Nachdem sie ausgetrunken hatten, Lupin hatte versichert, ein Auge auf Moody zu haben, verabschiedeten sie sich von Aberforth und traten hinaus, auf die warmen Straßen von Hogsmeade. Felix konnte nicht sagen, wann genau es passiert war, aber er fühlte sich so leicht, dass er dachte, er schwebe einen halben Meter über den Boden. Er hatte alles gesagt und er war sich sicher, dass alles gut gehen würde.
Der Professor hatte seinen Umhang über den Arm gelegt und seine Hand in der Hosentasche versenkt. Die andere ruhte auf dem Knauf seines Gehstockes.
Zusammen schlenderten sie an den Häusern, Läden, Cafés und Passanten vorbei, als...abrupt blieb Lupin stehen und packte Felix an der Schulter.
„Was..."
„Da!", flüsterte Lupin.
Und noch ehe Felix wusste, worauf er hinauswollte, war er mit einem „Gleich wieder da" im nächsten Laden verschwunden.Felix sah ihm verwirrt hinterher, dann zurück und kniff seine Augen zusammen. Und da sah er den bärengroßen, schwarzen Hund an einer der Häuserecken sitzen. Als wären ihm die Hexen und Zauberer um ihn herum egal, sah er unverwandt zu Felix hinüber und mit einem Grinsen setzte sich Felix in Bewegung.
„Guten Tag, Sie ahnen nicht, wie lächerlich ich aussah, als Harry mir eröffnet hat, dass Sie der werte Herr Tatze sind", begrüßte er ihn gedämpft und lehnte sich gegen die warme Hauswand, „Oder soll ich Schnuffel sagen? Warum eigentlich nicht gleich Schnüffelchen? Auf jeden Fall kann ich Ihnen versichern, dass die Karte Harry dieses Jahr schon gute Dienste geleistet hat. Leider mussten wir feststellen, dass der gute Professor Snape seit dem letzten Jahr ein Auge auf ihn geworfen hat. Auf uns auch, aber bei der Karte hat er eigentlich nicht wirklich eine Chance."
Der Hund fing an zu hecheln. Fast sah es so aus, als würde er lachen.
Er streckte sich und drückte seine Schnauze für einen Moment gegen seine Hand, dann stellte er sich hin und sah dem entgegenkommenden Professor Lupin schwanzwedelnd entgegen. Lupin war in einem Lebensmittelladen gewesen und trug nun einen Korb, in dem sich sicher ein ganzer Haufen Leckerbissen befand. Sirius Black drehte sich um und lief los. Sie folgten ihm.Er führte sie aus Hogsmeade über riesige Grünflächen, über felsiges Gelände, auf dem sie ziemlich Schwierigkeiten hatten, voranzukommen und schließlich zu einer großen Felsspalte.
Direkt in eine große, schwach beleuchtete Höhle.An der hinteren Wand stand ein Hippogreif, den Black dort angebunden hatte. Während Felix ihn noch fasziniert betrachtete, hatte dieser sich bereits in einen Menschen zurückverwandelt und stand in seiner vollen Gestalt und Größe vor ihnen. Der Flüchtige streckte und reckte sich, wobei seine Gelenke laut knackten, dann fiel er Lupin um den Hals. Dabei musste er sich auf die Zehenspitzen stellen, um ihn zu erreichen. Neben Remus Lupin war ausnahmslos jeder klein.
Lächelnd erwiderte er die brüderliche Umarmung.
Dann reichte er seinem Freund den Korb, der ihn mit strahlendem Blick öffnete.
„Setzt euch da hin", sagte er mit seiner heiseren Stimme und ließ sich auf den steinigen Boden nieder.
Lupin und Felix taten es ihm gleich und sahen ihm zu, wie er das Obst, das Brot, die Hähnchenschenkel und die Flaschen mit Kürbissaft auspackte.„Moony, du bist eine Wucht", sagte er begeistert und reichte seinem Freund eine der Flaschen.
Dann sah er zu Felix.
„Schnüffelchen? Dein Ernst?"
Lupin grinste und und öffnete seinen Kürbissaft.
„Wie geht es dir?"
Black nahm einen der Hähnchenschenkel und riss mit seinen Zähnen das Fleisch von dem Knochen.
„Ganz gut. Harry und seine Freunde schicken mir ab und zu auch etwas zu Essen. Und bei euch?"
„Danke, ganz in Ordnung. Nichts, was man nicht hinbekommen würde."
Lupin griff lächelnd nach einem der Äpfel.„Und Felix, was ist sonst noch so mit Schni...entschuldige Moony, alter Freund, was ist dem lieben Professor Snape? Nein, Moony nicht! Ich kann das einfach nicht sagen, ohne zu lachen!"
Lachend versuchte er, sich aus der Reichweite von Lupins Fäusten zu bringen.
„Ach ja? Findest du es lustig, den Jungen dazu zu animieren, den Respekt vor einem Lehrer zu verlieren?"
„Hatte er das denn jemals?", erwiderte Black listig.
„Ihm geht es gut, Mr Black", unterbrach Felix die beiden und Black zwinkerte.
„Und dir? Du bist ja auch ein Champion, Glückwunsch."
Er klopfte ihm mit einem fast stolzen Gesichtsausdruck auf die Schulter.
„Schlechter Zeitpunkt", murmelte Lupin leise und verwundert hob er seine Augenbrauen.
„Hab ja gehört, bei Harry war das nicht ganz so freiwillig, aber bei dir? Ich dachte..."
Er ließ den Satz ausklingen und fragend sah Lupin zu Felix. Er biss sich auf die Unterlippe und nickte dann.„Er hat sich nur beworben, weil er Moody dabei beobachtet hat, wie er einen Zettel in den Kelch geworfen hat", erklärte Lupin.
„Moody? Alastor Moody?"
Als Lupin nickte, sprang er auf.
„Oh, ich bringe ihn um! Der kann was erleben! Was zum Teufel ist denn in ihn gefahren, er war doch auch im..."
„Setz dich wieder Sirius! Ich bin jetzt da und werde bis zum Ende des Jahres ein Auge auf ihn haben. Ich biete Albus Dumbledore einfach für die letzte Woche meine helfende Hand an. Die nimmt er sicher dankend an."
Verletzt sah Black ihn an und griff sich an die Brust.„S...Sirius?"
Lupin verdrehte seine Augen.
„Darum ging es doch...Tatze. Na, los, setz dich jetzt endlich wieder!"
Black tat es und sah dann wieder zu Felix.
„Und deswegen hast du deinen Namen in den Kelch geworfen? Du wolltest Harry
beschützen?"
„Ich wusste nicht, wer auf den Zettel steht", erwiderte Felix schnell, aber er winkte ab.
„Tut nichts zur Sache. Das war eine klasse Aktion, Mann."
„Wenn Sie meinen", murmelte Felix, bekam aber im nächsten Moment einen Schlag gegen seine Schulter.„Au?"
Verwirrt sah er Sirius Black an und rieb sich seine Schulter. Eben hatte er sich noch überschwänglich bedankt und jetzt schlug er ihn?
„Wofür war denn das?"
Sirius schnaubte.
„Du kannst das Lob ruhig mal annehmen, Trottel. Immerhin riskierst du deine körperliche Unversehrtheit für meinen Patensohn", sagte er mit seltsam glitzernden Augen und griff zu einer der Flaschen, „So, Moony. Jetzt erzähl mal, was machst du zurzeit so?"
Felix runzelte seine Stirn. Diese Ablenkung war sehr plötzlich gewesen.
Lupin blies seine Wangen auf.
„Was ich mache?"
Sirius sah sich verwirrt um.
„Seltsam, ein Echo", murmelte er, was ihm einen undefinierbaren Blick von Seiten seines besten Freundes einbrachte.
Er grinste.
„Entschuldige, Kumpel. Also?"~
„Professor?"
„Hm? Ja?"
Felix und Remus Lupin befanden sich wieder auf dem Rückweg. Gemächlich stapften sie über den staubigen Pfad. Über den Baumwipfeln konnte man schon die kleinen Türmchen von Hogwarts aufragen sehen.
„War Mr Black schon immer so?", fragte Felix.
Lupins Mundwinkel zuckten.
„Wie denn?"
Etwas hilflos ruderte Felix mit den Händen.
„Keine Ahnung. So."
Lupin lachte leise.
„Früher war er noch schlimmer. Während unserer Schulzeit hat er McGonagall schier in den Wahnsinn getrieben. Als ich letztes Jahr als Professor angefangen habe, hab ich mich gewundert, dass sie immer noch Lehrerin ist. Ist wahrscheinlich das schottische Blut. Aber ich finde, ein bisschen Witz und Schlagfertigkeit kann die Welt gut gebrauchen."
Felix lachte.„Naja, das Schlimmste hat sie geschafft. Und wenn auch die Zwillinge ihren
Abschluss haben, kann nicht mehr allzu viel schiefgehen."
„Das Schlimmste? Was soll denn das heißen?", fragte Lupin belustigt.
„Naja, Sie sind ja auch einer der Verfasser der Karte", begann Felix langsam, „Da erscheint es mir naheliegend, dass Sie auch die ein oder andere...Scheiße gebaut haben."
„Ich?"Lupin gab sich ehrlich Mühe, entrüstet zu klingen, was ihm aber nicht so recht gelang. Er verdrehte seine Augen.
„Naja, aber du musst zugeben, wenn man mit Leuten wie Sirius Black in einen Schlafsaal geworfen wird, lässt sich Ärger nicht wirklich vermeiden. Da kann man noch so vernünftig sein."
Belustigt zog Felix seine Augenbrauen in die Höhe.
„So war das also."
„Ja", sagte Lupin scharf und klopfte mit seinem Stock bestätigend auf den Boden, „So war das."
Er zwinkerte grinsend.
„Und jetzt gehst du die dritte Aufgabe genauso an, wie die ersten beiden. Einer von euch beiden gewinnt und dann ist das alles vorbei."
„Mir reicht es auch schon, wenn überhaupt irgendeiner gewinnt", erwiderte Felix leise.Lupin legte seine Hand auf seine Schulter.
„Die Ehre Gryffindors haltet ihr so und so aufrecht. Das schaffst du, Felix. Definitiv."
Felix war nicht so recht davon überzeugt, aber Lupin blieb stehen und sah ihn eindringlich an.
„Es ist keine Schande, Angst zu haben, Felix. Es ist sogar vernünftiger, als sich Hals über Kopf in irgendetwas hineinzustürzen. Du darfst nur..."
„...nicht den Mut verlieren", ergänzte Feuix seinen Satz, „Ist nur manchmal nicht so einfach."
„Keine Sorge, das schaffst du. Ich glaube an dich."
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Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische Turnier
FanfictionMoody brummte. „Schon einmal mit einem Bad versucht?" „Verzeihung...wie bitte?", erwiderte Felix perplex. Moody zwinkerte, wobei sein magisches Auge hin und her zuckte. Allerdings war das nicht etwa freundschaftlich. Es ließ Felix' Kehle eher so rau...