. Aber ich möchte, dass du aus freiem Willen bleibst und dich für uns entscheidest. Keine Spielchen mehr."

Mias Kopf hob sich unwillkürlich, und ihre Augen trafen auf seine.

"Ich liebe dich, Mia." Die Worte kamen mit einer solchen Intensität und Sehnsucht über seine Lippen, dass sie wie ein Echo im Raum widerhallten.

Mias Herzschlag war so laut, dass sie fürchtete, er könnte durch die Stille des Raumes dringen. Sie hob den Blick, doch als sie antworten wollte, versagten ihr die Worte. Ihre Lippen bewegten sich, aber kein Ton entkam ihnen.

"Ich liebe dich auch, Leonard" , flüsterte sie, doch die Worte blieben gefangen in ihrem Inneren. Die Last der unterdrückten Gefühle lastete schwer auf ihr, als Tränen sich in ihren Augen sammelten und ihre Verzweiflung sichtbar machten. 

Die Enge in ihrer Brust machte es schwer zu atmen, während ein Konflikt zwischen ihrem Herzen und ihrem Verstand tobte. Sie sehnte sich danach, ihm alles zu gestehen, aber die Furcht hielt sie gefangen und ließ die Worte steckenbleiben, wie gefroren auf ihrer Zunge.

In diesem Moment der Stille spürte Mia, wie sich die Kluft zwischen ihrem Verlangen und ihrer Unfähigkeit, es auszudrücken, weiter öffnete. Es war eine Qual, eingesperrt zu sein in einem Gefühl der Ohnmacht und des inneren Aufruhrs.

Leonard, mit einem Ausdruck voller Hoffnung und Verletzlichkeit in seinen Augen, trat noch näher an sie heran. Seine Stimme klang sanft, aber fest, als er sprach. "Mia, ich verstehe, dass das alles überwältigend ist. Aber ich kann so nicht einfach weitermachen. Ich brauche Klarheit."

Der Schmerz in seinen Augen traf sie tief. Sie schluckte schwer und rang nach Luft, unfähig, ihm zu antworten. Jeder Teil von ihr sehnte sich danach, ihm zu sagen, dasselbe zu fühlen, aber die Angst hielt sie gefangen.

In einem Moment der Stille standen sie sich gegenüber, zwei Seelen, die zwischen den Wogen der Liebe und der Furcht gefangen waren. Mia konnte das Gewicht seiner Worte spüren, das Gewicht ihrer eigenen Gefühle.

"Ich... Ich weiß nicht mal, wer du eigentlich bist, Leonard", flüsterte Mia brüchig, während sich Tränen der Verwirrung und des Schmerzes in ihren Augen sammelten.

Leonard blieb zurück, von einem Gefühl der Hilflosigkeit und des Verlusts erfüllt. Er begriff, dass es noch einen langen Weg bedeutete, um ihre komplexen Gefühle zu verstehen. Er wusste, dass es an der Zeit war, ihr alles von sich preiszugeben, die volle Wahrheit zu offenbaren. Er zog sie sanft in eine innige Umarmung, gab ihr Halt. 

"Ich werde dir alles über mich erzählen, und danach kannst du deine Entscheidung treffen."

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 11, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Wandernde LustWo Geschichten leben. Entdecke jetzt