Die Elfe schlug ihre braunen, tennisballgroßen Augen auf und sah sich ängstlich um.
Ihr Blick fiel auf Diggorys Füße und bebend sah sie zu ihm auf. Als sie das Dunkle Mal am Himmel entdeckte schlug sie entsetzt ihre Hände vor den Mund.„Elfe!", begann Diggory streng, „Ich bin ein Mitglied der Abteilung zur Führung und Aufsicht magischer Geschöpfe. Hast dieser junge Mann hier das Dunkle Mal heraufbeschworen?"
Die Elfe sah zu Felix, stieß ein ängstliches Wimmern aus und wippte unruhig hin und her.„Nei...nei...nein, Sir. Er...er war nicht dort, S...Sir."
Diggory sah kurz zu Felix, welcher kaum merklich aufatmete.
„Hast du das Dunkle Mal heraufbeschworen?" , fuhr er dann fort und die Elfe sah ihn entsetzt an.„Ich...ich...ich habe nichts getan, Sir. Ich weiß doch nicht, wie, Sir", antwortete sie keuchend und ihre Augen fingen an, zu glänzen.
„Du wurdest mit einem Zauberstab in der Hand gefunden!", blaffte er und fuchtelte mit dem Zauberstab noch wilder umher.
„Hey. Das ist meiner!", rief da Harry laut, welcher bis jetzt stumm neben seinen Freunden gestanden hatte.Die Anwesenden versteiften sich und starrten den Jungen an.
„Wie bitte?"
„Das ist mein Zauberstab", wiederholte er, „Ich habe ihn verloren."
„Du hast ihn verloren?"
Zweifelnd sah Diggory ihn an.
„Ist das ein Geständnis? Hast du ihn benutzt und dann fortgeworfen? Hast du das Dunkle Mal heraufbeschworen?"
„Also wirklich, Amos. Weißt du, mit wem du da sprichst?", fuhr Mr Weasley zornig auf, „Diese Anschuldigungen werden ja immer willkürlicher. Glaubst du vielleicht, Harry Potter würde das Dunkle Mal heraufbeschwören?"„Hmmmh...natürlich nicht. Verzeihung, ich habe mich gehen lassen", murmelte Diggory.
„Ich habe ihn sowieso schon vermisst, als wir den Wald betreten haben", fügte Harry hinzu und mit kalten Augen wandte sich der Zauberer wieder der Hauselfe zu.„Nun gut. Du hast diesen Zauberstab also gefunden und hast dir gleich ein paar Späße damit erlaubt, nicht wahr, Elfe?"
„Ich habe keinen Zauber gemacht, Sir", erwiderte sie und die ersten Tränen liefen ihr über das Gesicht, „Ich hab...ich hab....ich hab ihn nur aufgehoben, Sir."
„Das ist wahr. Sie war es nicht."
Diggorys Blick flackerte zu Felix.„Ach ja? Und du weißt das woher? Ich dachte, du warst gar nicht dort."
„Natürlich war ich dort, ich habe sie ja gefunden. Aber ich habe den wirklichen Beschwörer gesehen."
„So. Hast du das", sagte Diggory spöttisch.Felix' Abneigung ihm gegenüber wurde immer größer, aber Mr Weasley legte dem Mann schon seine Hand auf die Schulter und fragte dann mit ruhiger Stimme:
„Wer war es?"
„Ich...ich weiß es nicht. Ich habe sein Gesicht nicht erkennen können. Aber er war definitiv größer, als ein Hauself."
Als er Diggorys misstrauisches Gesicht sah, fügte er hinzu:
„Und er war auch definitiv größer, als ich!"„Na, dann schauen wir doch gleich mal nach", sagte er, „Wusstet ihr, dass es eine einfache Möglichkeit gibt, den letzten Zauberspruch eines Zauberstabes festzustellen?"
Felix wusste es. Die Elfe schüttelte nur mit großen Augen ihren Kopf, wobei ihre langen Ohren hin- und herflatterten. Diggory richtete seinen Zauberstab auf Harrys in seiner Hand und donnerte mit lauter Stimme:
„Prior Incantando!"Sie zuckten zusammen und Hermine keuchte entsetzt auf, als ein gewaltiger Schädel mit Schlangenzunge an der Stelle erschien, an der sich die Spitzen der beiden Zauberstäbe berührten. Doch diesmal war es kein Mal, sondern nur ein dunkler Schatten, eine kleine Abbildung des Dunklen Mals am Himmel.
„Deletrius!", sagte Diggory und der Schatten verblasste, „Damit wäre wohl alles klar."
„Ich habe doch schon gesagt, sie war es nicht", schnaubte Felix, wurde aber von Crouch unterbrochen.„AMOS DIGGORY!", donnerte er und der Angesprochene schwieg, „Sie beschuldigen gerade die, die am Wenigsten mit diesem Mal zu tun haben wollen. Sie kennen sicher die Geschichte von Harry Potter, die muss ich Ihnen nicht erst noch lang und breit erzählen."
„Nein, Sir", murmelte Diggory.
„Und wenn Sie meine Elfe beschuldigen, beschuldigen Sie mich, Diggory!", herrschte Crouch ihn weiter an.
Dann sah er zu seiner Hauselfe und seine Augen verengten sich zu zwei gefährlichen Schlitzen.
„Ich weiß, normalerweise würden Sie sie mit zum Verhör in Ihr Büro nehmen, aber ich bitte Sie jedoch, selbst mir ihr abzurechnen."
Die Elfe wimmerte auf. Diggory schien von dem Vorschlag nicht angetan, musste ihm aber wohl oder über zustimmen.„Sie können sicher sein, dass sie bestraft wird", fügte Crouch bitter hinzu und die Elfe schmiss sich entsetzt zu seinen Füßen.
„M...M...Meister", stammelte sie schluchzend, „M...M...Meister, b...b...bitte."
In Crouchs Augen lagen eine eiskalte Unberührtheit und mit einem verächtlichen Blick auf die Elfe wich er einen Schritt zurück.„Winky hat doch gar nichts getan!", rief Hermine, aber er achtete nicht auf das
Mädchen.
„Winky hat sich heute Nacht auf eine Weise benommen, die ich nicht für möglich gehalten hätte", begann er langsam und mit leiser Stimme, „Ich habe sie angewiesen, im Zelt zu bleiben, aber sie hat sich meinem Befehl widersetzt. Ich kann keine Dienerin gebrauchen, die nicht weiß, was sie meinem Namen schuldig ist. Ihr Ungehorsam muss bestraft werden. Das bedeutet Kleidung!"
„Nein!", kreischte die Elfe und trommelte mit ihren Händen auf den Boden, „Nein! Bitte! M...Meister, bitte!"Ihr Schluchzen hallte über die ganze Lichtung und wütend sprach Hermine auf ihn ein, aber Crouch ließ sich nicht erbarmen und drehte sich ohne ein weiteres Wort um.
„Kommt. Wir gehen zurück!", beschloss Mr Weasley und zog Hermine mit sanfter Gewalt von der Elfe weg.
Harry und Ron setzten sich ebenfalls in Bewegung und Felix und die Zwillinge folgten ihnen.„Alles klar?", fragte George und deutete auf die Wunde an seiner Stirn, aber er winkte ab.
„Ist nicht schlimm. Die Elfe tut mir nur leid."
„Du weißt ja, wie das ist."
„Wenn sie den Ruf ihrer Herren schädigen..."
Sie ließen den Satz ausklingen und den Rest des Weges bis zum Zelt verbrachten sie schweigend und ihren eigenen Gedanken nachhängend.
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Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische Turnier
Hayran KurguMoody brummte. „Schon einmal mit einem Bad versucht?" „Verzeihung...wie bitte?", erwiderte Felix perplex. Moody zwinkerte, wobei sein magisches Auge hin und her zuckte. Allerdings war das nicht etwa freundschaftlich. Es ließ Felix' Kehle eher so rau...