Dumbledores erste Andeutungen

56 8 11
                                    

„Lewis! Lewis!"
Ein klatschendes Geräusch erfolgte und ein scharfes Brennen durchzog seine Wange. Er riss seine Augen auf.
Über ihm hatten sich eine besorgte Professor McGonagall, drei Freunde und ziemlich viele neugierige Schüler aufgebaut. Neben ihm hockte Snape, der einem Slytherin ein Fläschchen entgegennahm, mit den Worten: „Drei Minuten. Zehn Punkte für Slytherin."
Damit reichte er es ihm. Felix setzte sich auf, nahm es entgegen und trank einen Schluck daraus. Er verzog sein Gesicht.

„Alter, was war das denn?"
Er sah zu Fred, der seine Augenbrauen hochgezogen hatte. Felix zuckte mit seinen Schultern.
„Weiß nicht" murmelte er.
Er war einfach umgekippt. Ganz plötzlich.
„Kommen Sie mit! Ich bringe Sie zu Madam Pomfrey!"
Sofort winkte Felix ab und arbeitete sich wieder auf die Beine. George und Lee halfen ihm. Er war froh darum, seine Beine fühlten sich an, als hätte man sie mit einem Wabbelbein-Fluch belegt.
„Nein, nein. Mir geht es gut."
Snape schnaubte belustigt und richtete sich ebenfalls wieder auf. McGonagall stemmte ihre Hände in die Hüften.
„Das glaube ich kaum. Sie werden..."
„Nein, Professor. Wirklich", beteuerte Felix,
„Professor Snape hat mir doch schon...irgendwas gegeben. Es geht schon wieder."
Sie zog ihre Augenbrauen zusammen.
„Sehen wir mal, was der Schulleiter zu sagen hat. Und ihr anderen geht jetzt wieder rein! Husch, husch!"

Und damit führte McGonagall ihn direkt zu dem Wasserspeier vor Dumbledores Büro. Den ganzen Weg über hatte er einfach nur überlegt und versucht herauszufinden, was da eben passiert war. Er hatte das schon einmal erlebt. Diese Magie. Sie hatte seinen ganzen Körper erfüllt. Wie letztes Jahr. Auf dem Innenhof. Oder in Dumbledores Büro. Als seine Eltern...er schluckte. Ob Professor Lupin das gemeint hatte?
Und warum war ihm danach immer so schlecht?
Diesmal war er ja sogar umgekippt.
Er runzelte seine Stirn. Das konnte doch nicht normal sein. Das alles.
Und heute hatte es wirklich jeder mitbekommen. Sogar die aus Durmstrang und Beauxbatons, die gerade eben in der Halle anwesend waren. Er gab den Schülern eine halbe Stunde, bevor es jeder wusste. Wahrscheinlich ging es schneller.

Er war so tief in Gedanken versunken, dass er fast in Professor McGonagall rannte, die vor dem Wasserspeier stehengeblieben war.
„Entschuldigung", murmelte er und sie schüttelte kurz mit dem Kopf.
Nachdem sie das Passwort genannt hatte (diesmal war es Lakritzschnecken), stieg sie der Wendeltreppe hoch, die sich hinter dem Wasserspeier offenbarte. Er folgte ihr.
Bei der dicken Bürotür des Schulleiters angekommen, klopfte sie energisch und trat umgehend ein. Felix atmete tief durch. Mit ein bisschen Glück brachte er es schnell hinter sich.

Albus Dumbledore saß hinter seinem Schreibtisch und legte eben den Tagespropheten zur Seite. Er sah nicht sehr glücklich aus.
„Minerva. Was gibt es denn?"
Sein Blick fiel auf Felix und brummend erhob er sich.
Kurz und knapp schilderte Professor McGonagall, was geschehen war. Währenddessen wandte Dumbledore nicht für eine Sekunde seinen Blick von ihm ab, weshalb Felix, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, zu ihr aufsah.

Als seine Hauslehrerin schließlich ihren Bericht beendete, nickte der Direktor knapp.
„Verstehe, Minerva. Aber warum kommen Sie da mit ihm zu mir? Ich muss gestehen, das kommt mir ziemlich gelegen, aber ich hätte gedacht, Sie kümmern sich lieber selbst darum."
„Kann ich gerne tun. Mir ging es nur um seinen Ohnmachtsanfall und Sie als Schulleiter können Ihm sicher noch einmal deutlich machen, dass es nicht ratsam ist, seine eigene Magie so unkontrolliert loszulassen. Nicht umsonst ist er schließlich auf dieser Schule."
Beschämt wich Felix ihrem Blick aus. Sie hatte ja Recht. Er verstand doch selber nicht, woher das so plötzlich kam.
„Wissen Sie was? Ich rede für einen Moment mit ihm, dann schicke ich ihn zu Ihnen und Sie können sich um die weiteren Konsequenzen seines Handeln kümmern."
McGonagall nickte.
„Vielen Dank, Albus. Wir sehen uns."
Mit einem letzten Blick zu Felix verließ sie das Büro.

Der Erbe des Prinzen - Das Trimagische TurnierWo Geschichten leben. Entdecke jetzt