Die Gesichter von Fred und George fielen in sich zusammen und mit einem undefinierbaren Blick zueinander stellten sie sich vor Moody auf. Dieser richtete seinen Zauberstab auf sie und sagte laut und deutlich:
„Imperio!"Drei Sekunden später legten sie den gleichen Stepptanz, wie die erste Spinne hin. Und das in einer Perfektion, die man ihnen gar nicht zugetraut hätte.
Als Moody sie nach einigen Minuten aus dem Bann erlöste, stützten sie sich keuchend auf die Knie und wischten sich über die schweißnasse Stirn.
„Der Nächste", sagte Moody ungerührt, nur ein kurzes Aufblitzen in seinem Auge verriet seine Belustigung, und unsicher tapste ein Slytherinmädchen nach vorne.Er ließ die Schüler tanzen, Turnübungen machen, singen und sogar Tierwesen nachahmen. Die angespannte Stimmung der Klasse, die sich aufgebaut hatte, fiel wieder ab und sie amüsierten sich prächtig über Moodys Opfer.
Dann war Felix an der Reihe und Moody richtete seinen Zauberstab ohne Umschweife oder weitere Worte auf den nervösen Jungen.„Imperio!"
Sofort wurde Felix in eine Art Rauschzustand versetzt. Er schien zu schweben. Zu schlafen.
Er blendete einfach alles aus.
Das Klassenzimmer, seine Mitschüler, sogar die Erstklässler, welche vor dem Fenster ihre ersten Besenstunden absolvierten. Seine Stirn glättete sich und ein glückseliges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Was für eine Wonne, dachte er. Was für eine Wonne, nicht selber denken und handeln zu müssen.„Schlage ein Rad!", ertönte eine laute Stimme.
Sie war das Einzige, was noch existierte. Er wollte nichts lieber, als dieser Stimme zu gehorchen. Das war einfach richtig. Das war leichter. Viel leichter, als wenn er sich dagegen wehren würde.
Er hob seine Hände, um Schwung zu holen, hielt dann aber verwirrt inne.
Was tat er denn da? Er machte sich ja komplett lächerlich.
„Schlage ein Rad! Jetzt!"
Was, wenn die Stimme gar nicht Recht hat, dachte er, als er sein rechtes Bein hob. Außerdem...
„Schlage sofort ein Rad! Na los!"Das Nächste, was er mitbekam, war ein lautes Poltern und als er kurz blinzelte, sah er von unten direkt in Moodys Gesicht. Er hatte, statt ein Rad, einen Handstand gemacht und war dann direkt vor ihm auf den Boden gekracht.
Ächzend rappelte er sich wieder auf.
„Sehr gut gemacht, Lewis", sagte Moody anerkennend, „Versuchen wir es noch einmal."
„Ich glaube nicht, dass..."
„Imperio!"
Sie brauchten drei weitere Anläufe, ehe Felix sich Moodys Befehlen ohne Probleme
widersetzen konnte. Erst dann war der nächste Schüler an der Reihe.
Lachend sah Felix, wie Lee einen Fwuuper imitierte.„Nun gut", sagte Moody, als es zum Stundenende läutete, „Bis zum Freitag werdet ihr über diese drei Flüche noch etwas recherchieren. Danach schneiden wir das nächste Thema an."
Die Schüler packten ihre Bücher, Tintenfässer und Federkiele in ihre Taschen und strömten aus dem Zimmer.Lee sagte eben lachend:
„Ihr zwei solltet Unterricht geben. Ihr tanzt echt fantastisch."
Die Zwillinge prusteten los und auch Felix grinste über beide Ohren.
„Ob ich ihm ein paar Kekse mit einem Glas Milch besorgen sollte?", fragte da Adrian seine Freunde laut, als er sich mit verschränkten Armen vor den Gryffindors aufstellte.Felix runzelte seine Stirn.
„Aha."
„Alles wieder in Ordnung?", fragte er gespielt besorgt, „Ich weiß, gerade einer wie du verträgt so etwas eher weniger. Wo deine Mum doch ein Squib ist. Verzeihung. War."
„Willst du mir etwas sagen, Pucey?", sagte Felix mit eisiger Stimme.
Seine Finger zuckten und schnell hielt er verkrampft seinen Umhang fest.
„Naja, schon schwer, als Schlammblüter einen dieser Flüche mit anzusehen. Deine Eltern waren ja auch nicht gerade das, was man als völlig rein..."
Felix' Augen blitzten auf und er wollte eben zum Schlag ausholte, als Adrian nach hinten rutschte und hart gegen die Wand knallte.„Bastard!", zischte die knurrige Stimme von Moody, als er mit erhobenem Zauberstab auf ihn zuging, so schnell, wie es sein Holzbein erlaubte, „Ich toleriere keine solcher Reden oder Ideen, merk dir das! Der Junge hier war der Einzige, der dem Imperius-Fluch vollständig widerstehen konnte, also überlege dir noch mal deine Meinung im Bezug auf die Herkunft eines Zauberers oder einer Hexe!"
Wütend stierte er Adrian an, der nur zitternd an der Wand lehnte.„Wenn ich dich noch einmal bei so etwas erwische, wünschst du dir, mich nie gekannt zu haben. Verstanden?", knurrte Moody und er nickte hastig.
Der Auror ließ den Jungen runter, der schnell mit seinen Freunden verschwand und drehte sich dann zu Felix.
„Lass dich von so einem niemals definieren! Du bist ein talentierter Zauberer, der es weit bringen wird."
Felix runzelte seine Stirn.
„Sie kennen mich seit nicht einmal einer Woche, Professor."
Moodys Mundwinkel zuckten.
„Lupin hat eine Bewertung von jedem einzelnen Schüler geschrieben. Sehr voraussichtlich. Und...du solltest besser etwas gegen die Nasenbluten tun."
Damit drehte er sich um und humpelte davon.
„Wie bitte, schon wieder?"
Felix hob seine Hand und musste tatsächlich feststellen, dass Moody recht hatte.
Schnell kramte Lee ein Taschentuch aus seinem Umhang, welches er sich auf die Nase presste.
„So eine Trollkacke", murmelte er.„Also ich find ihn genial", begann George daraufhin sofort das Gespräch.
„Obwohl er dir eine Spinne auf die Nase gesetzt hatte?", brummte Felix und betrachtete kurz das Tuch, bevor er es wieder gegen seine Nase hielt.
„War doch lustig. Außerdem hat er es diesem Idioten endlich mal gezeigt."
Felix nickte gedankenverloren.
„Ja, das ist wohl wahr."
„Das war wirklich ein guter Auftritt."
„Geht's eigentlich wieder?"
Felix besah sich noch einmal das Tuch, nickte dann.
„Wird schon."
„Na dann."
Sie setzten sich in Bewegung und gingen in Gewächshaus Nummer fünf.„Die Blutblasenschote", begann Professor Sprout, „Anstatt Blutungen zu hemmen, intensiviert sie sie sogar noch. Das wohl bekannteste Opfer..."
Fred stieß seinen Bruder an.
„Das wäre doch eine klasse Ergänzung für eine unserer Kreationen."
„Wir könnten es als Füllung für unsere Nougatriegel nehmen", stimmte George begeistert zu.
Felix schüttelte mit einem leisen Lachen den Kopf und sah wieder nach vorne zu der Lehrerin.~
Als sie am Ende des Tages endlich zum Abendessen gehen konnten, wehte ihnen schon ein atemberaubender Duft entgegen.
„Genial. Brathähnchen", schwärmte Lee, dem das Wasser im Mund zusammenlief.Sie betraten die Halle und als Felix' Blick auf Hermine fiel, die zwar ihren Teller befüllt, das Essen aber düster anstarrte, fiel ihm wieder ihr seltsames Verhalten vom ersten Tag ein. Er winkte Harry kurz unauffällig zu und ging dann mit einem „Bin gleich wieder da" vor die Tür. Ein paar Sekunden später stand Harry neben ihm.
„Was ist denn?", fragte der Schwarzhaarige verwirrt und Felix deutete mit einem Kopfnicken in die Halle.
„Was ist denn jetzt eigentlich mit Hermine los? Sie sieht nicht gerade glücklich aus."
Harry seufzte.
„Naja. Sie hat wohl herausgefunden, dass das Essen hier nicht von alleine erscheint, sondern von Hauselfen gekocht wird. Und seit Crouch Winky rausgeschmissen hat, ist sie ziemlich schlecht auf die unbezahlten Dienste von Hauselfen zu sprechen."
„Ähm...vielleicht hat sie ja Recht, ich meine, es ist Hermine, aber weiß sie auch, dass die Elfen ein freies Leben undenkbar finden? Das wäre so, als würde ein...Malfoy oder einer von diesen Idioten..."
Er nickte in die Richtung von Adrian, Cleitus und Lucian.
„...einen Muggel ehelichen."
„Wir haben es ihr schon mehrmals gesagt, Ron und ich, aber sie hat sich wohl in den Kopf gesetzt, irgendetwas zu unternehmen."
Er senkte seine Stimme.
„Sie ist noch öfter in der Bibliothek, als letztes Jahr, wo sie sich für jedes einzelne Wahlfach entschieden hat."
„Sie scheint über die Geschichte von Hauselfen zu recherchieren", mutmaßte Felix.
„Denke ich auch", sagte Harry nickend.
DU LIEST GERADE
Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische Turnier
FanfictionMoody brummte. „Schon einmal mit einem Bad versucht?" „Verzeihung...wie bitte?", erwiderte Felix perplex. Moody zwinkerte, wobei sein magisches Auge hin und her zuckte. Allerdings war das nicht etwa freundschaftlich. Es ließ Felix' Kehle eher so rau...