25.Kapitel

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Daniels POV

Immer wieder hörte er ihre Schreie. Ihre blauen Augen tauchten vor seinen inneren Augen auf, doch bald verschwammen sie und ein anderes paar Augen tauchte auf.

Dunkle Augen.

Auch die Stimme war nicht mehr Mishas. Sie löste ein ganz anderes Gefühl in ihm aus. Sehnsucht. Eine solche Sehnsucht, dass es ihm beinahe das Herz zerriss. Er brauchte diese Augen, diese Stimme wie die Luft zum Atmen.

Er wollte durch das braune Haar der Frau, die er so deutlich vor sich sah, fahren und sanft eine Strähne in die Hand nehmen. So sehr sehnte er sich danach sie zu berühren, sie leibhaftig in seinen Armen spüren zu können.

Doch während er eine Hand ausstreckte verblasste das Bild jener Frau, die er nach wie vor über alles liebte und wurde zu einer wagen Erinnerung.

Sha're. Sie war seine Frau gewesen, für die er alles getan hätte, für die er sich ein Leben lang hätte foltern lassen, wenn das ihre Freiheit bedeutet hätte.

Sha're, die ihm von Apophis gestohlen wurde, der ihr einen seiner Parasiten eingepflanz hatte und sie zu seiner Frau machte.

Kurz hörte er ihr Lachen, ihre wunderbare warme Stimme. Er wollte sie so sehr zurück, dass er alles dafür tun würde.

Doch er wusste, dass sie niemals zurückkehren würde, egal was er tat. Trotzdem wollter er sich an Apophis rächen, nicht nur für Sha're sondern auch für Misha, die ihm mittlerweile so sehr ans Herz gewachsen war.

Er sollte dafür büßen, was er seiner geliebten Frau und dem kleinen Mädchen angetan hatte, die wegen ihm im sterben lag und furchtbare Schmerzen hatte erleiden müssen.

Er hatte damals seine Drohung ernst gemeint, er hatte es nicht einfach so gesagt, um Apophis Wut auf sich zu ziehen und vielleicht an Mishas Stelle treten zu können, was auch ein positiver Nebeneffekt hätte sein können.

Während Sha'res warmes Lachen als Erinnerung in seinem Kopf widerhallte schaffte er es nicht lange an Rache zu denken. Er wollte nur zu ihr, sie liebkosen oder ihr einfach nur ein „Wunder" der Erde zeigen, damit ihre Augen so wunderbar zu glänzen anfingen. Wie sehr er alles an ihr vermisste.

Plötzlich ließ ihn etwas zusammenzucken und er schlug blinzelnd die Augen auf.

Er wäre so gerne länger in seinem Traum geblieben, hätte gerne länger ihrem warmen Lachen gelauscht, das er vor so langer Zeit das letzte Mal gehört hatte.

Auf einmal war er hell wach, als er registrierte das Sam, Jack und Hammond auf ihn hinabsahen oder besser auf jemanden neben ihm.

Vorsichtig richtete er sich auf und sah auf Misha hinab an deren Seite er offensichtlich eingeschlafen sein musste.

„Habt ihr mich geweckt?", fragte er verschlafen und fuhr sich durchs verwuschelte Haar.

„Nein", antwortete Jack, der auf einen Krankenbett, dass näher an Mishas herangeschoben wurde, saß.

„Wieso nicht?", Daniel schüttelte den Kopf damit seine Gedanken nicht seinem Traum hinterhingen, sondern schön in der Realität blieben.

„Es war schwierig genug Sie dazu zu bekommen, dass sie sich ausruhen", er sah direkt in Hammonds müde Augen, als dieser ihm nach einer kurzen Zeit antwortete, „Und wenn das der einzige Weg ist, damit sie endlich ein wenig Schlaf bekommen, dann wecken wir Sie natürlich nicht auf. Sie haben schließlich Misha nicht weh getan, auf das haben wir schon geachtet, als sie langsam eingenickt sind."

„Was...?", plötzlich nahm er eine Bewegung im Augenwinkel wahr, es war nicht mehr als ein zucken und trotzdem, schnellte sein Kopf herum und er sah mit zusammengekniffenen Augen auf das kleine Mädchen hinab.

Glowing Eyes IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt