Brief eines Buchhalters

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Anfang März wurde das Wetter endlich trockener und wärmer und sie konnten sich alle wieder für längere Zeit draußen aufhalten.

Zwar hatte Felix schon lange keine Nachricht mehr von Lupin bekommen, aber er hatte ihm auch nicht geschrieben. Er brauchte für ein paar Tage etwas Abstand von alles und jedem. Er vergrub sich entweder in der Bibliothek oder in seinem Schlafsaal. Ab und zu ging er in die Küche, um sich von den Hauselfen etwas Essen zu erbitten.

Und er spielte mit den Zwillingen auf der Wiese zwischen dem Schwarzen See und der Schule Quidditch. Auf den Wind in seinen Haaren und der an seiner Kleidung zog und auf das Gefühl, wenn er seinen Arm um den Lederball klemmte, hatte er wirklich viel zu lange verzichten müssen und in der ersten Märzwoche verbrachte er fast ein unbeschwertes Leben. Fast.

Professor Snape machte ihm das Leben zwar immer noch zur Hölle, aber das war immer noch besser, als die Blicke von Moody.
Allerdings fiel ihm auf, dass Harry etwas nervöser war, als sonst, obwohl er sich eigentlich auch entspannen konnte. Am Freitag, nach dem Unterricht, machte er sich auf die Suche nach ihm. Die Nervosität hatte in den letzten Tagen zugenommen, was ein aufmerksamer Beobachter sicher bemerkte, und jetzt fiel es dem Jungen sichtlich schwer, sie zu verstecken.

Felix ging lächelnd auf den Viertklässler, welcher mitten im Gang stand und einen ziemlich schuldbewussten Blick machte, zu und fragte dann mit gedämpfter Stimme:
„Ist alles in Ordnung? Du warst in den letzten Tagen nicht wirklich...entspannt."
Harry schien fast ein wenig erleichtert, dass es nur Felix war, der ihn bei irgendetwas erwischte, und er sah sich kurz um.

„Naja...Schnuffel ist in Hogsmeade. Ich hab einfach Angst, dass..."
„Schnuffel?", unterbrach Felix ihn belustigt und er stockte.
„Sirius", flüsterte er dann so leise, dass Felix ihn kaum verstand, „Ich hab einfach Angst, dass sie ihn verhaften."
Felix sah ihn mit großen Augen an.

„Was tut er denn hier? Ist er verrückt?"
„Ja, das frage ich mich eben auch. Jederzeit könnte etwas passieren, aber nein...er muss mich ja unbedingt sehen."
Felix sah sich kurz um.
„Sei vorsichtig, Harry, hörst du?"
Der Junge nickte und wollte noch etwas sagen, aber bevor es so weit war, erreichte sie grölendes Gelächter und die Zwillinge kamen um die Ecke.

„Felix, da bist du ja!", rief Fred und hakte sich bei ihm ein.
George legte ihm den Arm auf die Schulter und sah dann zu Harry.
„Ich hoffe, das war nichts Wichtiges."
„Wenn doch, dann..."
„...müssen wir euch leider enttäuschen und..."
„...unseren Freund entführen. Guten Tag."
„Was, nein...", protestierte Felix, aber sie zogen ihn schon mit sich fort.
Mit einem entschuldigenden Augenverdrehen sah er zu Harry, der jedoch nur abwinkte und lachend im nächsten Gang verschwand.

Schien wohl doch nichts allzu Wichtiges sein, weshalb die Zwillinge ihn abgewürgt hatten.
„Meine Güte, was wollt ihr denn?", fragte Felix und Fred zuckte mit den Schultern.
„Zeit mit unserem Freund verbringen. Nein, Spaß."
„Was machen wir?"
„Ist das euer Ernst?", fragte Felix fassungslos.
Er konnte nicht fassen, dass sie jetzt so etwas abzogen.
„Eigentlich schon, ja."
„Wir könnten ja...Quidditch spielen", schlug George vor.
„Haben wir schon gestern gemacht."
„Dann gehen wir eben schwimmen. Draußen ist es wieder wärmer."
„Ich bin allergisch gegen Wasser."
„Oh Mann, die zweite Aufgabe muss ja schrecklich für dich gewesen sein."
Felix brachte tatsächlich ein Grinsen zustande.

„Dass eure einzige Sorge aber auch ist, wie ihr eure Freizeit verbringt. Lernen wäre ja eine Option. Percy zum Beispiel hatte sicher nie dieses Problem."
„Ach, der hat jetzt ganz andere."
„Muss immer noch Crouch vertreten."
Felix runzelte seine Stirn.
„Mittlerweile ist er schon ganz schön lange krank, meint ihr nicht?"
„Ach, der wird wieder. Er wird sich von Percy erholen."

Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt