Schwarze grausame Augen, tauchten immer wieder vor ihren inneren Augen auf. Der Schmerz wallte durch ihren Körper als wäre sie noch in jenem Raum gefangen, gefoltert durch die Hand des wahnsinnigen Mannes.
Doch es waren nur Erinnerungen die sie heimsuchten, die sich tief in ihre Seele gegraben hatten und nun durch jede Faser ihres Körpers über sie hereinbrachen.
Erinnerungen die ihr keine Ruhe gönnten, die ihren Körper auslaugten und sie an den Rande des Wahnsinns brachten.
Feuer, Eis, wilde Stürme brachen über sie herein, erschütterten ihren Körper, zerissen ihre Seele, erstickten jeden Schrei der sich in ihrer Kehle anbahnte.
Die Fünfzehnjährige spürte die Schwäche ihres Körpers, jede einzelne Faser ihres Seins schien von den Schmerzen zerissen, verschlungen von den grausamen Erinnerungen.
Unkontrolliert warf sie ihren Kopf hin und her, die Augen fest zusammengekniffen.
Die Dunkelheit der Bewusstlosigkeit war erfüllt von den Stürmen ihrer Erinnerungen, drängten sie immer weiter zurück, ließen sie den Verstand verlieren, den Wahnsinn der Panik spüren.
Sie kam sich vor wie eine Fremde in einem geschundendenen Körper mit zerbrochener Seele.
Gequälte Laute drangen über ihre Lippen, doch ihr Körper hielt sie fest, ließ sie nicht entfliehen, nahm ihr alle Hoffnung auf Leben, auf ein paar Sekunden ohne den Schmerz.
Jemand fuhr ihr sanft durch ihre Haare, rüttelte behutsam an ihren Schultern, versuchte sie auf zu wecken, sie aus den Klauen der Bewusstlosigkeit zu befreien, doch sie hielt sie eisern fest. Umhüllte sie mit den Schmerzen, blendete ihre Augen mit den gleißenden Erinnerungen der Folter, der Lichter, der Waffen.
Schließlich wurde sie aufgerichtet, jemand wiegte sie sanft vor und zurück, versuchte sie durch sanfte Gesten aus den grausamen Träumen zu holen, sie vor sich selbst zu schützen.
Als das letzte gleißende Licht vor ihren Augen erstarb, konnte sie sie endlich aufreißen. Ein gellender Schrei entfloh aus ihrer Kehle, endete in einem gequälten gurgelnden Laut.
Unkontrolliert zuckend vergrub sie ihren Kopf an Daniels Schulter und schlug schwach mit einer Hand auf seine Brust ein. So schwach, dass sie ihn kaum berührte.
"Sch", seine Stimme klang sanft an ihrem Ohr, keine Spur von Grausamkeit, einfach nur ein sanftes Rauschen.
Der Junge Mann umfasste ihre Hand, mit der sie immer noch kaum wahrnehmbar auf ihn einschlug, unkontrolliert, ein Versuch die Erinnerungen zu verscheuchen. Mit der anderen umfasste er ihren Hinterkopf und wiegte sie nach wie vor sanft vor und zurück.
"Daniel, Daniel, Daniel", hysterisch hauchte sie seinen Namen in einem fort.
"Misha", er nahm ihren Kopf zwischen seine Hände und sah ihr tief in die Augen. Ihre Augen irrten wirr im Raum umher, der Wahnsinn der Panik ließ sie feucht schimmern.
"Misha", wiederholte er und streichelte ihre Wangen, sanft mit seinen Daumen," Misha, du bist hier bei mir, in Sicherheit, ich passe auf dich auf."
Erst jetzt konnte sie ihn richtig wahrnehmen, sich in seinen hellblauen Augen verlieren und die Sicherheit spüren, die sie überkam, wenn er bei ihr war.
Ihre Augen hörten auf umherzuirren und begegneten seinen besorgten Blick.
"Du bist wach", murmelte er sanft und beugte sich ganz nah zu ihr hinab sodass seine Stirn die ihre berührte," Ich lasse dich nicht alleine mit deinen Erinnerungen."
"Du passt auf mich auf", hauchte sie, ihre Augen weit aufgerissen, ihre Gedanken zu langsam um sich um irgendeine Förmlichkeit zu kümmern.
"Immer", erwiderte er und sie schloss kurz die Augen.
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Glowing Eyes I
Fanfiction"Misha, ich bin hier. Ich bleib bei dir, ich halt dich fest." "Daniel." "Ich bin hier." Gefangen auf einem fremden Planeten. Gefoltert von Menschen die sich für Götter halten. Die fünfzehnjährige Misha Hammond hütet ein gefährliches Geheimnis. Es b...