In der ersten Woche der Ferien ließ sich einfach jeder Schüler gehen. Sie brauchten erst einmal eine Pause.
Mittlerweile lag der Schnee schon ziemlich hoch und hatte den Wald und das ganze Schlossgelände in ein strahlendes Weiß getaucht.Felix arbeitete eben wieder einmal an einem seiner Zaubersprüche. Terra Motus. Er musste den Zauber zwar immer noch etwas verbessern, aber mittlerweile lief er schon ganz gut. Es war nur problematisch, wenn der ganze Schlafsaal samt Gemeinschaftsraum erzitterte, weshalb er meistens in den Raum der Wünsche ging, dabei aber aufpassen musste, nicht erwischt zu werden. Allerdings hatte er es fast geschafft und freute sich dementsprechend schon auf den nächsten. Er hatte eine hervorragende Idee.
„Hey, Felix, kommst du mit?", fragte eben George, der in den Schlafsaal kam, um einen Briefumschlag zwischen einer Hose, drei Socken und einem Schal hervorzukramen.
Felix überlegte kurz, legte dann aber das Buch weg und erhob sich.
„Natürlich."
Er, George und Fred gingen in den Gemeinschaftsraum, wo eben ein Kartenhaus von Ron explodierte, sodass es seine Augenbrauen versengte, und in sich zusammenfiel.„Siehst ja hübsch aus, Ron."
„Passt sicher zu deinem Festumhang."
Grinsend gingen die Zwillinge auf ihren Bruder zu, der sich das Gesicht abtastete, während Felix seine Hände in den Hosentaschen versenkte und sich dann auf einen der freien Sessel setzte.
„Ron, können wir uns Pigwidgeon ausleihen?", fragte George, aber Ron schüttelte seinen Kopf.
„Nein, er ist mit einem Brief unterwegs. Warum?"
„Weil George ihn zum Ball einladen will", antwortete Fred.
„Weil wir einen Brief verschicken wollen, du Riesenrindvieh", setzte George obendrauf und sein kleiner Bruder runzelte seine Stirn.
„An wen schreibt ihr eigentlich die ganze Zeit?", fragte er.
„Steck deine Nase nicht in unsere Angelegenheiten oder ich verbrenn sie dir auch noch", drohte Fred und fuchtelte mit seinem Zauberstab, „Wie steht's. Habt Ihr schon eure Mädchen für den Ball?"
Felix bewunderte immer wieder das Talent zur Ablenkung der beiden und verschränkte belustigt seine Arme.Ron verneinte nur zerknirscht und Fred zog mit vorgespieltem Bedauern seine Augenbrauen in die Luft.
„Tja, da solltet ihr euch besser beeilen, sonst sind die Besten weg."
„Mit wem gehst eigentlich du?", fragte Ron.
Wie aus der Pistole geschossen sagte Fred:
„Angelina."
Er hatte nicht einmal gezögert.
„Wie bitte?", fragte Ron, „Hast du sie denn schon gefragt?"
„Gut, dass du's sagst", meinte er und drehte seinen Kopf zu Angelina und Alicia, welche am Kamin standen, „Hey! Angelina!"
Das Mädchen sah etwas genervt bei der lauten Stimme auf, aber Fred grinste nur.
„Was gib's?", erwiderte sie.
„Willst du mit mir zum Ball gehen?"
Sie musterte ihn einen Augenblick, dann nickte sie und wandte sich wieder ihrer Freundin zu. Grinsend zwinkerte Fred Ron zu, während in Felix für einen Moment etwas aufflammte, was...er nicht wirklich beschreiben konnte.Wie Fred seinen Freunden später beichtete, war er in diesem Moment gar nicht so selbstbewusst gewesen, wie er getan hatte. Immerhin hatte Angelina ihn in diesem Schuljahr total seltsam behandelt, sodass er fast Angst gehabt hatte, sie würde ablehnen. Felix und Lee hatten ihm gratuliert, nur George schien...nicht ganz so glücklich zu sein. Zwar hatte er seinem Bruder ebenfalls einen stolzen Schulterklopfer verpasst, immerhin war er sein Bruder, aber danach war er ziemlich still gewesen. Was man bei den Zwillingen denn als still bezeichnen konnte.
Er und George verließen Ron, Hermine und Harry jetzt, um sich eine Schuleule zu holen. Felix blieb einen Moment sitzen und unterhielt sich noch ein wenig mit ihnen. Dann ging er wieder zurück in den Schlafsaal.
~
In den folgenden Tagen stellte Felix fest, dass sich die Lehrer wahrlich außergewöhnlich bemühten, die Schule weihnachtlich zu schmücken und die Besucher zu beeindrucken.
An den Geländern der Treppen hingen ewige Eiszapfen, die zwölf Christbäume in der Großen Halle waren mit allem Erdenklichen geschmückt, Kugeln, Holunderbeeren und sogar goldene Eulen, und die Rüstungen waren allesamt verhext und sangen Weihnachtslieder, wenn man an ihnen vorbeiging. Außer natürlich, Peeves hatte sich in einer von ihnen verkrochen und dichtete den Text in ziemlich unflätiges Zeug um, bis Filch ihn schließlich vertrieb.Die Atmosphäre in Hogwarts wurde noch heimeliger. Felix hatte gar nicht gedacht, dass das überhaupt möglich war. Aber dann dachte er wieder an den bevorstehenden Ball. Obwohl Liv zugestimmt hatte, bildete sich ein Kloß in seinem Hals, wenn er daran dachte, vor allen anderen den Eröffnungstanz zu machen. Das konnte nur schiefgehen.
Deswegen beschloss er einfach, zur Ablenkung die Hausaufgaben, die sie über die Ferien aufbekommen hatten, fertig zu machen.Also setzte er sich mit einem Sandwich und etwas Obst in die Bibliothek, in der
Hoffnung, Madam Prince erwischte ihn nicht damit, und suchte sich alle Bücher raus, die er brauchte.Am Anfang schlug er sich noch ziemlich gut, doch dann machte sich ein seltsames Gefühl in ihm breit. Das Gleiche, wie in den Momenten auf dem Innenhof oder in der Halle, doch diesmal schien es keine Auswirkung auf seine Umgebung zu haben,
was völlig neu war. Nun ja. Diesmal schien die Umgebung, überhaupt fast alles daraus zu bestehen.
Die Luft knisterte förmlich und sobald jemand an ihm vorbeiging, verstärkte sich das Gefühl und schwappte, als wäre es eine Welle, durch seinen Körper. Als würde er jeden einzelnen spüren, auch wenn er ihn nicht sah. Das Meiste davon kam aus der Richtung der Verbotenen Abteilung.
Stirnrunzelnd setzte er sich etwas aufrechter hin und rieb sich über seine Schläfen.Seltsam.
Wobei. Das war noch gar kein Ausdruck. Denn dann, so schnell konnte er gar nicht Quidditch sagen, war das Gefühl wieder verschwunden. Diese Anwesenheit der Magie. All diese...Auren, die er immer wieder wahrnahm. Er war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass es genau solche waren. Aber er konnte es nicht wirklich beschreiben.
Kopfschüttelnd wandte er sich wieder seinen Aufgaben zu.Vielleicht sollte er doch noch einmal in die Verbotene Abteilung gehen?
Ein ungefährliches Buch, welches ihm vielleicht beantworten könnte, was es alles für Arten von Magie gab?
Er verwarf den Gedanken, da hatte er ihn noch gar nicht richtig gefasst. Wahrscheinlich würde ihm das auch nicht wirklich weiterhelfen. Wenn er schon Antworten wollte, dann würde er das Buch von letztem Jahr brauchen.
„Ok, das reicht!"
Fast wie von der Vampirmospe gestochen sprang er auf und verließ die Bibliothek. Er musste aufhören, sich über alles Mögliche Gedanken zu machen.
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Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische Turnier
FanfictionMoody brummte. „Schon einmal mit einem Bad versucht?" „Verzeihung...wie bitte?", erwiderte Felix perplex. Moody zwinkerte, wobei sein magisches Auge hin und her zuckte. Allerdings war das nicht etwa freundschaftlich. Es ließ Felix' Kehle eher so rau...