15.Kapitel

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Sie spürte ihre Anwesenheit, sie konnte spüren wie sie irgendwo in ihrem Kopf war. Ihre Gedanken drangen immer wieder zu ihr durch, ihre Erinnerungen ließen sie erzittern.

Der Schmerz der Tok'ra war der ihre, ihre Erinnerungen an die Folter vermischten sich mit Mishas und doch konnte sie spüren, dass die Fremde es gar nicht wollte das sie es mitbekam. Sie war ein Kind für das Fremde Wesen, ein Kind das nie im Leben so etwas erleben sollte. Ein Mädchen das nicht den Schmerz einer Tok'ra teilen sollte, das niemals selbst von einem blutrünstigen Systemlord gefoltert werden sollte.

Die Erinnerungen an die Folter überkamen sie immer wieder, sie konnte nicht vergessen genauso wenig wie das Wesen mit dem sie sich ihren Körper teilte.

Daniel hielt sie fest während sie versuchte einen Fuß vor den anderen zu setzen, er beschützte sie, gab ihr Kraft in dieser fremden Welt, spendete ihr Hoffnung und Mut, dass sie das hier irgendwie überstehen könnte.

Die metallischen Schritte der dunklen Krieger hallten in ihren Ohren wider während sie immer wieder von einer Erinnerung in die nächste gezogen wurde. Allmählich konnte sie nicht mehr unterscheiden welche grausamen Erinnerungen die ihren waren und welche sie nie selbst erlebt hatte.

Es wirkte alles so real.

Die Fünfzehnjährige zitterte und verbarg ihren Kopf weiterhin an Daniels Brust. Er legte seinen Kopf auf ihren Scheitel und spendete ihr Trost.

Seine Worte waren zu leise als das die Jaffa sie wahrnehmen konnten. Sie hatte selbst Schwierigkeiten ihn zu verstehen, doch seine Stimme tat ihr gut, egal ob sie verstand was er sagte.

Misha wimmerte leise auf als das grelle Licht, das sie an einen anderen grausamen Ort bringen würde, in ihren Augen stach.

"Es wird alles gut", er sagte nur diese vier Worte und sie wollte ihm so sehr glauben, doch sie spürte das jede Hilfe für sie vielleicht zu spät kam. Nadja war schwach und konnte sie kaum am Leben erhalten, die Tok'ra hatte selbst zu viel Schmerz ertragen müssen als das sie jetzt in der Lage sein könnte sie zu heilen.

Das junge Mädchen wusste das sie längst tot wäre wenn sie ihren Körper nicht mit ihr teilen würde. Nadja tat alles um ihr Herz davon abzuhalten einfach stehen zu bleiben. Doch das war auch das einzige was sie für sie tun konnte. Die Schmerzen der Folter waren immer noch da, ihre Wunden waren tief.

Einzig und allein die Müdigkeit war verschwunden, die sie hatte in den Tod ziehen wollen.

Langsam kam die Panik wieder zurück, als sie kurz den Blick hob und an Daniel vorbeisah. Sie wusste wo die Gänge hinführten, in den Saal in dem sie nur Leid und Schmerz erlebt hatte. Die Gänge führten zu jenem Mann der sich an ihrem Leid weidete und sich an ihren Schreien ergötzte.

Daniel hatte sie davor bewahren wollen, doch er hatte es nicht geschafft. Er hatte sich für sie opfern wollen, für sie ein fünfzehnjähriges Mädchen das er kaum kannte.

Misha krallte sich an seiner Jacke fest und drückte sich fester an ihm.

Sie konnte das nicht, sie konnte nicht noch einmal die Schmerzen erleiden, nicht noch einmal in die tiefschwarzen Augen Apophis blicken.

"Mach das das aufhört", wimmerte sie, doch Daniel hielt sie nur fest.

"Nein!", schrie sie wie von Sinnen als die letzte Tür aufging, und die Jaffa sie in den Saal stießen, "Ich kann das nicht!"

Misha wollte sich wehren, sie wollte rennen, sich einen Weg aus dieser Hölle suche, doch Daniel hielt sie fest und sie war froh darüber. Sie wusste das es ihr nur noch mehr Schmerz einbringen würde, wenn sie versuchte zu fliehen, sie wusste das er das richtige tat, doch ihr Verstand war ausgeschaltet während sie sich gegen den einzigen Mann, den sie vertrauen konnte versuchte zu wehren.

Glowing Eyes IWo Geschichten leben. Entdecke jetzt