33.Kapitel

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„Misha! Misha!", ihre kleinen Geschwister waren etwas schneller als ihre Mutter und waren die Ersten die sie in eine Umarmung zogen.

Sie konnte nicht verhindern, dass sie etwas zusammenzuckte, doch sie entspannte sich schnell. Keine Erinnerungen drängten an die Oberfläche und drohten ihr diesen Moment zu ruinieren, alles war gut.

Die Fünfzehnjährige konnte spüren wie Kayla vor lauter Aufregung anfing zu zittern und drückte sanft ihre Schulter, damit sie sich beruhigte.

„Alles ist gut. Alles ist gut", murmelte sie schluchzend vor sich hin, als wäre es ein Mantra, das sie die ganze Zeit wiederholen musste, damit sich an ihrem Zustand nichts änderte.

„Mum", sie löste sich von ihren Geschwistern, als ihre Mutter sie in eine Umarmung ziehen wollte und vergrub ihr Gesicht an ihrer Schulter.

„Alles wird gut", wisperte ihre Mutter ihr ins Haar und die Art wie sie das sagte ließ sie stutzen.

War jetzt nicht schon alles gut?

„Dein Großvater wird dich nicht noch einmal in Gefahr bringen. Dafür habe ich schon gesorgt", ihre Mutter kniete sich auf ihre Augenhöhe hinab und lächelte sie aufmunternd an, „Es wird alles gut sobald wir hier raus sind. Wir werden ihn nicht mehr sehen müssen, hörst du? Wenn wir zu Hause sind wirst du mit allem abschließen können."

Misha blinzelte sich die Tränen aus den Augen und versuchte sich davon abzuhalten nicht mehr zu weinen.

Was redete ihre Mutter da?

„Mum...", sie wischte sich übers Gesicht um die Tränenspuren zu beseitigen, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme rau klang.

„Alles wird gut", unterbrach ihre Mutter sie.

Gerade als sie wieder den Mund öffnen wollte um etwas zu erwidern, zog ihr Vater sie in eine Umarmung, doch plötzlich spürte sie nicht mehr die unermessliche Freude. Auf einmal wirkten ihre Eltern so kalt, die Wut die sie auf ihren Großvater zu haben schienen, konnte sogar sie spüren.

„Was redet ihr da?", Misha hatte gehofft, dass alles wieder wie früher werden könnte, dass sie alles einfach vergessen könnte, doch was ihre Eltern vorhatten hielt ihr nur vor Augen, dass es nicht so sein würde.

Ihre Eltern runzelten die Stirn bei ihren Worten und sahen sie entsetzt an, als sie einen Schritt zurück machte und sich nicht mehr in ihre Arme ziehen ließ.

„Grandpa kann nichts dafür!", rief sie und konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme hysterisch klang.

„Da irrst du dich", die Stimme ihrer Mutter klang plötzlich so wütend, dass sie vor ihr zurück zuckte, „Gäbe es deinen Großvater nicht oder zumindest sein irrsinniges Stargateprojekt, dann hättest du das alles nicht erleben müssen."

„Aber Grandpa hätte das nie gewollt", hielt sie entgegen und konnte kaum verhindern, dass die Tränen wieder kamen.

Würde sie ihren Opa nie wieder sehen dürfen?

Kurz warf sie einen Blick hinter sich und sie konnte sehen, wie Daniel mit gerunzelt Stirn ihrer Unterhaltung lauschte. Als er merkte, dass sie zu ihm sah, lächelte er sie aufmunternd an. Er schien zu glauben, dass es dafür eine Lösung geben könnte.

„Ich hab Opa immer noch lieb", sagte sie leise und suchte den Raum nach ihm ab.

War er gar nicht da?

Ihr Herz zog sich bei den Gedanken zusammen, doch sie konnte nicht glauben, dass ihre Mutter ihn davon abbringen konnte, sie nach alle dem in die Arme zu schließen.

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