13. Kapitel

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Zwielicht, dunkle Silhouetten die zusammengekauert hinter jedem Schatten lauerten.

Gedämpfte Schreie zeugten von dem Leid das in dem Verließ herrschte.

Gefangen in einer dunklen Ecke ihres Körpers konnte sie alles wahrnehmen was um sie herum geschah, doch es fühlte sich an als sähe sie mit den Augen eines anderen, als nehme sie alles was geschah mit den Sinnes eines Fremden wahr.

Die Angst war immer noch da, deutlicher denn je beherrschte sie das kleine Universum in das sie gedrängt worden war. Die Panik schien sie beinahe in dem Zwielicht ihres Verließes zu erdrücken. Furcht und Schmerz beherrschten ihre persönliche Hölle, drangen deutlicher denn je zu ihr durch.

Nichts hielt sie mehr davon ab in der Hoffnungslosigkeit und in dem Schmerz zu versinken.

Daniels blaue Augen wachten immer noch über sie, doch sie konnten sie nicht mehr erreichen. Das tiefe Meer seiner Augen war nicht mehr dazu fähig sie in ihren Bann zu ziehen, sie waren nicht mehr dazu in der Lage ihre Angst zu vertreiben und ihre Schmerzen zu lindern. Die unendlichen Tiefen seiner Augen würden sie nie mehr aus ihren Albträumen retten, konnten sie nicht mehr aus der erdrückenden Tiefe ihrer Panik ziehen, da sie mit den Augen eines anderen sah.

Der junge Mann wirkte so weit entfernt, als wäre sie längst in den Tiefen ihrer Angst ertrunken aus denen nur er sie retten konnte.

Sie wusste das sie mit jeder Sekunde die verging tiefer sank, schwächer wurde gegen die Qualen die ihr eigener Verstand ihr bereitete.

Misha konnte das Wesen in ihrem Kopf klar und deutlich spüren, dass sie von der Außenwelt abgrenzte und sie in ihre persönliche Hölle verbannte. Es schien einen Ort zu besetzten von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass er existierte und sande fremde Bilder durch ihren Geist.

"Es tut mir leid", die Worte hallten immer wieder durch ihren Verstand.

Sie kannte die Stimme die die Worte sprach nicht, sie jagte ihr Angst ein und ließ sie sich in ihrem Verließ zusammenkrümmen. Etwas beherrschte ihren Geist, ihren Körper, verseuchte ihre Seele.

Die Schmerzen ihres geschundenen Körpers wurden immer noch jede Sekunde, jede Minute, jeden Moment ihrer persönlichen Folter durch ihren Körper gepumpt.

Einzig und allein die Schwäche die sie jede Sekunde in ihren Bann, in die unendliche Tiefen der Bewusstlosigkeit gezogen hatte, war fort.

Doch sie konnte sich nicht wirklich darüber freuen. Wie gerne würde sie in die Unendlichkeit der Bewusstlosigkeit versinken nur um all dem zu entfliehen.

Die Abscheu und Angst gegenüber dem Wesen das ihren Körper beherrschte ließ sie sich in ihrer dunklen Ecke zusammenkrümmen. Sie wusste das es unmöglich war doch sie wollte sich irgendwie aus den Fängen des Parasiten winden.

Misha sah die ganze Zeit direkt in Daniels Augen. Das Blau seiner Augen erreichte sie nicht, egal wie laut sie seinen Namen rief. Die Worte hallten in ihren Gedanken wider, doch kein Laut drang über ihre Lippen.

Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit überschwemmten sie und sie kauerte sich in ihrem dunklen Universum zusammen, auch wenn sie keinen physischen Körper besaß, fühlte es sich an als würde sie in ihrem persönlichen Verließ zusammenbrechen.

Die Fünfzehnjährige wollte schreien, wollte in dieser Hölle wüten bis igrendjemand sie hörte oder wenigstens weinen, doch sie konnte nichts von all dem tun.

Der Parasit drängte sie in ihre dunkle Ecke, lähmte sie, nahm ihr beinahe das Augenlicht und die Fähigkeit zu hören, unterdrückte sie als wäre sie ein lästiges Rauschen im Ohr.

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