Prolog

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Das weiche Moos federte ihre Schritte als sie auf den kleinen Trampelpfad kam, den hauptsächlich Mikush und sie betraten. Ihre ozeanblauen Augen begangen wie von alleine nach ihrem besten Freund ausschau zu halten und nicht mehr auf den Weg zu achten. Ihre Füße führten sie von ganz alleine den engen Pfad entlang.

Wenn sie gemusst hätte, hätte sie den Weg blind gehen können. Seid sie Mikush kannte trafen sie sich hier, war es nicht er gewesen, der diesen Weg gefunden hatte.

Fünf Jahre war es nun schon her, damals war sie gerade mal zehn Jahre alt, vollkommen verschüchtert und neu am Gymnasium gewesen. Der heute Siebzehnjährige war damals ihr Vertrauensschüler gewesen und hatte sich ihr angenommen. Er war zu ihrem einzigen und besten Freund geworden, zumal er die gleichen Interessen hatte wie sie.

Nach seinem Highschoolabschluss würde er Sprachwissenschaften studieren gehen. Ihn faszinierte nicht nur die verschiedenen Sprachen, sondern auch deren Historik und die Entstehung der jeweiligen Sprachstämme.

Ein Lächeln glitt auf ihre Lippen, wenn sie daran dachte wie seine Augen jedesmal funkelten, wenn er ihr etwas neues darüber erzählen konnte, oder wenn er ihr versuchte Russich bei zu bringen, seine Muttersprache.

Er war genauso wissbegierig wie sie und sie liebte es ihn etwas über Sprachgeschichte zu fragen, auch wenn sie es oft nur tat um das Leuchten seiner braunen Augen sehen zu können.

Die plötzliche Stille im Wald riss sie aus ihren Gedanken und sie kniff die Augen zusammen. Kein Vogel schrie und auch das ferne Schimpfen eines Eichörnchens war verklungen. Die Fünfzehnjährige wusste, dass sie die Reaktion der Tiere nicht ausgelöst hatte, wenn die Tiere auf sie reagiet hätten, dann würde weiter entfernte Tiere fröhlich weiterschimpfen, doch das war hier nicht der Fall.

Die Stille die sich über den Wald gelegt hatte, jagte ihr eine Gänsehaut über die Arme und einen eisigen Schauder über den Rücken, etwas stimmte hier überhaupt nicht.

Mit wild klopfenden Herzen ging sie in die Hocke und lauschte. Ferne, schwere Schritte hallten durch den Wald und waren, dass einzige Geräusch weit und breit. So flach wie möglich atmend drückte sie sich ins Unterholz neben des Pfades, sie konnte nicht abschätzen wo die Fremden waren, sie wusste nicht einmal ob ihr Gefahr drohte, doch der kalte Schauder der ihr über den Rücken jagte, sagte ihr, etwas anderes.

Auf einmal waren die schweren Schritte verklungen und die Stille prickelte auf ihrer Haut. Mit angehaltenen Atem stand sie wieder auf und lauschte, doch das laute Pochen ihres Herzens war das einzige was sie hören konnte.

Mit zusammengekniffenen Augen blickte sie den Weg zurück den sie gekommen war, sie wusste das es klüger wäre um zu drehen und wieder nach Hause zu gehen, doch sie wischte sich ihre feuchten Hände an ihrer Jeans ab und wandte sich wieder um, um endlich zu ihren Treffpunkt zu stapfen.

Nach dem ersten Schock, konnte sie das schaurige Gefühl das sie befallen hatte endlich verdrängen und die Neugier siegte, vielleicht konnten sie die Fremden beobachten, ohne entdeckt zu werden und dann würde sich auch bestätigen, das ihre Angst unbegründet war.

Trotzdem konnte sie ein schweres Schlucken nicht unterdrücken, als sie weiterging. Das junge Mädchen wusste, dass über ihren Kopf und denen ihrer Familie ein Demoklesschwert hing, dass seit knapp fünf Jahren nur darauf wartete auf sie hinabzustürzen.

Das Stargateprogramm, dass vor fünf Jahren gegründet worden war, war eine Einrichtung des Militärs. Unter dem Kommando ihres Großvaters, General George Hammond, reisten speziell ausgebildete Soldaten auf fremde Planeten. Mehr wusste sie selbst nicht.

Fest stand aber, dass sich das Militär Feinde auf fremden Planeten machte und somit ihren ganzen Planeten in Gefahr brachte. Besonders gefärhlich war es aber für ihre beiden kleinen Geschwister, Tessa und Kayla, sowie ihren Eltern. Wenn ihr Geheimnis verraten wurde, dann hätten die Gegner dieser Einrichtung etwas gegen ihren Großvater in der Hand.

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