„Harry, bist du okay?"
Er war aufgesprungen und hatte, Pomfreys Zetern ignorierend, den Trennvorhang zur Seite geschoben. Harry saß auf einer der Liegen und ließ gerade seine Schulter verarzten. Aber er lächelte.
„Ja, alles klar. Bin vor ihm weggeflogen."
In seiner Stimme schwang ein solcher Stolz mit, dass Felix nicht umhin konnte, zu grinsen.„Gut gemacht, Harry."
„Du aber auch. Hab die Kommentare gehört. Was war denn..."
„Ihr habt das alle gut gemacht", rief Bagman, der ins Zelt gestürmt kam, überschwänglich und strahlend sah er sie an „Ich wollte nur kurz mit euch sprechen. Wo sind Miss Delacour und Mr Krum? Ah...hier. Alle zuhören. Vor der nächsten Runde habt ihr eine schöne lange Pause. Sie wird am vierundzwanzigsten Februar um halb zehn morgens stattfinden. Aber für die Zwischenzeit geben wir euch etwas zum Knobeln. Wenn ihr euch eure errungenen goldenen Eier anseht, dann seht ihr, dass sie sich öffnen lassen. Seht ihr die Scharniere? Im Ei steckt ein Rätsel, dass ihr bis zum vierundzwanzigsten lösen müsst. Es wird euch verraten, worin die zweite Aufgabe besteht. So könnt ihr euch darauf vorbereiten. Alles klar? Noch Fragen? Nun, dann Marsch zurück in die Schule."Er verließ das Zelt wieder, Fleur und Viktor taten es ihm gleich, dafür kamen jetzt McGonagall und Dumbledore zu ihnen. Beide sichtlich begeistert.
„Was bin ich froh, dass alles gutgegangen ist", stieß ihre Hauslehrerin hervor und Dumbledore lächelte ihr daraufhin beruhigend zu.
„Das war sehr gut, ihr beiden", lobte er und McGonagall nickte zustimmend.
„Ich weiß schon, warum ich Sie als Sucher eingesetzt habe, Potter. Und Lewis, dieser Zauber, das war brillant. Welchen haben Sie nun angewandt?"Felix sah auf.
„Den...Zauber, den ich...angewandt habe. Natürlich..."
Er fuhr sich verlegen durch die Haare.
„Also...ich glaube...ich..."
„Er hat keinen Zauber gewirkt", sagte Dumbledore und sah Felix unter seinen Brillengläsern hervor berechnend an.
Er wich ihm aus und McGonagall riss ihren Mund auf.
„Wie bitte? Was meinen Sie denn damit?"
„Er hat den Drachen nicht verhext. Von selbst hat er ihn wieder abgesetzt."
Dumbledore sah nicht einmal zu ihr, sondern musterte Felix weiterhin mit einem nachdenklichen Blick.
„Nein!", entgegnete McGonagall bestimmt,
„Nein! Das ist nicht möglich!"
„Ich glaube, es ist möglich, Minerva", sagte Dumbledore in einem Ton, den Felix wieder verwirrt aufschauen ließ. Er hatte seine Augen noch immer nicht von ihm genommen.
„Was meinen Sie denn damit?", fragte er stirnrunzelnd.
„Nun...wir haben ja alle gesehen, dass es möglich war", sagte Dumbledore, für einen Moment huschte ein Schatten über sein Gesicht, und er wandte sich wieder zu Harry, „Deiner Schulter geht es gut?"
Harry nickte, als eine begeisterte Stimme ertönte.„Ah, da sind sie ja. Harry Potter, ein besserer Flieger, als jeder Drache und Felix...Levis. Der Drachenflüsterer von Hogwarts."
Rita Kimmkorn kam strahlend auf sie zu, McGonagall sah immer noch fassungslos zu Felix, aber augenblicklich blitzten Dumbledores Augen auf. Die Reporterin kümmerte sich nicht darum, sondern zog einen Block und eine grüne Feder hervor, an der sie kurz nuckelte, bevor sie sie auf das Papier aufsetzte.
„Fangen wir mit Ihnen an, Mr Levis. Wie haben Sie sich gefühlt, als der..."
Felix unterbrach sie mit einer wirschen Handbewegung.
„Drei Dinge. Erstens ist mein Name Lewis und nicht Levis. Zweitens sollte es mich, wenn man nach ihren Artikeln geht, eigentlich gar nicht geben und drittens rede ich mit jedem darüber, außer mit Ihnen!"Kimmkorn legte ein bitteres Lächeln auf ihre Lippen.
„Verstehe. Entschuldigen Sie, dass ich ihren Namen falsch ausgesprochen habe. Wollen wir stattdessen unter vier Augen fortfahren?"
Sie warf einen vielsagenden Blick auf die Professoren, aber Felix verschränkte bestimmt seine Arme.
„Lassen Sie mich in Ruhe!"
Professor McGonagall legte ihre Hand auf seine Schulter. Für einen Moment herrschte unangenehmes Schweigen. Dann sah sie lächelnd zu Harry, der aber sofort den Kopf schüttelte.„Ich glaube -", sagte Dumbledore bestimmt, „- es ist besser, wenn Sie gehen. Jetzt!"
Ihre Gesichtsmuskeln spannten sich an, aber sie bewahrte ihre Contenance und sah den Schulleiter weiterhin mit diesem zuckersüßen Lächeln an.
„Aber natürlich. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen allen."
Damit ließ sie den Block und die Feder in ihrer Drachenlederhandtasche verschwinden und stolzierte aus dem Zelt.„Einen Moment! Felix, warte bitte."
„Was ist denn jetzt no..."
Er verstummte, als er Charlie auf sich zukommen sah. Eigentlich hatte er doch ins Schloss zurück gewollt. Er wollte sich jetzt ordentlich duschen und sich danach sofort ins Bett hauen. Charlie war nicht der Ansicht. Mit geröteten Wangen blieb der junge Mann vor ihm stehen, sah dann kurz zurück und stieß dann keuchend hervor:
„Das war fantastisch. Phänomenal. Einfach...Wow."
Seine Augen leuchteten.
„Ja. War es wohl", murmelte Felix nur und zwang sich zu einem Lächeln.
Charlie sah noch einmal zurück und sagte dann:
„Ich wäre wahrscheinlich auch so gekommen, aber Tom hat mir gerade eben noch einmal gesagt, dass ich dich fragen soll."
Felix runzelte seine Stirn.
„Fragen?"
Charlie grinste.
„Ich will dich ja jetzt nicht unter Druck setzen, aber...wir bieten dir eine Stelle an."~
Jubelnd empfingen die Gryffindors sie und Felix fiel den Zwillingen glatt um den Hals.
„Danke", nuschelte er und als er sie wieder losließ, grinsten sie schelmisch.
„Immer wieder gerne, Kumpel. War auch die perfekte Gelegenheit für uns."
„Jetzt wissen wir, was wir noch verbessern müssen."
„Und wir haben gleich..."
„..Werbung gemacht."
Lee mischte sich ein.
„Jetzt nur noch das Eis. Wir haben die Küche geplündert."
Fred lachte auf.
„Von Plündern kann man wohl kaum sprechen. Die Hauselfen haben uns das Essen glatt nachgeworfen."
„Ich liebe sie", murmelte George grinsend und sie zogen die beiden Champions zu dem riesigen Tisch in der Mitte des Gemeinschaftsraumes, auf dem sie unzählige Fressalien aufgehäuft hatten.„Was ist eigentlich mit dem Ei?", fragte da Ron neugierig an seinen Freund gewandt
und Harry sah prüfend auf den goldenen Gegenstand.
„Ein Rätsel soll darin sein. Vielleicht öffne ich es..."
Jeder im Gemeinschaftsraum zuckte zusammen und presste sich schnell die Hände auf die Ohren, als ein markerschütterndes Kreischen aus dem Ei drang, sodass Harry es schnell wieder zuklappte.„Was - war - das?", fragte Lee entsetzt und sah zu Felix, „Spinnt deines auch so?"
„Untersteh dich, es hier auszuprobieren!"
Harry und Felix sahen sich nur ratlos an und ein Siebtklässler meinte:
„Wird scheinbar nicht gerade leicht mit dem Rätsel."
Harry nickte, sagte dann aber:
„Zuerst sollten wir aber froh sein, die erste Aufgabe bestanden zu haben. Das war sicher die Schlimmste."Dessen war sich Felix nicht so sicher, aber sonst hatte Harry Recht. Sie hatten die Aufgabe erfüllt. Sie waren an ausgewachsene Drachen vorbeigekommen. Ein (kleiner) Anflug von Triumph machte sich in ihm breit und diesmal feierte er mit den Gryffindors schon etwas unbefangener.
Leider hatten die Zwillinge nicht nur Tee, Kürbissaft und Wasser aus der Küche mitgehen lassen und Felix bemerkte erst nach einer guten Stunde, dass sie ihm kontinuierlich Feuerwhisky in das Glas geschmuggelt hatten. Sich selber hatten sie natürlich auch eingeschenkt, nur an die jüngeren Schüler hatten sie sich nicht gewagt (wohl auch aus Angst vor McGonagall).
Schließlich kam es so weit, dass es ziemlich offensichtlich wurde und schnell taumelten die vier mit einem knappen, undeutlichem „Nacht, Leute" in ihren Schlafsaal.„Hey, Jungs", meinte Felix, als er die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zufallen ließ, „Wie wär's, wenn wir...den Zauber weiter üben. Ihr wisst schon...meinen..."
Er wedelte mit seiner Hand etwas unbeholfen in der Luft herum und sofort zog Fred seinen Zauberstab.
„En Garde!"
Felix grinste und zog seinen ebenfalls.
„Expelliarmus!"
Felix war viel zu unkonzentriert, um den Fluch abzuwehren und so kam es, dass der Zauberstab aus seiner Hand fiel und er selbst zur Seite weg knickte.„Noch...mal", sagte er sich aufrappelnd und blinzelte ein paar Mal.
„Expelliarmus!"
„Ligare Repellere!", rief Felix, ehe der Fluch ihn erreichte und der helle Lichtstrahl wurde an die Spitze seines Zauberstabes gebunden.Eine Weile standen sie so verbissen aushaltend da und Felix hätte eigentlich seine Hand nach oben ziehen müssen, um den Fluch zurückzuwerfen, aber stattdessen lachte Fred so laut los, dass er sich auch nicht beherrschen konnte und das Band zwischen ihren Stäben verpuffte einfach und sie ließen sich kichernd zu Boden fallen.
Lee und George taten es ihnen gleich.
DU LIEST GERADE
Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische Turnier
FanfictionMoody brummte. „Schon einmal mit einem Bad versucht?" „Verzeihung...wie bitte?", erwiderte Felix perplex. Moody zwinkerte, wobei sein magisches Auge hin und her zuckte. Allerdings war das nicht etwa freundschaftlich. Es ließ Felix' Kehle eher so rau...