Daniels POV
Leise erfüllte seine Stimme den Raum, während er die alte Melodie summte.
Er hatte seinen Kopf auf seine Arme gelegt und lag so in einer halbwegs bequemen Position am Bettrand von Mishas Krankenbett. Seine Augen waren geschlossen während er immer und immer wieder die unzähligen Strophen des Liedes summte.
Die Worte kamen wie von alleine über seine Lippen.
Er wusste nicht wie oft er das Lied schon gehört hatte, doch er mochte die fremde, alte Sprache und es erinnerte ihn an eine lustige Mission, die nicht in einem Desaster geendet hatte.
Es musste mittlerweile fast ein Jahr her sein, seitdem sie das erste Mal auf P3X0826, oder Ishta wie der Planet von den Einheimischen genannt wurde, gelandet waren.
Ein trauriges Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er die Augen öffnete und Misha sanft übers Haar fuhr. Er hoffte so sehr, dass sie spüren konnte, dass sie nicht alleine war.
„Irgendwann erzähle ich dir, was dieses Lied bedeutet", wisperte er und fuhr ihr mit dem Handrücken sanft über die Wange.
„Was machen Sie denn schon wieder hier?", er drehte sich um, als er die Stimme der Ärztin erkannte und sah in das müde Gesicht der jungen Frau.
„Das Gleiche könnte ich Sie fragen", erwiderte er, statt einer Antwort.
Als die rothaarige Frau an ihm vorbeigriff um die Geräte zu überprüfen seufzte er schließlich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
„Ich bin seit gestern gar nicht weg gewesen," antwortete er nun doch.
Dr. Fraiser drehte sich zu ihm um und er begegnete ihrem strengen Blick.
„Das heißt Sie waren die ganze Nacht auf den Beinen?", die Ärztin schüttelte den Kopf, „Sie sind selbst verletzt und sollten sich schonen."
„Ein paar gebrellte Rippen, dass ist doch nichts", hielt er dagegen, jedoch ohne die junge Frau anzusehen.
„Eine gebrochene Nase und eine Fleischwunde am Fuß", ergänzte Fraiser und er verzog das Gesicht.
„Ich habe ihr versprochen sie niemals alleine zu lassen", murmelte er kaum hörbar und begann dem Mädchen wieder in einem steten Rhythmus übers Haar zu streichen, „Ihre Eltern waren Gestern viel zu aufgebracht um länger bei Misha bleiben zu können und als Sie Hammond auch noch androhten ihn zu sedieren wenn er sich nicht endlich schlafen läge, dann wären nur noch Sam und Jack in Frage gekommen. Jack hat es ebenfalls nicht lange ausgehalten ohne irgendetwas in Stücke zu zerreißen und Sam kennt sie doch kaum. Also..."
„Haben Sie gar nicht daran gedacht sich in eins der Krankenbetten neben Mishas zu legen und wenigstens ein wenig zu schlafen?", unterbrach die rothaarige Ärztin ihn und schüttelte den Kopf.
„Nein", er schüttelte ebenfalls den Kopf, „Die ganze Zeit auf Anos habe ich über ihren Schlaf gewacht. Ich hab ihr gesagt, dass ich über ihre Träume wachen werde, damit sie wenigstens versuchte ein wenig zu schlafen. Ich konnte so wenig für sie tun, sodass ich wenigstens mein Versprechen halten will, verstehen Sie?"
Die junge Frau legte nur eine Hand auf seine Schulter und drückte sie leicht.
„Ich kann Sie verstehen, Dr. Jackson, aber Sie müssen sich selbst erholen", sagte die Ärztin schließlich, „ Sie müssen mir versprechen, dass sobald Sie jemand ablösen kann, Sie sich hinlegen."
Daniel nickte nur, den Blick auf das Mädchen vor ihm gerichtet.
„Ich meine es ernst", die Stimme Dr. Fraisers wurde strenger, „Oder muss ich Ihnen auch drohen, Sie zu zu sedieren damit Sie endlich auf mich hören?"
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Glowing Eyes I
Fanfiction"Misha, ich bin hier. Ich bleib bei dir, ich halt dich fest." "Daniel." "Ich bin hier." Gefangen auf einem fremden Planeten. Gefoltert von Menschen die sich für Götter halten. Die fünfzehnjährige Misha Hammond hütet ein gefährliches Geheimnis. Es b...