Pinienfrisch

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Nach dem Essen erhob sich Dumbledore und ließ mit einem Zauberstabschwenk die Tische und Stühle verschwinden. Dann erschien auf der linken Seite der Halle eine Bühne, ausgestattet mit einem Schlagzeug, mehreren Gitarren, einem Cello, einer Laute und einem Dudelsack, und kurz darauf stürmten acht Zauberer und Hexen zu den Instrumenten. Sie trugen schwarze, zerrissene Umhänge und Liv drückte kurz seine Hand, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen.
„Wir müssen tanzen, Felix."
„Na klar."
Er lächelte sie an. Dann legte er seine Hand auf ihre Schulter und oberhalb ihrer Hüfte und führte sie in langsamen Kreisbewegungen durch die Halle.

Liv nickte schmunzelnd.
„Du tanzt echt gut", flüsterte sie ehrlich beeindruckt und er zwinkerte schelmisch.
„Ich weiß."
Kopfschüttelnd ließ sie ein leises Lachen vernehmen, dann sah er, dass auch andere Schüler auf die Tanzfläche traten, sodass die Champions nun nicht mehr im Mittelpunkt standen. Sogar Dumbledore und Madam Maxime traten aus der Menge hervor und legten einen erstklassigen Walzer hin.

Nur ein paar Momente später gab der Dudelsack einen letzten zittrigen Ton von sich, dann brach die Halle in tosenden Applaus aus und die Band begann ein flotteres Lied zu spielen.

„Die Schwestern des Schicksals!", brüllten George und Lee, welche neben Felix aufgetaucht waren, begeistert und schlugen ihm auf den Rücken. Warum schlugen sie ihm immer auf den Rücken?

Er grinste, als Fred mit leuchtenden Augen zu Myron Wagtail aufsah, der eben angefangen hatte zu singen.
„Spin around like a cracy elve..."
„...Boogie down like a unicorn!", schrien die zwei aus voller Kehle und lachend stieg Felix mit ein.

Fred wirbelte mit Angelina ausgelassen an ihnen vorbei und entschlossen nahm er Livs Hand und lud sie zu einem zweiten Tanz ein.
Ihre Wangen färbten sich rosa, ob vor Anstrengung oder nicht, konnte er nicht sagen, und als das Stück zu Ende war, waren sie ganz aus der Puste. Er schlug vor:
„Geh doch schon einmal zu den anderen, sie sind bei Ron und Harry. Ich hole uns etwas zu Trinken."
Wenig später hatte er zwei Gläser Butterbier ergattert und ging zu der kleinen Gruppe. Er gab Liv eines der Gläser und begrüßte Harry lächelnd. Ron grinste.
„Wer hätte das gedacht. Ihr zwei."

Fragend sah Felix ihn an, aber er zwinkerte nur schelmisch und mit einem verlegenen Lachen boxte Liv ihm gegen die Schulter.
„Aber nicht zu viel trinken", sagte eine warnende Stimme und Percy Weasley setzte sich neben Harry, der prompt etwas missmutig dreinschaute.
Felix verkniff sich nur ein Grinsen und sah dann zu Fred und George, die auf Ludo Bagman zusprangen und auf ihn einsprachen. Er wimmelte sie mit einer hastigen Handbewegung ab.
„Was glauben die eigentlich, was sie da tun, belästigen auch noch hochrangige Ministeriumsvertreter", zischte Percy empört, „So was von respektlos."
Ludo Bagman entdeckte sie, winkte Harry zu und kam dann schnellen Schrittes zu ihnen.

„Ich hoffe, meine Brüder haben Sie nicht belästigt, Mr Bagman?", empfing Percy ihn eifrig.
„Wie bitte? Oh nein, überhaupt nicht", erwiderte Bagman, „Nein, sie haben mir nur ein wenig mehr über ihre falschen Zauberstäbe erzählt. Ob ich nicht einen Rat wüsste, wie sie zu vermarkten wären. Ich hab versprochen, sie mit ein paar Geschäftsfreunden von mir in Zonkos Zauberscherzladen bekanntzumachen."

Oh, die kennen sie schon, dachte Felix belustigt, während Percy nicht sehr begeistert aussah. Definitiv würde er Mrs Weasley davon erzählen.
„Wie finden Sie, läuft das Turnier, Mr Bagman?", fragte Percy jedoch im nächsten Moment, gerade als Bagman sich an Harry wenden wollte.
„Unsere Abteilung jedenfalls ist recht zufrieden. Natürlich war diese kleine Panne mit dem Feuerkelch..."
Er warf Harry einen Blick zu.
„...ein wenig bedauerlich, doch bisher scheint doch alles glatt zu laufen, meinen Sie nicht auch?"

Bitter sah Felix ihn an. Glatt. Wenn diese ganze Scheiße hier glatt lief, dann war er ein schwangeres, auf Angriff gepoltes Erumpent.
Egal, was Percy sagte, es lief nicht alles glatt. Alles lief aus dem Ruder. Das war so sicher, wie Veritaserum. Und diese Panne war erst die Spitze des Zauberhutes, das war noch sicherer.
„O ja", sagte Bagman jedoch vergnügt, „War alles ein Riesenspaß. Wie geht es dem guten Barty? Ein Jammer, dass er nicht kommen konnte."
„Oh, ich bin sicher, Mr Crouch wird im Nu wieder auf den Beinen sein", versicherte Percy mit ernster Miene, „Doch bis dahin bin ich natürlich gerne bereit, für ihn einzuspringen. Selbstverständlich geht es nicht darum, sich auf Bällen rumzutreiben."
Er lachte spöttisch.
„O nein, ganz im Gegenteil. Ich muss mich ja um alles kümmern, was während seiner Abwesenheit so alles anfällt. Sie haben doch gehört, dass man Ali Bashir festgesetzt hat, weil er eine Sendung fliegender Teppiche ins Land schmuggeln wollte..."

Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt