26.Kapitel

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Die schwarzen Flecken explodierten vor ihren inneren Augen und das blaue Meer Daniels Augen verschwand hinter einer undurchdringbaren dunklen Wand.

Die Schmerzen wurden nach wie vor mit jedem mühseligen Herzschlag durch ihren Körper gepumpt und selbst in der Bewusstlosigkeit spürte sie sie als wäre sie bei Bewusstsein.

Selbst wie sich ihr Körper wandt um irgendwie Luft in ihre Lungen pumpen zu können bekam sie mit und das steigerte die Panik ins unermessliche.

Sie hatte Angst davor wie viel Schmerz sie noch ertragen musste, wie viel Schmerz sie noch ertragen könnte.

Doch langsam verschwand die Angst, desto länger sie in dieser Dunkelheit verharrte und desto müder ihre Gedanken wurden. Sie wusste was diese Müdigkeit bedeutete und sie wollte dagegen ankämpfen, doch tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie das nicht schaffen würde.

Fast war ihr als könne sie Daniels Stimme hören, der es nicht zulassen wollte, dass sie aufgab, bei den Gedanken genau dies zu tun.

So sehr sie sich auch wünschte, dass sie noch die Kraft zum Kämpfen hätte, wusste sie doch genau, was die Müdigkeit bedeutete und diesmal war keine Tok'ra zur Stelle, die sie vor dem Tod bewahren würde.

Langsam, wie ein sich anschleichendes Tier, kroch die Müdigkeit in jede Faser ihres Körpers und ein verstörendes und wunderbares Gefühl von Schwerelosigkeit setzte ein.

Ihr Herzschlag dröhnte ihr ungewöhnlich Laut in ihren Ohren und sie spürte jeden Schlag ungewöhnlich deutlich in ihrer Brust. Es war beinahe ein hypnotisierendes Geräusch, dass sie erst jetzt das erste Mal als solches wahrnahm.

Sie war so vollkommen ruhig, als hätte sie die Qualen der letzten Tage niemals erlebt, die aufeinmal vergessen zu sein schienen.

Als plötzlich alles ruhig wurde, erschrack sie nicht.

Auf einmal fühlte es sich an als schwebe sie von ihrem Körper befreit in der unendlichen Dunkelheit, die ihr nicht mehr so bedrückend oder sogar bedrohlich vorkam.

Nicht einmal die vollkommene Stille, konnte ihr Angst einjagen. Sie fand die Ruhe einfach nur schön und das Gefühl der Schwerelosigkeit, vor dem sie sich schon einmal so gefürchtet hatte genoss sie und nahm es als das Wunderbarste auf der Welt wahr.

Irgendwie vergaß sie vollkommen, dass dieser Umstand nicht natürlich war, dass sie gerade gestorben war und ihre Familie niemals wiedersehen würde.

Misha nahm nur eines wahr und das war der wundersame Frieden, der sich über sie gelegt hatte und nach dem sie sich schon so lange gesehnt hatte.

Kein Schmerz, kein Gefühl von Angst oder Unbehagen konnte ihr bis hierhin folgen. Auch wenn sie in komplette Dunkelheit gehüllt war, fühlte es sich an als wäre sie im Paradis, als könnte sie für immer hier bleiben.

Doch plötzlich wurde sie aus ihrem Paradis geschleudert als sie auf einmal zu fallen begann.

Die Ruhe war fort und die Angst durchflutete sofort wieder ihren Körper.

Der Schmerz zuckte wieder durch ihren Körper, als sie hart auf einer unsichtbaren Barriere aufschlug, sodass sie am liebsten aufgeschrien hätte wenn es ihr möglich gewesen wäre.

Gleichzeitig dröhnte ihr Herzschlag wieder in ihren Ohren und obwohl sie merkte wie schwach er war, schien es ihr als würde das Dröhnen ihren Schädel zum Bersten bringen.

Sofort kamen die Erinnerungen zurück und sie wünschte sich nichts Sehnlicheres als den kostbaren Frieden.

Erst jetzt kam ihr der Gedanke, dass sie gestorben war, dass sie gerade für eine Zeit lang tot gewesen war und diesen Umstand auch noch genossen hatte. Der Gedanke ließ sie erschaudern und der Gefühlssturm, der so plötzlich in ihr tobte, jagte plötzlich wieder die Müdigkeit in ihre Glieder.

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