𝐌𝐄𝐑𝐋𝐈𝐀𝐇„Shit", kommt es als nächstes von meinem Retter, der wohl ein Idiot zu sein scheint.
Denn er stellt mich innerhalb von Sekunden wieder auf die Beine und zieht dann sofort an mir vorbei.
So bekomme ich für einen Bruchteil einer Sekunde, sein breitgebautes Kreuz und die schwarzen Haare zu sehen, bevor er im nächsten Augenblick schon aus dem Raum verschwindet.„Entschuldige meinen Sohn", sagt eine etwas ältere männliche Stimme und ich bin mir sicher, dass diese mich hereingebeten hat.
„Keine Ursache", antworte ich und blicke dem älteren Herren vor mir in die mit fältchen umrandeten Augen.
„Das glaube ich wohl nicht", meint der Mann erstaunt und sieht mir unglaublich in die Augen.
Ich sehe ihn ziemlich verwirrt an, weil ich keine Ahnung habe was er nicht glauben kann.
„Es tut mir leid, aber ich hätte nicht gedacht dass dieser Tag wirklich noch kommen wird, an dem ich dich kennenlerne, Merliah Stone", verschafft er mir Klarheit.Ich sträube mich innerlich kurz gegen den Nachnamen, weil ich es nicht gewohnt bin so angesprochen zu werden, stimme ihm dann aber doch nickend zu.
„Also ist es wahr, Mike ist tot", stellt der Mann fest und mir ist klar, dass er der Freund ist von dem der Mann in dem Brief geschrieben hat.
„Edmund White, richtig?" frage ich ihn und hole den Brief aus meiner Hosentasche, den ich ihm nun vorlege, vielleicht kann er mir in Sachen Wahrheit weiterhelfen.„Richtig", antwortet er und nimmt den Brief entgegen, bevor er ihn auffaltet signalisiert er mir mich auf dem Sofa im Büro niederzulassen, selber setzt er sich auf einen braunen Stuhl, der neben dem Sofa steht.
Er faltet das Papier auf und seine blauen Augen fliegen mehrmals über die geschriebenen Zeilen.
Sein Gesichtsausdruck ist befreit von Gefühlen, aber ich glaube trotzdem zwischendurch Trauer in seinen Augen erkennen zu können.„Der Tod hat ihn viel zu schnell von uns genommen", sagt Edmund und legt den Brief zur Seite.
„Das heißt, er ist wirklich mein Vater?" frage ich enttäuscht, während meine Augen das karierte Hemd meines gegenüber fixieren.
„Ja."
„Was für ein Arschloch", sage ich und blicke Edmund stur in die Augen.
Dieser schmunzelt und fragt : „Weißt du überhaupt wer du bist?"
„Merliah."
„Merliah", wiederholt er meine Antwort, als wäre es der größte Fehler meines Lebens, meinen Namen ausgesprochen zu haben.„Du bist nicht nur Merliah.
Du bist Merliah Stone.
Der Nachname macht es.
Dein Vater hat bis vor kurzem die größte Mafia weltweit angeleitet und andere beneideten ihn so stark, dass deinem Vater dieser Neid den Tod brachte. Also was meinst du, wäre los gewesen, wenn deine Eltern dich nicht versteckt hätten?" macht Edmund reinen Tisch und sieht mich abwartend an.
Ich selbst bin so geschockt von seiner Antwort, das ich kein Wort rausbekomme, aber dass hält ihn nicht davon ab weiterzumachen.„Du wärst schon im Kindesalter gestorben.
Dein Vater ist kein Arschloch, er wollte dir nur ein langes Leben ermöglichen und dich selber über deine Zukunft entscheiden lassen.
Deswegen sitzt du jetzt hier, er hat gewollt das du dich entscheidest.
Entweder für, oder gegen die Mafia.
Aber sei gewarnt Merliah, solltest du dich dafür entscheiden, wird die Hölle im Untergrund losbrechen. Jeder wird dich töten wollen, eine Jagd wird eröffnet, Kopfgeld wird gesetzt, es ist eine Entscheidung für das gesamte Leben."
macht mir Edmund aufs härteste klar.„Alles spricht dagegen, also warum sollte ich mich überhaupt jemals für die Mafia entscheiden?" stelle ich verblüfft meine erste frage und wundere mich, weshalb meine Stimme nicht vor Angst zittert.
„Es liegt dir im Blut. Alleine schon, weil du nicht schon längst aus dieser Tür gerannt bist, zeigt aus welcher Familie du stammst." antwortet Edmund mir und deutet währenddessen auf die Tür.„Du weißt, das ich dich gerade für vollkommen übergeschnappt halte, oder ?" frage ich ihn direkt und weiß nicht recht, ob mir gerade eher lachen oder weinen zumute ist.
„Natürlich, deswegen werde ich dir jetzt deine Zimmer Nummer mitteilen und du wirst dich ausruhen, sicherlich war es heute nicht leicht für dich", antwortet Edmund mir.
Dieses wechseln vom Thema, reißt mich zugegeben etwas aus der Bahn, aber ich habe wirklich nichts dagegen immoment, für heute war es wirklich genug.
Meine Augen verfolgen ihn, wie er zu seinem Schreibtisch geht und einen silberneren Schüssel aus einer Schublade holt, den er mir kurz darauf überreicht.„Du bist übrigens mit Lia auf einem Zimmer, ich habe gehört ihr versteht euch gut", sagt er und begleitet mich bis zu der Bürotür.
„Das stimmt", meine ich lächelnd, wundere mich aber innerlich woher er dass mit Lia weiß, irgendwas sagt mir ich kenne noch immer nicht die gesamte Wahrheit.
„Nun gut Merliah, die Schlafräume befinden sich in der linken Hälfte des Gebäudes, genauso wie die Unterrichtsräume.
Mehr brauchst du erstmal nicht zu wissen.
Ich hoffe du lebst dich hier schnell ein..und ich bin froh, das du hier bist." teilt mir Edmund zum Abschied mit und schließt die Tür des Büros, nachdem ich ihm ein dankbares Lächeln geschenkt habe.Eifrig mache ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer, da ich es wirklich satt habe diesen Koffer mit mir rumzuschleppen. Währenddessen versuche ich mir einzureden, das ich Edmund einfach vertrauen sollte, aber dass ist gar nicht so leicht wie es scheint...
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You're my overdose
Teen FictionBand I | Merliah lebt schon ihr gesamtes Leben nur mit Mädchen zusammen. Anders geht es auch gar nicht, da sie eine Mädchenschule ihr zu Hause nennt. Eltern waren ihr nie bekannt und irgendwann hat sie es aufgegeben darauf zu hoffen, dass ihre E...