Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische Turnier

Auf dem Zeltplatz

Sie wurden von zwei lachenden Zauberern begrüßt, welche urkomische Muggelkleidung angelegt hatten. Der erste trug einen Tweed-Anzug und kniehohe Galoschen und der zweite einen Kilt mit einem Poncho. Felix erhaschte einen Blick auf Harry und Hermine, die sich feixend anstießen. Er, der er in einer Muggelgegend aufgewachsen war, konnte auch sagen, dass das nicht normal war.

„Morgen, Basil", sagte Mr Weasley und gab dem Mann mit dem Kilt den Portschlüssel.
Dann wurden die Weasleys, samt Anhang, zu einem steinernen Haus geführt, an dem ein Muggel die Platzkarten verteilte. Misstrauisch musterte er sie und ließ dann seinen Blick über den vollen Zeltplatz schweifen.
Er schien nicht zum Kreise der Eingeweihten zu gehören, wie es einige Muggel waren, die mit einem Zauberer oder einer Hexe verheiratet waren, und umso nervöser wurde Mr Weasley, als er begann, beunruhigende Fragen zu stellen.

Da tauchte wie aus dem Nichts ein Zauberer neben ihm in der Tür auf und rief schrill:
„Obliviate!"
Der Muggel stockte und in der nächsten Sekunde machte sich ein verklärter Ausdruck auf seinem Gesicht breit.
„Eine Karte des Campingplatzes für Sie", sagte er gelassen, „Und hier das Wechselgeld."
Mr Weasley bedankte sich und an der Seite des Zauberers setzten sie ihren Weg fort.

„Kommt, wir gehen schon mal vor!", forderte George seine Freunde auf, während sich der Zauberer lauthals über den Muggel und einen gewissen Ludo Bagman beschwerte, welcher der Chef für Magische Spiele und Sportarten war, aber keinen Finger krumm machte, sondern den Leuten nur von Klatschern und Quaffeln erzählte.

Bei ihrem zugewiesenen Platz angekommen, packte Mr Weasley ein Stoffpaket aus und wandte sich dann stirnrunzelnd an Harry und Hermine.
„Könnt ihr uns eventuell bei dem Aufbau des Zeltes helfen? Das ist ein bisschen kompliziert."
Die beiden nickten und übernahmen sofort voller Begeisterung die Leitung des Zeltaufbaus.

„Wohin damit?", fragte Felix, der eine seltsam aussehende Stange in der Hand hielt und sofort eilte Hermine ihm zur Hilfe.
„Hierhin. Und...weißt du, wo die Heringe sind?"
„Heringe?", fragte er verwundert und sah zu George, der aber nur mit den Schultern zuckte und sich schnell abwandte.
„Meinst du jetzt..."
Hermine lachte, als sie ein kleines Stoffsäckchen entdeckte und ging schnell darauf zu.
„Heringe. Haken, mit denen man das Zelt am Boden befestigt", erklärte sie und
öffnete es, um Felix den Inhalt zu zeigen. Begeistert zog er einen der langen Haken raus und betrachtete ihn staunend.
„Wow", hauchte er grinsend, „Ob sich Professor Burbage freut, wenn wir ihr einen davon mitbringen? Das ist ja echt faszinierend. Ohne Zauberei. Hält das?"
Hermine nickte belustigt.
„Natürlich hält das. Wenn es nicht gerade durch einen Orkan raus gerissen wird."
„Oder einen Drachen", murmelte Felix begeistert und drehte den Haken in der Sonne.
„Oder einen Drachen", stimmte sie ihm grinsend zu und schnell brachte er das Stück vor Mr Weasley in Sicherheit, der es ebenfalls interessiert an sich reisen wollte.

Als das Zelt endlich stand, nie im Leben würden da zehn Personen reinpassen, bückte sich Mr Weasley und kletterte durch den Eingang.
„Kommt rein!", rief er, „Es wird vielleicht ein bisschen eng, aber es ist fantastisch."
Sie folgten ihm und betraten eine Wohnung mit drei Zimmern, inklusive Bad und Schlafzimmer. Stolz sah sich Mr Weasley um, während sie schnell ihr Gepäck abstellten.

„Kommt, wir sehen uns um!", rief Fred enthusiastisch und zog seinen Bruder und Felix aus dem Zelt.
Gutgelaunt schlenderten sie durch die Zeltreihen. Einige Zelte waren genauso schlicht gehalten, wie ihr eigenes. Dann gab es aber auch welche, mit hohen Türmchen, schiefen Schornsteinen und kleinen Vorgärten. Eines hatte sogar einen Balkon und eine Vogeltränke.
„Angeber", murrte George und Felix boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter.

Sie gingen an allen möglichen Zauberern und Hexen aus den verschiedensten Kulturen vorbei. Afrikanische Zauberer, amerikanische, russische und sogar eine japanische Gruppe passierten sie, in der heftig diskutiert wurde, wobei einer der jungen Männer einen riesigen Spielplan in der Luft heraufbeschwor.