32.Kapitel

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Das Rauschen der Blätter, der frische Duft des Waldes und das Zwitschern der Vögel erinnerte sie an zu Hause. Wenn sie die Augen schließen würde, da war sie sich sicher, könnte es sich so anfühlen, als wäre sie in ihrem Wald zusammen mit Mikush und all dies wäre nie geschehen.

Sie kickte die braunen Blätter, die den Waldboden bedeckten während dem Gehen weg, als ihr der Gedanke kam und es ihr das Herz zusammenzog. Würde es jemals wieder wie früher werden?

Ein leises Seufzen glitt über ihre Lippen und sie spürte wie Daniel etwas näher rückte, sodass sich ihre Körper während des Gehens berührten. Misha konnte seinen Blick spüren und sah zu ihm auf. Er lächelte sanft auf sie hinab und nickte zu den Nox hinüber die etwas vorgingen und sie durch den Wald führten.

Es war als wisse der junge Mann ganz genau, dass ihr ein paar Fragen an die außergewöhnlichen Außerirdischen, auf der Zunge brannten, sie sie aber nicht getraute auszusprechen.

„Du brauchst keine Angst zu haben", wisperte er ihr zu und legte einen Arm um ihre Schultern, „Wenn du etwas wissen willst, dann brauchst du nur zu fragen. Du wirst immer eine Antwort bekommen, nur ob sie deine Frage auch beantwortet ist eben nicht immer sicher."

Bei seinen Worten musste sie grinsen. Es hörte sich beinahe so an, als hätte er schon viel Erfahrung damit gemacht.

„Warum erzählst du mir nicht einfach, was ich über die Nox wissen will?", gab sie leise zurück.

„Du hast die Chance selbst mit ihnen zu reden", erwiderte er und drückte ihre Schulter, „Glaub mir, da gibt es einen großen Unterschied, ob du nun mit ihnen oder mir redest. Probier es einfach aus, dir kann dabei nichts passieren."

Die Fünfzehnjährige kniff die Augen leicht zusammen, während sie überlegte, ob sie es wirklich versuchen sollte.

Gerade als sie etwas schneller gehen wollte um die Noxfamilie einzuholen, ließ der Junge sich zurückfallen und schnappte sich ihren Arm.

Ihre erste Reaktion war ihn wieder zurück zu ziehen, doch mit einem Blick auf Daniel, der ihr leicht zunickte, ließ sie es zu, dass er sie mit sich zog.

„Komm ich will dir etwas zeigen", seine Haare wippten im Takt seiner schnellen Schritte und sie musste bei dem Anblick grinsen.

„Was willst du mir denn zeigen?", ihre Neugier war geweckt und für einen Moment konnte sie sogar vergessen, dass sie sich ein wenig von der kleinen Gruppe entfernten und allein im Wald waren.

Nafrayu schwieg nur und lief hüpfend vor ihr her.

„Das hier", antwortete er ihr schließlich, blieb vor einem Baum stehen, tauchte seinen Finger in eine Stelle an der Baumharz auszutreten schien und steckte sich ihn in den Mund.

Verschmitzt grinste er sie an, als er an seinen Finger lutschte, als wäre er ein Lolly und sie konnte sich ein kichern nicht verkneifen.

„Wir nennen das Baumharz", erklärte sie und tauchte ihren Finger ebenfalls ein, anders als erwartet schmeckte es nicht etwas bitter sondern süß.

Nun war es Nafrayu, der über ihren Gesichtsausdruck lachte und sie spürte wie ihre Wangen heiß wurden.

„Allerdings schmeckt, das etwas anders", sagte sie, als ihr Finger nicht mehr klebig war.

Nafrayu erwiderte nichts sondern ließ sich nur am Baumstamm hinabgleiten und setzte sich auf den feuchten Waldboden.

„Sollten wir nicht zusehen, dass wir die anderen einholen?", Misha sah sich etwas unsicher um und plötzlich kamen ihr die Geräusche des Waldes wieder bedrohlich vor.

Glowing Eyes IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt