45. Beklemmendes Gefühl

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44 - Gastkapitel (wird noch eingefügt in den nächsten Tagen)


"Du hast es wirklich durchgezogen, hm?" Ich nickte nur und nahm stumm einen Schluck von dem guten Schwarztee, den Flo seit dem einen Mal, als ich zu ihm nach Berlin zu Besuch gekommen war, immer auf Vorrat für mich behielt - falls ich mal kurzfristig vorbei kam, was inzwischen häufiger der Fall war, als zu den Zeiten, wo ich noch über 500 km entfernt gewohnt hatte. "Und? Wie geht's dir damit?" Ich blickte auf. In Richtung Flo, der mich mit einem sorgenvollem Blick musterte. Ich zuckte mit den Schultern. Etwas in mir fühlte sich leer an. Verdammt leer. Es war eine gewisse Gefühlslosig-, Gedankenlosigkeit in mir eingekehrt ab dem Moment an, als ich mich im Zug auf meinen Platz gesetzt hatte und der ICE langsam losgeruckelt war, die bis jetzt anhielt.


"Ich weiß es nicht. Irgendwie bin ich froh. Irgendwie aber auch nicht.", antwortete ich wahrheitsgemäß ohne ein weiteres Mal aufzublicken. Flo nickte als würde er nachvollziehen können, wovon ich da gerade redete. Er hatte mich vom Bahnhof abgeholt, weil sich meine Mutter noch in der Arbeit befand- vermutlich aber bald Feierabend hatte- und heute Abend wollte sie für uns kochen, um gemeinsam meine Ferien noch ein wenig ausklingen zu lassen...

Spätestens dann würde ich ihr wohl erzählen müssen, dass es zwischen mir und Andy aus war und aus einem unbestimmten Grund hatte ich Angst ihr das zu sagen, Angst davor, dass sie nach dem "Warum" fragen würde.


"Kann ich verstehen. Als Ina damals gegangen ist, wusste ich im ersten Moment auch nicht, wie ich mich jetzt eigentlich fühlen sollte. Ich war nicht wirklich glücklich darüber, dass sie gegangen war. Ich hab sie auch lange Zeit noch vermisst. Trotzdem, je länger wir getrennte Wege gingen, desto mehr habe ich gemerkt, dass es damals das Richtige gewesen war, auch weil ich wusste, dass ich es nicht übers Herz gebracht hätte sie zu verlassen, obwohl sie das nicht verdient hätte. Dass sie mit jemanden zusammen ist, der sie nicht mehr wirklich liebt." Ich schwieg, ließ seine Worte auf mich wirken. Ich konnte ihn verstehen. Ich konnte das mit Ina verstehen, denn wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich Andy nicht einfach so hängen lassen -zumindest jetzt noch nicht. Er war im letzten Jahr zu einer der wichtigsten Personen in meinem Leben geworden und vielleicht war er sogar die Person, mit der ich im letzten Jahr am meisten Kontakt hatte. Er hatte mich in so vielen Dingen unterstützt und was war der Dank dafür? Schluss zu machen? Nicht gerade die feine englische Art... Aber die ehrliche.


"Glaubst du das, was wir tun, ist richtig?", meinte ich nach einer Weile fragend an Flo gerichtet, der genauso wie ich eine Tasse vor sich stehen hatte, nur dass sich in seiner - wer hätte das gedacht- der klägliche Rest seines Kaffees befand. "Was ist schon richtig, Anna?", kam seine Gegenfrage. Seine kastanienbraunen Augen blickten in meine Richtung, schienen mich fragend zu begutachten. Ich seufzte. "Musst du immer mit deinen Grundsatzfragen kommen?", entgegnete ich. "Musst du immer Grundsatzfragen stellen?"


"Hast recht ... Sorry." Ich schwieg wieder und starrte auf die Teetasse. Er hatte extra meine Lieblingstasse genommen. Die mit dem Blitzkidlogo, die ich nachträglich noch zu Weihnachten von ihm bekommen hatte. Und bevor mir Flo dieses Geschenk gemacht hatte, hätte ich nicht glauben können, dass man sich so sehr über eine Tasse freuen konnte.


"Anna, weißt du, wenn ich wissen würde, dass das hier 'Falsch' ist, dann würde ich hier nicht sitzen.", kam es von Flo. Ein etwas gequältes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Du weißt, wie meine Gefühle um dich stehen, und ich wage zu behaupten, dass ich das auch von deinen weiß." Ich nickte zögerlich.


"Ich hab nur so Angst davor...", nuschelte ich leise vor mich hin. "Angst vor was? Vor deinen Gefühlen?" Obwohl ich nicht aufsah, spürte ich doch seine verwunderten Blicke auf mir ruhen. Ich schüttelte leicht den Kopf. Eine Haarsträhne fiel mir ins Gesicht. "Nein, nicht direkt. Eher davor, wie andere regieren könnten. Oder überhaupt, dass es jemand herausfindet. Was willst du den Frogs sagen? Was willst du Frodo sagen? Auch wenn wir es vielleicht vor den meisten verbergen können, aber wenigstens er wird es merken früher oder später. Ina hat gemerkt, dass sich irgendwas zwischen uns anbahnt, da haben wir das noch nicht einmal. Wenn Frodo dich also auch nur halb so gut kennt wie Ina mich, dann wird er es sehen... Mal ganz geschweige davon, was unsere Mütter sich wohl denken müssen. Deine Mum hat an Silvester schon unterschwellig angedeutet, dass ich dir gut tun würde, du wieder mehr aus dir herauskommst." Während ich sprach, hatte ich mir die kleine Haarsträhne wieder aus dem Gesicht gestrichen und blickte jetzt leicht verzweifelt zu Flo. Wie gerne wäre ich doch die Frau an seiner Seite gewesen...


Und trotzdem ließen mich all die Zweifel, all die Bedenken nicht los...


"Ich werde mit Frodo reden. Keine Sorge. Ina scheint es ja nicht so schlecht aufgefasst zu haben, da wird Frodo die Nachricht auch verkraften können. Und ich bin mir sicher, dass er zu mir halten wird. Wir sind wie Brüder...", meinte Flo.

"Wie Brüder?", wiederholte ich ihn. Flo blickte zu mir. Ihm schien die Bedeutung seiner Worte sofort klar zu werden. "Du weißt, wie ich das meine." Ich lächelte etwas selbstironisch. Wir sind auch die Bruder und Schwester..., ging es mir durch den Kopf.


"Die Frogs müssen davon erstmal noch nicht erfahren. Und was unsere Eltern angeht müssen wir halt aufpassen. Aber ich meine wir haben doch auch so schon viel Kontakt zu einander. Da fällt es nicht unbedingt auf, dass wir uns so viel sehen, weil wir in 'ner heimlichen Beziehung sind und ansonsten müssen wir halt schauspielern. Aber Anna.." Er blickte wieder zu mir. " Das schaffen wir! Ok?" Ich nickte. Trotz Flos ausgesprochener Zuversicht, ging das beklemmende Gefühl in meiner Magengegend, dass wir diese Gratwanderung zwischen dem Verhalten, dass wir in der Öffentlichkeit an den Tag legen mussten, und vertrauter Zweisamkeit, die uns vereinte, nicht immer hinbekommen würde, nicht weg.


Es klingelte. Ich schreckte hoch. "Ich glaub deine Mum ist schon da.", kam es von Flo, der wohl schon erwartet hatte, dass es jeden Moment klingeln würde. "Zieh dich schon mal an. Ich räum noch kurz die Küche auf und dann komm ich nach."


Schnell trank ich noch den letzten Schluck aus meiner Tasse und stellte sie dann in der Spüle ab. "Bis gleich.", meinte ich noch, als ich aus der Küche maschierte, um mir meine Jacke und meine Schuhe, die sich im Flur befanden, anzuziehen und dann hinunter zu meiner Mutter zu gehen.


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So, das Abitur habe ich jetzt auch hinter mich gebracht :) Und jetzt habe ich endlich wieder und praktisch unbegrenzt Zeit für meine literarischen Werke!

Ich hab btw. auch vor den Teil in spätestens 3 Wochen abzuschließen und hoffe, dass ich die Planung auch einhalten kann.

Es ist jetzt übrigens auch beschlossene Sache: Das hier wird der letzte Teil meiner Triologie sein.

Allerdings habe ich bereits eine Idee für eine weiter, ebenfalls etwas außergewöhnliche Fanfiktion mit LeFloid, wo ich bereits am ersten Kapitel sitze und mich schon seeeeehr freue das veröffentlichen zu können!

Also dann: Ich wünsche euch liebe Layzys noch einen schönen Samstag und ein herzliches *whoop whoop* auf das hinter mich gebrachte Abitur!


LG Heide :x

Wohnen bei Floid?! (LeFloid FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt